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Summary

Deutsch-Raps zweite Chance: So war das Ebowkonzert

Es mag für die meisten wahrscheinlich viel zu dramatisch und überzogen klingen, aber ich hatte diese Woche mein erstes „Dieser Moment wird in die Geschichtsbücher eingehen“-Erlebnis. Wie genau am 25. April mein Blick auf Deutschrap für immer verändert wurde und wer dafür verantwortlich ist, erfahrt ihr hier.

Ich bin, wie der Großteil meiner Generation, mit Rap aufgewachsen. Eine Musikrichtung die in Deutschland 2019 so erfolgreich ist, wie keine andere. Es macht kaum noch einen Unterschied, ob man auf Spotify der „Top 50“- oder der „Modus Mio“-Playlist folgt, denn am heutigen Tag sind 38 der 50 Lieder aus erstgenannter Playlist dem Genre Rap zuzuordnen. Die beiden ersten Ausreißer sind auf den Plätzen 13 und 25 zu finden!

Mich als Fan macht das zwar auf der einen Seite sehr glücklich zu sehen, dass eine immer breitere Masse Zugang zu dieser Art von Musik findet, doch auf der anderen Seite macht es mich auch unglaublich traurig, denn eines haben alle diese Lieder (OHNE AUSNAHME!) gemeinsam: Ihre Texte drehen sich nach wie vor nur um teure Marken und die Verherrlichung von Sexismus und Gewalt. Und das nicht nur nur von den männlichen Interpreten ausgehend. 

Natürlich gab es immer wieder Versuche, sich dem zu widersetzen und neue Wege einzuschlagen. So scheinen Künstler rund um die Audiolith-Gruppe Neonschwarz seit Jahren in einem unerbittlichen Kampf zu versuchen, die Fahne für das Gute im Rap hochzuhalten, doch scheinen sie leider nicht mehr als eine am Rande koexistierende Nischenerscheinung zu sein. Richtet man seinen Blick auf erfolgreiche Rapper, wie beispielsweise Casper oder die Orsons, die versuchen, das inhaltliche Spektrum zu erweitern, so stellt man schnell fest, das dies kaum mehr als ein verzweifelter Versuch ist, dem jede Konsequenz fehlt.

Doch ein Funke Hoffnung darf noch vorhanden sein, denn ich war zwar selbst zu jung um die Anfänge dieser subkulturellen Entwicklung mitzuerleben, doch hat eine Person mir das Gefühl gegeben die Geburtsstunde des Deutschrap doch miterlebt zu haben. Und diesmal auf die richtige Art und Weise. Ganz ohne Gewalt, dafür aber mit ganz viel Willenskraft, Intelligenz und vor allem Nächstenliebe und das vollkommen ungezwungen und ehrlich, ohne Kompromisse.

Der Name: Ebow, der Ort: Distillery Leipzig

Es  zwar nicht ausverkauft, aber bei weitem auch nicht leer an dem Abend, an dem Ebow und ihre beiden Djanes mit dem Künstlernamen Bad & Boujee das unaufgesetzteste Hip-Hop Konzert seit den 90ern gespielt haben. Es wirkte fast ein bisschen schüchtern, wie die drei zu Beginn des Konzerts versuchten sich den Weg auf ihre Bühne zu bahnen und es blieb auch den ganzen Auftritt über klar: wir haben es hier nicht mit einem komplett durchgeskripteten Konzert von Rampensäuen zu tun, doch gerade das machte den Charme dieses Konzerts aus. Während andere versuchen zu beweisen, dass sie ihren Fans in jeder Hinsicht überlegen sind und am liebsten als unantastbare Götter behandelt werden wollen, war Ebow zuerst einmal überrascht, dass Leute in einer völlig unbekannten Stadt ihre Texte mitrappten. Dann stellte sie das all black, all female Dj-Kollektiv Bad & Boujee vor, das als erstes seiner Art safespaces in der Partyszene schaffen sollte.

