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Summary

Eine Reise in die Vergangenheit: Das Phantom der Oper in Chemnitz

Ein herabfallender Kronleuchter und rasante Kamerafahrten durch die Katakomben der Pariser Oper. Bei der Aufführung des Phantoms der Oper in der Chemnitzer Stadthalle blieben vor allem die Special Effects in Erinnerung.

Das Phantom der Oper (Foto: Carina Jahn)

Am Abend des 28. Dezembers 2019 wurde in der Stadthalle Chemnitz eine Neuinszenierung des Musicals Das Phantom der Oper aufgeführt. Bei der Inszenierung handelt es sich um eine Version des Autoren-Teams Deborah Sasson und Jochen Sautter, die 2010 ihre Premiere feierte. Gleichzeitig schlüpfte Sasson am Abend in die Hauptrolle der Opernsängerin Christine. An ihrer Seite unter anderem Maxi Arland als Raoul und Uwe Kröger als Phantom.

Das Stück beginnt vor einer Darstellung der heruntergekommenen Pariser Oper. Ein Erzähler steigt in die Handlung ein und nimmt den Zuschauer mit auf eine Zeitreise in die Vergangenheit. Sofort ist man mitten im Geschehen. Doch dann wird einer der Bühnenmitarbeiter erhängt gefunden. Die Ballettmädchen vermuten sofort ein Werk des Phantoms, welches in der Pariser Oper sein Unwesen treiben soll. Die Direktoren der Oper tuen diese Vermutung jedoch als Nonsens ab – bis sie Briefe vom Phantom erhalten und es eine Gage und die beste Loge für sich allein fordert.

So beginnt Teil 1 des Stücks am Abend. Vergleicht man die neuere Inszenierung mit der Original-Handlung, so fallen einige Unterschiede auf. Zwar stimmt die Haupthandlung überein, doch in den Details wurden einige Veränderungen geschaffen. So gibt Mademoiselle Carlotta beispielsweise keine Quaklaute von sich, sondern stößt zwei kräftige Rülpser aus, nachdem das Phantom sie manipuliert hat. Auch erfährt Raoul nicht von der Ziehmutter (Original), sondern von Christine selbst, dass sie vom „Engel der Musik“, also dem Phantom, besucht wurde. Zudem fehlen einige Teile der Originalhandlung, wie zum Beispiel das Vorhaben von Christine und Raoul aus Paris fliehen zu wollen.

In Erinnerung bleiben an diesem Abend vor allem die vielen Videoanimationen und Kamerafahrten. So wird der Zuschauer direkt auf den Friedhof, in den Ballsaal oder in Christines Garderobe hineinversetzt. Rasante Kamerafahrten komplettieren die Ortswechsel.

Bei der gezeigten Inszenierung vom Phantom der Oper, hat man nicht das Gefühl, in einem beliebigen Musical gelandet zu sein. Vor allem die klassischen Opernlieder, welche immer wieder zu hören sind, führen zu dieser Erkenntnis. Sie lassen erkennen, welche kraftvollen Stimmen hinter den Darstellern der einzelnen Figuren stecken.

Mein persönliches Fazit: Ich bin nicht komplett überzeugt. Meiner Meinung nach, eine solide Aufführung, jedoch kein Stück, welches ich voller Überschwang und Begeisterung verlassen habe. Doch ich denke das ist Geschmackssache jedes einzelnen. Das schien sich am Ende auch an der Reaktion des Publikums ablesen zu lassen. Die Darsteller ernteten von etwa der Hälfte der Zuschauer Standing Ovations, während die andere Hälfte sitzen blieb. Dazu muss noch gesagt werden, dass der große Saal der Stadthalle nicht komplett gefüllt war und zum Teil sogar ganze Reihen frei blieben. Ob das Stück nun also Gefallen gefunden hat oder nicht, das musste jeder Zuschauer für sich selbst entscheiden.

