Künstler: C2C
Album: Tetr4
Mitglieder: 20Syl, Greem, Atom, Pfel
Herkunft: Nantes, Frankreich
Klingt wie: ein Mix aus Hip-Hop, Dance, Soul und Pop inklusive Scratching
Was gehört alles zu einem wahren, klischeebehafteten Rockstar? Saufen bis zum Umfallen, das eigene Equipment am laufenden Band zerkloppen, reihenweise Groupies beglücken, und ein Instrument wenigstens so beherrschen, dass es wenigstens von sehr weit weg so aussehen könnte, als ob man diesem tatsächlich ein paar wohlklingende Töne herauslocken kann. Ganz anders im Hip-Hop: Wer sich als waschechter Hopper ausgeben will, muss zumindest teilweise etwas mit den vier Elementen Rap, Graffiti, Breakdance und DJing anfangen können. Fertigkeiten und geschichtliches Wissen stehen hier also weitaus mehr im Vordergrund, als das bei den meisten anderen Genres der Fall ist.
Vier echte Franzosen mit den feinen Namen 20Syl, Greem, Atom und Pfel aus dem schönen Nantes legen bereits seit 1998 den Fokus auf das vierte Element. Unter dem Namen C2C (ausgesprochen: Coups2Cross) ließen sie bisher eher auf Mix-Contests ihre acht Turntables heiß laufen und gewannen so unter anderem vier Mal nacheinander den Wettbewerb mit dem vielversprechenden Titel „Disko Mix Club World Team DJ Championship“ von 2003 bis 2006. Erst Anfang diesen Jahres folgte dann die allererste physische Veröffentlichung in Form einer EP namens „Down The Road“. Die gleichnamige Single schaffte es genauso wie das Debütalbum „Tetr4“ in ihrer Heimat auf Anhieb auf Platz eins der Charts.
Aber wie soll schon lediglich durch Turntables-hervorgebrachte Musik klingen? Glücklicherweise nicht wie vier Typen, die sich gegenseitig battle'n und allen anderen ihre massiven Skills präsentieren wollen. Vielmehr sind die Scratchingkünste nettes, abwechslungsreiches und erfrischendes Beiwerk, die sich, hallelujah, nicht so anhören wie beispielsweise der straight-outta-hell-Crossover a la Linkin Park. Im Mittelpunkte stehen dabei Hip-Hop-Beats und Elektro-, Soul- und Dance-Elemente. Kopfnicken natürlich stets inklusive. Die Instrumente wurden dabei bei der Albumaufnahme so konserviert, das sie bei den Live-Auftritten problemlos als Samples benutzt werden können. Etliche Gastsänger, wie Derek Martin mit einem wahren Bluesorgan, sorgen dafür, dass ein guter Mix zwischen instrumentalen Stücken und sympathischen, chartstauglichen Gesangssongs herrscht.
C2C schaffen es, Scratchingkünste mit Massentauglichkeit zu verbinden, und kreieren mit Hilfe von etlichen Sounds aus den verschiedensten musikalischen Bereichen ihren eigenen Stil. Hoffen wir also, dass sie nicht wieder vierzehn Jahre für ihr nächstes Album benötigen.
Anspieltipps:
- Down The Road
- King's Season
- Sod In The Seed
www.soundcloud.com/c2cdjs
Wohl eher der Rockstar unter den Hip-Hoppern: Christian Laude.