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Summary

The Rapture - In The Grace Of Your Love

Aus versehen auf Plattentest.de geklickt. Album der Woche. The Rapture. Naja, wie überall. Zurecht, wohl auch. Teaser gelesen: „In der Liebe und auf dem Dancefloor ist alles erlaubt“. Ach Mist, ach verdammt. Das wäre der perfekte Einstieg gewesen. Was für ein Aufhänger!

Aber da wir plagiatsfrei sind, muss wohl ein anderes Sprichwort her...

Band: The Rapture
Album: In The Grace Of Your Love
Mitlglieder: vier
Herkunft: NYC
klingt wie: Handclaps & Kuhglocken

Disco macht blind! (Hah! Welch unfassbar nerdiger Verweis auf die Label-Kollegen von Hercules & Love Affair...) Alter Tanzfloor rostet nicht!? Tanzen geht durch den Magen... Pech im Spiel, Glück auf dem Dancefloor ... Wo die Disco-Kugel hinfällt... Nur der Tanzboden zählt? Ah, ich hab`s: DISCO IST ALLES.

The Rapture also. Vor gefühlten 20 Jahren stilisierten sie sich mit ihrem groß zelebrierten Debüt-Album (Echoes, 2003) zu einer Art heroischen Gottheit des vor allem in New York praktizierten Post-Punk-Revivals, vereinten sie doch als Novum in der Popmusik die dunkle, raue Attitüde des Post-Punk mit einer elektronischen Spielart und verliehen dem Post-Punk somit das Attribut „tanzbar“. House Of Jealous Lovers, eine Art Post ... äääh Daft Punk Is Playing at my House (womit wir auch noch einmal beim versteckten Hinweis auf das heimische Label DFA-Records wären und diesen Part – Labelkunde – hiermit abschließen können) mutierte zu einer Song-Ikone für Post-Punk-Revival-Insider-Kreise. Überhaupt: I Need Your Love, Open Your Heart oder eben Love is All – seit jeher scheint die Liebe zumindest bei der Titelgebung eine zentrale Rolle im Schaffen von The Rapture zu spielen. So auch 2006, als sie all ihre Liebhaber in kleine Teile zerstückelten und diese in Form von dance-punkiger Popmusik hinaus in die weite Welt trugen. Pieces of People We Love nannte sich das dann, war noch tanzbarer, noch mehr Handclaps & Kuhglocken als das Debüt, verzichtete auf liebeshungrige Songtitel und probierte sich diesbezüglich eher in Prägnanz (Unvergessen: Whoo! Alright-Yeah... Uh-Hu).

Fünf weitere Jahre zogen ins Land und die Hipster veränderten sich. Nun, im Jahre 2011 wagen The Rapture die Rückkehr und stellten mit der ersten Single-Auskopplung eine tiefgreifende Frage, die uns so verdächtig bekannt vorkam: How deep is your love? Kaum war der erste Schreck verflogen und die Gedanken an die Gebrüder Gibb bzw. einen schmachtenden John Travolta oder aber die blutjungen Take That verschwunden, war es das Piano, welches erneut Erinnerungen aufwarf und zwar an genau diesen nicht ganz so alten und auch nicht ganz so kitschigen Song. Doch Erinnerungen hin oder her, am Ende stand das Wahre, nämlich die Erkenntnis des absoluten Bretts, des unumgänglichen Disco-Knüllers - ein zu erwartender Gast auf den kommenden Jahresendbestenlisten. 

In The Grace Of Your Love nennt sich der dritte Wurf von The Rapture und dieses Mal ist die Liebe ganz allgegenwärtig, so allgegenwärtig wie die Disco eben, was Spekulationen aufwerfen könnte, wie beides auch im reellen Leben miteinander in Korrelation gesetzt werden kann. Nicht spekulativ sondern tatsächlich wahr hingegen ist, dass The Rapture anders, vielleicht auch gesetzter und definitiv discoider klingen, was nach fünfjähriger Schaffenspause durchaus positiv ist, von einigen Fans der frühen Stunde aber bereits mit Missmut begutachtet wird, schließlich wolle man die guten alten Dance-Punk-Rapture zurück und überhaupt – was soll dieser neumodische Disco-Kram, den jetzt plötzlich alle machen!
Dass Stillstand jedoch selten gut ist, muss man just an dieser Stelle nicht weiter auswerten und stattdessen die Entwicklung der Band preisen ohne dabei das scheußliche Wort „reif“ zu verwenden.
Nein, In The Grace Of Your Love überrascht, wie mit dem Opener Sail Away, der im jazzigem Jam endet, einem kühlen, zurückhaltenden aber äußerst attraktiven Basslauf im treibenden Miss You oder einem wahnwitzigen Break im Song Come Back To Me, der nach fast drei Minuten beschwingtem Balearen-Pop urplötzlich in eine dunklen Dance-Track kippt. Ja nicht einmal vor dem Einsatz pompöser Bläsersätze (Never Die Again) oder einem Saxofon (Oh mein Gott! So Disco!) scheuen sie sich. So meint man vor allem in der ersten Hälfte des Albums geradezu überrollt zu werden von Hits, Hits, Hits – da kann man schon mal über die wenigen schwülstigen Schwächen (Rollercoaster, Children und auch der letzte Song, der dann wirklich ein wenig an die BeeGees erinnert) hinwegsehen. Denn Disco macht eben blind, Tanzen ist alles und all you need is... The Rapture.


Auflegen:

  • Come Back To Me (!)

  • How Deep Is Your Love

  • Sail Away

  • Miss You

  • In The Grace Of Your Love


Let`s make love and listen to Death From Above: Johanna Eisner

 

http://therapturemusic.cinderblock.com/

 

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