Band: Beachfield
Album: Brighton Bothways
Begründer: Glen Thompson
Herkunft: Newtown, New South Wales, Australien
Stellen sie sich einen samstäglichen Herbststag mit strahlenden Sonnenschein vor. Da muss man doch hinaus aus den nicht eigenen vier Wänden in die Natur. Es gibt doch nichts schöneres als Laub beim Fallen zu zuschauen und unter Kastanienbäumen nach ebenjenen Früchten zusuchen, um diese später mit Hilfe von Streichhölzern auf wacklige Beine zustellen.
Doch was hat nun dieser Beachfield damit zutun. Nun, erstens heißt er im bürgerlichen Glen Thompson und war früher der Drummer der australischen Popband Go-Betweens. Diese wurde aber, nach dem plötzlichen Ableben von Sänger und Semi-Songwriter Grant McLennan, im Mai 2006 aufgelöst, sodass nun Herr Thompson seine Singer & Songwriter Fähigkeiten unter Beweis stellen darf. Und das eine Wandlung vom Begleitmusiker hin zum federführenden Akteur keine gewagte Reise werden muss, dafür stehen Namen wie Iggy Pop und auch ein bisschen Dave Grohl. Und zweitens besticht die Musik von Glen Thompson durch die Zeitlosigkeit seiner Gitarren-Popsongs mit dieser melancholischer Grundstimmung.
Schon die erste Zeile von „Coles To Newcastles“ weist den Weg durch das gefallene Laub: „Can you imagine?“ Die Eingangsworte für eine eigene Welt mit all ihrem Zauberhaftem und diffusen Besonderheiten. Und in ebenjener kann es ganz schnell, dass schon wieder Winterzeit ist. Da man die traditional gereichten Leckerli’s ja auch schon ab September in jedem gutsortierten Einkaufszentrum der Stadt in den Warenkorb legen kann. Da ist es schwer, zu wiederstehen („Come down“). Auch bei Liebesbekundungen diese Art: „My Heart got a Oneway Ticket to your Heart and I don’t wanna missing you!” (“Oneway Ticket”), sollte man sich in Acht nehmen. Diese Ansammlung von klassischen Themen, ein weiteres wäre zum Beispiel „The Sun come after the rain“ („Birds Eye View“), würde sich unendlich weiterführen und eine Beschäftigung damit, würde der Schönheit einer Herbstlandschaft nicht gerecht werden und somit schweifen wir weiter und lassen die Musik von Beachfield als Dirigent der fallenden Blätter dezent hinter uns herlaufen.
Als Referenzen zu nennen wären an erster Stelle die Go-Betweens, danach alle Alben von George Harrison, aber auch der Vergleich mit den Norwegern von Eskobar ist angebracht.
Fazit: Ein Album, welches sich nahtlos an die Popsongs der Go-Betweens anschließt. Es passt genau in die Jahreszeit und ist besonders für die ältere Generation jenseits der 20 sehr geeignet, welche sich für ausgedehnte Spaziergänge begeistern können.
Anspieltipps:
- Come Down
- Theme Person
- Suburban Life
- Freight Trains
- Demons
Ohne die Rezension gelesen zu haben entstand dieser Beitrag
Spaziert gerne in der Herbstsonne in der Landschaft umher: Constantin Muhs