Am 27. und 28. Juni fand in Halle Eins der Leipziger Messe das Impericon-Festival statt. Wie die Location bereits verrät, fand das komplette Festival in einer Halle statt. Damit hebt sich das Festival des Leipziger Merchandise-Unternehmens wesentlich vom Rest ab. Auch wenn das für viele Fans so wichtige Campingerlebnis hier nicht geboten wurde, so dürfte das Line-Up für viele Fans von Alternative- und Metalmusik diesen Abstrich verkraftbar gemacht haben.

Insgesamt wirkte das Festival eher wie ein zweitägiger Konzert-Marathon. Die beiden Bühnen waren direkt nebeneinander aufgebaut, der Bereich vor der Bühne lediglich durch einen Wellenbrecher geteilt. Dadurch war es sehr einfach von Band zu Band zu springen und einen Platz mit guter Sicht zu erwischen. Trotz der kurzen Umbaupausen kam es bei keiner Band zu Verzögerungen oder technischen Problemen, die bis auf den Signing-Sessions kurzen Schlangen an den Ständen zeugen zusätzlich von einer gut durchdachten Organisation und Planung.

Nun aber zu den musikalischen Highlights: Während das Line-Up am ersten Tag von eher klassichen Metal-Bands wie Bury Tomorrow, Stick To Your Guns, Hatebreed und natürlich Headliner Heaven Shall Burn dominiert wurde, bekamen am Samstag einige Alternativere Gruppen wie Deliah Bon, As Everything Unfolds, Imminence, <7b>Motionless In White oder A Day To Remember die Bühne für sich.

Unsere Highlights am Freitag waren die Auftritte der Punk-Bands ZSK und Swiss & die Anderen, zwei Gruppen die für energetische Live-Shows bekannt sind und auch dieses Festival bildete keine Ausnahme. Obwohl Impericon eher für Fans von Metal- und Rockmusik steht, ist es schön zu sehen, dass auch Bands mit einer klaren Haltung gegen Menschenfeindlichkeit in größerer Zahl im Line-Up vertreten sind. Ebenfalls begeistern konnten uns The Butcher Sisters mit ihrem Set. Die Gruppe aus Mannheim kombiniert Hardcore mit Deutschrap, eine Mischung die ihresgleichen sucht. Gepaart wird das mit Texten die vor Selbstironie triefen und das Ergebnis ist eine Show deren Energie-Level so manch gestandene Metal-Gruppe alt aussehen lässt. Ein weiteres Highlight war die amerikanische Hardcore-Band Stick to Your Guns, welche einen Circle-Pit durch die gesamte Halle starteten. Als großes Finale des Abends kamen dann Heaven Shall Burn auf die Bühne, welche an diesem Abend ihr neues Album Heimat veröffentlichten. Die Thüringer Gruppe bot eine der besten Bühnen-Shows des gesamten Festivals mit sehr viel Feuer und Special-Guest...

Was für ein Wochenende! Vom 13. bis 15. Juni 2025 verwandelte sich das Gebiet rund um den Schlossteich erneut in das kulturelle Herz von Chemnitz – diesmal größer, vielfältiger und eindrucksvoller denn je. Im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres präsentierte sich das Kosmos Festival erstmals an drei Tagen und konnte mit über 100.000 Besuchern einen neuen Rekord verzeichnen. Möglich wurde dies nicht nur durch die ausgeweitete Dauer, sondern auch durch ein noch breiter gefächertes Programm.

Wie schon in den Vorjahren stand der Eintritt für alle offen. Neben zahlreichen kostenlosen Musikacts wurde auch in diesem Jahr wieder ein vielseitiges Programm aus Sport, Tanz, Talks, Kunst und Kultur geboten. Besonders auffällig: Die deutliche Erweiterung des Bühnenangebots. Über das Gelände verteilt fanden sich viele kleinere Bühnen mit Acts und DJ-Sets, die auch bisher eher unterrepräsentierte Genres und Geschmäcker abdeckten – ein echter Gewinn für das Festival.

