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Summary

Nach 16 Jahren wieder Eisenbahnfernverkehr in Chemnitz

Ab dem 12. Juni ist Chemnitz wieder an das Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn angeschlossen. Finanziert durch den Freistaat Sachsen wird die bestehende Intercity-Linie 17 der Deutschen Bahn von Dresden Hauptbahnhof über Berlin nach Warnemünde mit täglich zwei Zugpaaren bis Chemnitz verlängert. Dazu werden zukünftig jeweils in den Morgenstunden zwei Züge von Chemnitz über Dresden und Berlin an die Ostsee verkehren um am Abend wieder nach Chemnitz zurückkehren.

Ein Intercity 2 des Typs Stadtler KISS im Hauptbahnhof Chemnitz

Der Chemnitzer Oberbürgermeister Sven Schulze begrüßt die neue Verbindung mahnt aber zu weiteren Verbesserungen

Stefanie Berk, Marketing-Vorstand der DB Fernverkehr AG stellt das neue Angebot vor

Die Sitzplätze der 1. Wagenklasse im IC-Zug

Die IC-Züge verfügen über genügend Platz für Fahrräder und Rollstuhlfahrer

Zwei selbstbedienungsbistros mit Kaffee-Automaten, gekühlten Getränken und Snacks stehen für die Fahrgäste bereit

Der neue IC für Chemnitz neben dem RE 6 der Mitteldeutschen Regiobahn am Bahnsteig in Chemnitz Hbf

Ein Familenabteil mit spezieller Einrichtung ist ebenfalls in den Zügen vorhanden

Sitzplätze der 2. Wagenklasse im neuen IC-Zug

Täglich verkehren zwei Zugpaare zwischen Chemnitz und Warnemünde

Zukünftig wird täglich um 6:26 Uhr und 8:26 Uhr ein Doppelstockzug vom Typ Stadtler KISS Chemnitz in Richtung Dresden Hauptbahnhof verlassen. Nach einem Richtungswechsel verkehren die Züge auf der schon seit 2019 bestehenden Intercity-Linie 17 über Elsterwerda zum neuen Hauptstadtflughafen BER und weiter zum Berliner Hauptbahnhof, bevor sie nach etwa fünfeinhalb Stunden Warnemünde an der Ostsee erreichen. Um 13:52 Uhr und 15:52 Uhr treten die Züge die Rückfahrt an, um gegen 19:30 Uhr und 21:30 Uhr zurück in Chemnitz zu sein. Die Züge sind vollklimatisiert und barrierefrei, verfügen über W-LAN, Steckdosen am Sitzplatz und jeweils zwei Selbstbedienungsbistros. Plätze für Kinderwagen, Fahrräder und Rollstuhlfahrer sind ebenso vorhanden, wie ein Familien- und Kinderabteil.

Verbindung nur durch Finanzierung aus dem Landeshaushalt möglich

Die Kosten von jährlich etwa 2,5 Millionen Euro trägt der Freistaat Sachsen. Auf Grund dieser Finanzierungszusage wurde die umsteigefreie überregionale Anbindung von Chemnitz an Berlin vom Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS) in einem Vergabeverfahren ausgeschrieben. Am Verfahren beteiligten sich nach Auskunft des VMS etliche Bieter mit verschiedenen Fahrtrouten, darunter auch der früher schon befahrenen und deutlich kürzeren Direktverbindung über Riesa und Elsterwerda. Den Zuschlag erhielt schlussendlich die Deutsche Bahn mit der nun anstehenden Verbindung über Dresden. Der geschlossene Verkehrsvertrag hat eine Laufzeit von 6,5 Jahren mit einer Verlängerungsoption bis 2032. Zwischen Chemnitz und Dresden werden die Züge auch mit Nahverkehrsfahrscheinen nutzbar sein. Ob dazu auch das Student_innenjahresticket der Chemnitzer Studierenden zählt, konnte der Geschäftsführer des VMS Mathias Korda nicht abschließend beantworten.