Zwischendurch hiel sie ein Plädoyer für ein unterstützendes Miteinander, vor allem im Umgang mit Depressionen und verteilte das Bier mit ihrem Gesicht darauf, das ihr vom Veranstalter geschenkt worden war an die Menge. Alles in allem also ein sehr positives, familiäres Miteinander, so wie es sein sollte. Eine Künstlerin, die wie sie selbst sagt, ihren ganz eigenen Weg eingeschlagen hat, um kompromisslos ihre Ideale zu verbreiten und als gutes Beispiel voran zu gehen. Und das verpackt in wunderbar guter Musik!

Ich hoffe sehr, dass sich in nächster Zeit mehr begabte clevere Leute trauen, solche Musik zu machen und die Rapszene zu einem weniger toxischen Ort machen und diese Plattform nutzen um ihrer doch sehr jungen Zielgruppe zu zeigen, dass es auch anders geht.
Doch bis es so weit ist, solltet ihr euch definitiv ein Konzert von Ebow anschauen und euch selbst ein Bild davon machen, was für eine gute Sache Rap doch eigentlich hätte werden können.

Am 1. November 2025 eröffnete Madeline Juno ihre "Anomalie Part 1"-Tour mit einem Konzert im Täubchenthal Leipzig. Den Auftakt des Abends gestaltete maïa, die mit authentischen Texten überzeugte. Sie verriet, dass sie leidenschaftlich gern liest, eine Tatsache, die auch ihren Song "18. Stock" inspirierte, der ursprünglich für ein Buchprojekt entstand. Zum Abschluss ihres Sets kündigte sie ihr Debütalbum "Hinter meiner Zunge" an, das am 13. März 2026 erscheinen wird. Mit dem Song "Aschenbecher" gab sie einen ersten musikalischen Vorgeschmack.

Als das Licht erlosch und ein leuchtender Mond über der Bühne erschien, begann Maddie ihr Set nicht wie üblich auf der Hauptbühne, sondern auf der B-Stage mitten im Publikum. Mit "Mediocre" eröffnete sie den Abend und bahnte sich anschließend ihren Weg über die Barrikade nach vorne.

Das Konzert bot eine ausgewogene Mischung aus neuen und bekannten Songs. Früh im Set erklangen "Hab ich dir je gesagt...", "Obsolet", "Reservetank" und "Vor Dir". Bei "Vorsicht zerbrechlich" bezog Maddie das Publikum aktiv ein, während "Gib doch nach" mit einem aufleuchtenden Sternenmotiv auf der Bühne für visuelle Highlights sorgte. Zwischen den Songs erzählte sie kurze, persönliche Anekdoten, blieb dabei aber fokussiert auf die Musik. Nach "Schlimmster Mensch der Welt" und "Anomalie" folgte ein kurzer Outfitwechsel. Im schwarzen Kleid kehrte die Sängerin zurück und überraschte mit zwei "Surprise Songs": "Normal Fühlen" und "Schatten ohne Licht". Einer der auffälligsten Momente des Abends war "Tu was du willst", begleitet von einer intensiven roten Lichtstimmung, die das Songthema um "Red Flags" visuell aufgriff. Emotionaler Höhepunkt blieb der Song "Center Shock", den sie ihrer besten Freundin Fenja widmete, die an diesem Abend den Merch-Stand betreute. Das Publikum reagierte mit leuchtenden Handylichtern. Nur einen Tag vor dem Konzert war der Song "Pakt" erschienen, welcher sich live nahtlos in die Setlist einfügte. Gegen Ende folgten "99 Probleme", "Homescreen", "Wärst du mir nie passiert" und schließlich "Butterfly Effect", den Maddie als "Hymne ans Leben" bezeichnete.

Zum Abschluss verloste sie eine von zehn Ukulelen, die sie eigens für die Tour gebaut hatte. Die erste Gewinnerin durfte ihr Instrument direkt am Abend noch entgegennehmen. Bevor das Licht erlosch, bedankte sich die Sängerin noch bei ihrem gesamten Team. Mit einem durchdachten Set, klarer Produktion und starker Live-Präsenz gelang Madeline Juno ein überzeugender Start in die neue Tourphase....

