Radio UNiCC
Jetzt bei Radio UNiCC

Summary

Broken Social Scene - Forgiveness Rock Record

Some Bands Are Bigger Than Others

Band:  Broken Social Scene
Album:
Forgiveness Rock Record
Herkunft:
Don’t blame the Canadians! (Toronto)
Mitglieder: http://en.wikipedia.org/wiki/Broken_Social_Scene  (Über- und Durchblick)
Klingt wie:
kollektive Stimmungsschwankungen: zwischen ekstatischer Euphorie und melancholischen Sentimentalitäten

Broken Social Networking:

Kevin Drew kennt Brendan Canning. Gemeinsam beschließen sie Musik zu machen. Sie gründen eine Band und taufen sie Broken Social Scene. Das war 1999.  Kevin kennt jedoch auch ziemlich viele Frauen. Zum Beispiel Emily Haines. Beide besuchten in Toronto das gleiche College. Emily wiederum singt jetzt bei Metric. Und bei Broken Social Scene. Dort mischt auch Evan Cranley mit. Der wiederum kennt Amy Millan. Von ihrer gemeinsamen Band Stars. Amy kennt aber auch Kevin. Von der gemeinsamen College-Zeit . Jetzt singt sie auch bei Broken Social Scene. Brendan übrigens hegte eine Romanze mit Leslie Feist. Kevin übrigens ebenfalls. Genauso wie Andrew Whiteman.  Zusammen glücklich wurden die vier dann allerdings bei Broken Social Scene. Vereint in der Musik.

Verwirrt, verstrickt, entfitzt: eine Bandstruktur wie das studentische Kleinstadtleben. Jeder mit jedem und keiner blickt mehr durch.  Das Einzige was für den außenstehenden Betrachter wirklich ersichtlich bleibt, ist der Anblick eines großen Sammelbeckens kanadischer Bands und Künstler: Reverie Sound Revue, Stars, Metric, Do Make Say Think, Jason Collett, Apostle Of Hustle, Land Of Talk, The Weakerthans, Death From Above 1979… Sie kommen und gehen, viele bleiben. Eine broken Social Scene im wahrsten Sinne des Wortes.

Dieses stark verzweigte Netz verdichtet die Band in der Musik, die sie fabriziert. Die Struktur spielt dabei eine Statistenrolle. Es performt das organisierte Chaos einen pulsierenden, epischen Tanz, der sämtliche Grenzen des „Indierocks“ sprengt und sich nur allzu gern in Richtung Ambient/Post-Rock dreht. Die Kulisse bilden ca. 7283893274 Tonspuren (Gitarren, Streicher, Stimmen, Beats, Bläser und was es noch so alles gibt), die immer präsent sind und den Songs dennoch Raum zur Entfaltung lassen.

Auf „Forgiveness Rock Record“ ändert sich das. Die Struktur darf nun eine größere Rolle einnehmen und der Song in den Vordergrund rücken. Die Ambient- und Post-Rock Einflüsse treten derweil einen kleinen Schritt nach hinten, um den stärker komprimierten wie fokussierten Kompositionen Platz einzuräumen.  Diese scheinen zunächst jedoch nicht so richtig zusammen zupassen, sind sie doch entweder voll positiver Euphorie oder aber herzergreifend melancholisch. Man fühlt sich von der Wucht der Songs überwältigt, berührt von ihrer Zerbrechlichkeit.

So trifft ein pulsierender, ekstatischer Opener (World Sick) auf ein dichtes Musicalstück von aufwühlender Dramatik (Chase Scene). Es gibt allem erhabenen, nahezu schwebenden Synthie-Pop (All To All), eingängige Rocksongs, Pavement-Partyhits (Water in Hell),  merk- bis fragwürdige Jodeleinsätze (Highway Slipper Jam) oder sensible Liebeslieder.

Homogen ist das nicht. Aber abwechslungsreich und voller großartiger Momente. Wenn „World Sick“ zum Aufbruch drängt, wenn sich Geigen und Gesang in „Chase Scene“ überschlagen. Die Bläser in „Art House Director“. Wenn Lisa Lobsinger, umwoben von Streichern bei „All to All“ endlich zum Refrain ansetzt. Wenn „Ungrateful Little Father“ in ein typisch unstrukturiert- chaotisches Outro mündet. Emily Haines, Feist und Amy Millan, die zusammen an verflossene “Freunde“ denken (“a friend, a friend you used to call… sentimental all of you, sentimental I love you”), wie „Romance To Grave“ nach einem ziellosen Intro zu einem Popsong wird…

„Forgiveness Rock Record“ wirkt zwar um einiges unhomogener als seine Vorgänger, die wie ein einziger luftig sprudelnder Jam anmuteten. Anstelle der Jamsession gibt es hier ein riesiges buntes Puzzle, das wenn man es mühsam und geduldig zusammengesetzt hat, ein beeindruckendes Gesamtbild ergibt. Es gibt viel zu entdecken.

 

Anspieltipps:

  • All To All
  • Chase Scene
  • Sentimental X’s
  • World Sick
  • Sweetest Kill
  • Art House Director

This girl is Broken: Johanna Eisner

ab geht's zum Beitrag

Band:

http://www.brokensocialscene.ca/index2010.php?utm_source=bss&utm_medium=bsshome&utm_campaign=bss

Zeug:

http://pitchfork.com/artists/475-broken-social-scene/

Plattenfirma:

http://www.arts-crafts.ca/

Lettermann:

http://www.youtube.com/watch?v=h1MAOkHNWjE

Mit ihrem Debüt Devil Is Fine sprengten Zeal & Ardor den gedanklichen Rahmen der Metal-Gemeinde und verbanden Gospel mit kraftvollem Black Metal. Mit ihrem nun mehr viertem Album Greif gehen sie konsequent den nächsten Schritt und überraschen auf's...

20 Jahre nach ihrem Debüt und 10 Jahre nach ihrer Auflösung geben die Finnen von Before The Dawn ihr Comeback und lassen stürmische Zeiten anbrechen.

Ehrliche Texte und fette Beats: Das ist Big Buddha aus Chemnitz.

 

Worte über den Klimawandel. Big Buddha macht sich Sorgen. Mit seinen Lyriks möchte der Rapper die Menschheit zum Nachdenken anregen und dazu bewegen aktiv zu werden, anfangen zu...

Fine Line ist das zweite Studioalbum von Harry Styles, welches am 13.Dezember 2019 von Columbia und Erskine Records veröffentlicht wurde. Harry gewann für sein Album 2020 schon den AMERICAN Music Award, den Juno Award und den ARIA Music Award. Heute...

Fast zwei Jahre mussten die Fans von Blind Channel auf ein neues Album warten. "The Lifestyles Of The Sick & Dangerous" erscheint am 8. Juli via Century Media.