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Summary

Calexico - Carried To Dust

Cineastische Momente der Musik.

Band: Calexico
Album: Carried To Dust
Mitglieder: Joey Burns (Sänger, Gitarre); John Convertino (Schlagzeug, Perkussion); Paul Niehaus (Gitarre, Pedal-Steel Gitarre); Jacob Valenzuela (Klavier, Trompete); Martin Wenk (Akkordion, Synthesizer, Trompete, Gitarre); Volker Zander (E-Bass, Kontrabass)
Herkunft: Tucson, Arizona (Vereinigte Staaten von Amerika)
Klingt wie: Musik für Erwachsene

Eigentlich ist Calexico ein Kunstwort. Zusammengesetzt aus Kalifornien und Mexiko, um damit die Grenzerfahrung einer ungefähr 35.000 Einwohner zählenden Stadt zu verdeutlichen. (Vergleiche analog dazu das mexikanische Pendant „Mexikali“).

Das sich auch eine Band diesen Kunstnamen zu eigen gemacht hat und unter diesem Namen seit dem Jahr 1996 eine Vielzahl von Alben veröffentlichte und deren Musik von den Kritikern als „Border-Music“ kategorisiert wird, zeigt die Nachhaltigkeit, Ernsthaftigkeit und Idee hinter dieser Band.

Sie wollen einen Kulturraum thematisieren, dem sie selber entstammen und dem, zumindest in den europäischen Medien, viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Nämlich der Grenze zwischen Amerika und Mexiko. Sie wollen die politische, sowie soziale Situation dieser Grenze beleuchten. Die Geschichten mexikanischer Flüchtlinge. Dazu bedienen sie sich den typischen Instrumentierungen der Region, sowohl von amerikanischer und mexikanischer Seite. So ergibt sich eine Mischung aus verschiedenen musikalischen Stilrichtungen, wie u.a. dem mexikanischen Mariachi, dem amerikanischen Country-Folk und vielen Versatzstücken aus Jazz und Tango.

Auf dem nun bereits sechsten Studioalbum der Band bleibt diese teilweise countryeske Instrumentierung erhalten. Doch die Themen haben sich geändert. Calexico schauen sozusagen über ihren Tellerrand hinaus. Sie widmen sich in ihren Texten dem Autorenstreik in Hollywood. Auch wenn das vielleicht jetzt auf den ersten Blick komisch erscheint. Doch dies erschließt sich auf den zweiten Blick sehr plausibel. Die Musik von Calexico ist die wohl am meist verwendete Musik in Filmen, besonders durch diese cineastische Atmosphären, die vielen Calexico Songs zu Grunde liegen. Auch die Tatsache, dass Sie für ein Drittel des Soundtracks zu „I’m not there“ (ein sehr avantgardistischer Film über die vielen Facetten des Lebens von Bob Dylan; Regie führte Todd Haynes, Anm.d.Red.) verantwortlich waren, bestärkt die Band in ihrem Vorhaben ihren Horizont zu erweitern.

Diese Erweiterung des Horizontes kann man auch an den vielen Kollaborationen auf dem neuen Album „Carried To Dust“ deutlich machen. So sind zum Beispiel Sam Beam von Iron & Wine („House of Valpariso“), die kanadische Sängerin Pieta Brown („Slowness“), Amparo Sanchez und Jairo Zavala von der mexikanischen Band Amparanoia auf diesem Album zuhören.

Bei all dieser Abwechslung bei den Gesangsstimmen gibt es aber auch eine Konstante auf diesem Album. Nämlich die herrliche Unaufgeregtheit der Songs. Die leise und weiche Instrumentierung lässt den Hörer einen schwelgerischen Blick aufsetzen, der die Grenzen seiner vier Wände verlässt und Landschaften unerahnter Weiten in seinem Auge projiziert. Automatisch wird man in den Film „Carried to Dust“ versetzt. Als stiller, unsichtbarer Beobachter der Geschehnisse. Man kann sich das ein wenig so vorstellen wie bei dem Roman „Sophies Welt“, wo der Erzähler in Mitten historischer Ereignissen steht und darüber lehrt.

Fazit: Auch wenn dieser “Film“ nicht restlos überzeugt, aufgrund des teilweisen Leerlaufes und Lethargie, der ihm inne wohnt, erzeugt er ein paar der schönsten cineastischen Momente dieses musikalischen Jahres („Writer’s Minor Holiday“, Victor Jara’s Hands“). Aufgrund des gesetzten, unaufgeregten und einfühlsamen Stils von Calexico ist deren Musik eher „nur für Erwachsene“ geeignet.

Anspieltipps:

  • Victor Jara’s Hands
  • Two Silver Trees
  • Writer’s Minor Holiday
  • House Of Valparaiso

Bandhomepage: www.casadecalexico.com/index.php

Bandgeschichte: http://www.laut.de/wortlaut/artists/c/calexico/

 

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