Am 27.09. kam die Berliner Skate-Punk-Gruppe ZSK in den Felsenkeller nach Leipzig um ihr am Vortag erschienenes Album Feuer&Papier im Rahmen der gleichnamigen Tour zu feiern. Am selben Tag fand außerdem das erste Kinderkonzert der Band in Leipzig statt, welches bereits Monate vorher ausverkauft war. Unterstützung hatten ZSK an diesem Abend von den Punk-Gruppen Rogers aus Düsseldorf und Mandelkokainschnapps aus Berlin.

Letztere eröffneten den Abend im gut gefüllten Ballsaal des Leipziger Felsenkellers. Die Band zeichnet sich vor allem durch ihr and die Drag-Szene angelehntes Auftreten und ihre feministischen Texte aus. Vor allem ihre Single Bunt war eines der Highlights des Auftritts von Mandelkokainschnapps, welcher einen Abend voller Vielfalt und Offenheit einläuten sollte.

Nachdem das Publikum sich bereits aufgewärmt hatte, kamen Rogers auf die Bühne und ließen bei Songs wie Mittelfinger für immer oder Vergiss nie die ersten Moshpits in der Menge aufgehen. Ein Highlight des Auftritts der Düsseldorfer war die angestimmte Polonaise zum Song Kreuzberger Nächte, welche durch den kompletten Saal ging.

Nach einer kurzen Umbaupause kamen dann ZSK auf die Bühne und eröffneten ihr Set direkt mit der Single Wir kommen in deine Stadt vom neuen Album. Insgesamt bestand die Show aus einem guten Mix aus Klassikern der Band wie Antifascista oder Herz für die Sache und neuen Songs, inklusive der Live-Performance von Sommer ohne Nazis zusammen mit Rogers. Ebenfalls nicht fehlen durfte der Klassiker Die Kids sind okay mit der Crowdsurfing-Premiere für eine junge Zuschauerin. Insgesamt war das Konzert ein sehr bestärkender und kraftgebender Abend für alle Menschen die sich gegen den Rechtsruck und für Menschlichkeit in der Gesellschaft in Deutschland einsetzen. Für alle Fans in Sachsen gibt es am 07. November im Alten Schlachthof in Dresden noch einen Termin um ZSK live zu sehen.

 

Am 27. September kommt die Berliner Punkband ZSK in den Felsenkeller nach Leipzig. Mit im Gepäck haben sie ihr demnächst erscheinendes Album Feuer & Papier. Hinter der Gruppe liegt ein prall gefüllter Festivalsommer mit Auftritten bei Rock am Ring und Rock im Park, dem Impericon Festival sowie auf dem Bochum-Total-Festival, bei welchem die Band unfreiwillig eine Ampel als Andenken mitgenommen hat.

Die bisherigen Singles der Berliner Skatepunk-Gruppe erfinden das Rad des Punkrock zwar stilistisch nicht neu, viel wichtiger aber: sie machen Mut in Zeiten des Rechtsrucks und geben einem zumindest das Gefühl, wie es die erste Single schon sagt, Nicht allein zu sein. Auf Tour wird ZSK von der Düsseldorfer Punkband Rogers unterstützt, welche als Feature auf der am 27. Juni erschienen Single Sommer ohne Nazis gastierten. Die von ZSK mitgegründete Initiative "Kein Bock auf Nazis" wird die Tour ebenfalls mitbegleiten. Es ist außerdem wahrscheinlich, dass wie auf den letzten Touren lokale Punkgruppen die Möglichkeit bekommen den Abend musikalisch zu eröffnen.

Wir freuen uns auf einen Abend voller Musik mit Haltung und um zumindest einen Abend lang den negativen politischen Nachrichten und gesellschaftlichen Problemen zu entfliehen. In diesem Sinne: sichert euch eure Tickets für Leipzig oder Dresden und wir sehen uns in am 27.09. Leipzig!

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Am 28.11.2025 besucht die gebürtige Berlinerin schon zum zweiten Mal Chemnitz. Nachdem Sie bereits 2024 zur Kosmos Nacht das Transit zum Überlaufen brachte und viele Fans vor dem Eingang umsonst warteten, findet folgerichtig ein Konzert ihrer "Europas größte Fotze"-Tour ebenfalls im Kulturbahnhof an der Reichenhainer Straße statt. Aber to bad… Nur wenige Stunden nach Vorverkaufsstart waren bereits alle Tickets vergriffen.