OB Schulze: „Ein Grund zum Feiern, aber nicht zum Ausruhen“

Beim nun geschaffenen Angebot handelt es sich zwar um einen Wiederanschluss von Chemnitz an den Fernverkehr, doch der tatsächliche Nutzen beschränkt sich auf die Umsteigefreiheit und Reisequalität der IC-Züge. Maßgebliche Reisezeiteinsparungen gegenüber bereits bestehenden Verbindungen mit dem Regionalverkehr über Leipzig bzw. Elsterwerda oder neue und bessere Anbindungen an das deutsche Fernverkehrsnetz, bringen die täglichen zwei Zugpaare nicht. Um für Reisende eine echte und attraktive Fernverkehrsanbindung der drittgrößten sächsischen Stadt zu schaffen, bedarf es einer direkten Anbindung an Nürnberg, Leipzig oder über die Mitte-Deutschlandverbindung an den wichtigen ICE-Knoten Erfurt.


Audiobeitra

Ska-Punk ist tot. So schien es jedenfalls 2011, als Let’s Face It der Mighty Mighty Bosstones schon langsam in den Regalen verstaubte und auch Less Than Jakes Anthem seinem zehnten Jubiläum entgegenblickte. Während die Charts von Bruno Mars, Pitbull, Adele & Co. gestürmt wurden, bahnte sich an der US-Westküste, noch bevor von der Pop Punk-Revival-Welle die Rede war, das Minirevival des Ska-Punk an. Dort traf die Singer-Songwriterin Aimee Allen auf die drei Brüder der Musikfamilie Bivona. Alle waren bis dato eher weniger als mehr erfolgreich mit ihrer Musik gewesen, als der vielzitierte Funke übersprang und The Interrupters gegründet wurden.

13 Jahre später betouren Aimee Interrupter, ihr Ehemann Kevin Bivona und die Zwillinge Jesse und Justin Bivona zusammen auf der ganzen Welt ihr bereits viertes Studioalbum. Das 2022 releaste In The Wild steht dabei inhaltlich wie musikalisch für das, was die kalifornische Band ausmacht: In den Songtexten geht es genretypisch um das Anecken, das Nicht-dazugehören oder Aufruhr gegen herrschende Strukturen, aber daneben unter anderem auch um mentale Gesundheit und damit um ein Thema, was bisher im Ska-Punk nur sporadisch Platz fand. Alles in allem sind das relativ schwerwiegende Themen, die auf die im Allgemeinen sehr lebensbejahenden musikalischen Elemente des Interrupters-Sounds treffen. Der ist getrieben von klassischen Offbeat-Gitarren, virtuosen Bassläufen und Aimees tiefer, markant-kratziger Stimme. Dabei bewegen sich The Interrupters frei zwischen Ska und Pop-Punk und vermischen dementsprechend Merkmale dieses Genrefelds in ihren Songs. Das Ergebnis ist verdammt energiegeladen, dass es stellenweise animalisch anmutet.

Die große Stärke der Band liegt darin, diese Energie so auf die Bühne zu bringen, wie man es selbst von den Größen der vergangenen Ska-Punk-Welle nicht unbedingt gewohnt war. Es ist nicht nur die musikalisch-handwerkliche Perfektion des Quartetts: Wer einmal selbst auf einem The Interrupters-Konzert war, kennt diese Magie, die ab Showsekunde 1 von der Band in Form von Ekstase auf das Publikum übertragen wird. Dort verbindet sie Fans von Operation Ivy oder Rancid mit denen von Green Day oder Simple Plan und gibt dabei vor allem Anhängenden letztgenannter Bands einen erfrischenden Ausflug in die Welt der noch sehr publikumsnahen Bands. Spontan Songwünsche zu erfragen ist da nur eine der vielen Aktionen, die sich Bands ohne perfekt durchgeplante Show wie The Interrupters noch problemlos leisten können. ...

Am 19. April erscheint das 11. Taylor Swift Album "The Tortured Poets Department" und um kein anderes Album von ihr gab es im Vorfeld so viele Theorien, wie hier. Das schaut sich Detektivin Anika mal genauer an.

Am 24.03. legten die „Backstreet Boys of the metal scene“, Blind Channel, ihren vierten Tour-Stop in der Messestadt im Rahmen ihrer Europatour ein.

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Diese Episode wurde erstmalig am 24.03.2024 um 18 Uhr auf UKW, DAB+ und im Webstream ausgestrahlt.

Die Crunchtime ist ein Technikpodcast von Jona und Wieland, welcher jeden vierten Sonntag ab 18 Uhr auf 102,7MHz oder im Bouquet 5B im Chemnitzer Raum läuft. Außerdem ist er natürlich hier, auf YouTube und auf Spotify nachträglich abrufbar. Podcast-Profis können natürlich auch den RSS-Feed verwenden.

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