Das musikalische Highlight am Freitag war ohne Zweifel das große Konzert von Blond, die gemeinsam mit der Robert-Schumann-Philharmonie und hochkarätigen Gästen wie Kraftklub, Gwen Dolyn, Nura und Power Plush die Hauptbühne bespielten. Auch der Samstag überzeugte mit starker Besetzung: Besonders deine Freunde, die aufkommende Indie-Rockband Lovehead und Lena & Linus, allesamt regelmäßig in unserem Radioprogramm vertreten, begeisterten das Publikum.

Leider musste der Festival-Sonntag aufgrund einer Unwetterwarnung vorzeitig abgebrochen werden – ein kleiner Wermutstropfen, der der insgesamt positiven Bilanz jedoch keinen Abbruch tat. Das Kosmos Wochenende wurde einmal mehr zu einem der kulturellen Höhepunkte des Jahres in der Innenstadt.

Wie und ob es im nächsten Jahr eine Fortsetzung geben wird, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch: Das Kosmos Festival 2025 hat Maßstäbe gesetzt – als Symbol für Gemeinschaft, kulturelle Vielfalt und ein Chemnitz, das mit Stolz seine Rolle als Europäische Kulturhauptstadt auslebt.

Das Kosmos Comeback am 8. Juni 2024 war ein voller Erfolg. Nachdem das kostenlose Musik- und Kulturfest in der chemnitzer Innenstadt im Jahr zuvor ausfallen musste und 2022 sich bereits 50k Gäste in die zukünftige Kulturhauptstadt Europas wagten, konnte das Spektakel in diesem Jahr diese Marke noch einmal deutlich überbieten.

Mehr als 70.000 Musik-, Kunst-, Sport- und Gesellschaftsinteressierte lauschten bei sonnigem Wetter und sommerlichen Temperaturen einer Vielzahl an Musikacts, bestaunten Kunst- und Lichtinstallationen, nahmen an Gesprächs- sowie Diskussionsrunden teil und verbrachten so einen gemeinsamen Sommertag im Stadtgebiet rund um den Schlossteich.

Unter den auftretenden Artists am Kosmos Tag befanden sich unter Anderem Tropikel LTD und Soffie, welche Teil unseres Radioprogramms sind. Ab 23 Uhr läutete Lokführer Andi nach dem Hauptact Culcha Candela die Kosmos Nacht auf der Hauptbühne mit einem DJ-Set ein. Das weitere Programm des Abends sollte in den Räumlichkeiten des Atominos im Wirkbau, des Transits, des Weltechos und der Spinnerei stattfinden. Speziell die Berlinerin Ikkimel, deren Lieder ebenfalls ihren Weg in unser Musikprogramm gefunden haben, sollte planmäßig um 01:30 Uhr im Transit auftreten. Leider war es uns trotz Kosmos Fotoerlaubnis nicht möglich die Performance zu dokumentieren, da der Club voll war und wir an der Tür abgewiesen wurden. Es bleiben schöne Erinnerungen und die Vorfreude aufs nächste Jahr. Nach diesem Spektakel sind wir gespannt, ob sich die Organisation vom CWE im Kulturhauptstadtjahr 2025 noch einmal überbieten kann.

 

Mit 5 Shows kehrt Edo Saiya wieder auf die Bühne zurück und das mit der DAYS AFTER TOUR PT. 2. Am 16.12. in Chemnitz. Der Rapper aus Köln macht tatsächlich halt in Chemnitz. Der Rapper, der sich ohne Major-Label zu einem der erfolgreichsten Cloud-Rappern Deutschlands hochgearbeitet hat.

In Sabrina Sadowskas Version spielt die Geschichte des Nussknackers in der Zeit des Jugendstils und der Gründerzeit der Stadt Chemnitz. Wer erfahren will, wie ein Weihnachtsabend in Chemnitz um die Jahrhundertwende gewesen sein kann, sollte dieses Ballett nicht verpassen.