Stiltechnisch vereint Ikkimel den Clubsound der Hauptstadt mit stilvollen Rappassagen. In ihren provokanten Texten spricht sie auf kreative Weise gegen Themen wie Sexismus, übergriffiges Verhalten gegenüber FLINTA, Diskriminierung oder Ausgrenzung aus und scheut sich nicht davor zur Zielscheibe rechter Hetzkampagnen zu werden, wenn sie dafür ein Vorbild für Millionen deutschsprachiger Frauen sein kann.

Stiltechnisch vereint Ikkimel den Clubsound der Hauptstadt mit stilvollen Rappassagen. In ihren provokanten Texten spricht sie auf kreative Weise gegen Themen wie Sexismus, übergriffiges Verhalten gegenüber FLINTA, Diskriminierung oder Ausgrenzung aus und scheut sich nicht davor zur Zielscheibe rechter Hetzkampagnen zu werden, wenn sie dafür ein Vorbild für Millionen deutschsprachiger Frauen sein kann.

Wir haben wir den perfekten Plan, um vor dem Start ins Wintersemester nochmal richtig abzuschalten – auf dem größten Mittelalterfestival Deutschlands mit einem Gothic Spezial dieses Jahr.

Vergesst für einen Moment den Campus an der Reichenhainer Straße und stellt euch Folgendes vor: Goldberg und Piratenbucht, Fackelschein mit Ständemeile, Living Chess und mystische Gestalten aus Mittelerde und dazu ein Sound aus der der Gothic Szene mit ASP – Wind Rose – VNV Nattien – Diary of Dreams – Goethes Erben – Mila Mar und noch ganz viel mehr! Vom 12. bis 14. September steigt in Selb das Festival Mediaval – und dieses Jahr wird's mit einem fetten Gothic-Spezial extra düster!

Das Beste für uns von der TU Chemnitz: Selb ist nur rund eineinhalb Autostunde entfernt. Perfekt also für einen epischen Roadtrip mit den Kommilitonen.

Schwarze Klänge statt Hörsaal-Geklimper

Ja, es gibt Dudelsäcke und Schalmeien. Aber dieses Jahr legt das Festival einen besonderen Fokus auf die dunkle Seite der Macht. Die Veranstalter haben einige Hochkaräter der schwarzen Szene eingeladen, die perfekt zur nächtlichen, nebligen Atmosphäre des Geländes passen. Macht euch bereit für:

  • Best Of Show der Legende ASP
  • Melancholie pur mit Diary of Dreams werden mit ihrem atmosphärischen Darkwave für Gänsehautmomente unter dem Sternenhimmel sorgen.
  • Volle Härte englisch-irische Future-Pop-Band: VNV Nation sind am Start
  • Power Metal von Wind Rose macht den Mix der Genres rund
  • und noch viel mehr

Eintauchen in die Dunkelheit – mehr als nur Musik

Wenn die Nacht über den Goldberg hereinbricht, verwandelt sich das Festivalgelände in einen magischen Ort. Hunderte Fackeln erhellen die Wege, und zwischen den Ständen mit Met und deftigem Essen findet ihr düsteren Schmuck, kunstvolle Ledermasken und allerlei obskuren Kram.

Statt nur Ponyreiten gibt es hier düstere Schwertkampf-Vorführungen, Lesungen schauriger Sagen bei Kerzenschein und einen Markt, der selbst die dunkelste Seele erfreut. Es ist die perfekte Flucht aus dem Uni-Alltag – hier zählt nicht die nächste Prüfung, sondern der nächste Becher Met und der Bass im Magen.

Warum sich der Trip lohnt

  • Näher geht's kaum: Rein ins Auto, eine Stunde über die A72 und ihr seid da. Trommelt eure Leute zusammen, schmeißt für den Sprit zusammen – günstiger kommt ihr kaum zu einem Festival dieser Größe.
  • Perfektes Timing: Der Termin liegt ideal in der vorlesungsfreien Zeit. Eine letzte große Party, bevor der Ernst des Wintersemesters wieder losgeht.
  • Echte...