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Summary

Die Nicht CD der Woche des Jahres 2011.

Endlich wieder ist es soweit: die Sklaven des grausemen Geschmacksdiktates der fantastischen Musikredaktion bekommen ein einmaliges Stimmrecht und die Chance, all den persönlichen Favoriten des Jahres, die im redaktionellen Trott mit Missachtung gestraft wurden, eine ultimative unkritisch verklärende Lobhudelei auf den Leib zu schreiben. Wie das dieses Jahr aussieht, kann im Folgenden nachgelesen werden.

 

Twin Atlantic – Vivarium

Es ist ein Irrglaube, dass eine CD der Woche zwangsläufig eine Langspielplatte sein muss. Ebenfalls ist es ein Irrglaube, dass der schottische Dialekt unsingbar ist. Von beiden Trugbildern konnten uns dieses Jahr Twin Atlantic mit ihrer 8-Track-EP Vivarium befreien. Die Glasgower tun es musikalisch und dialektbezogen ihren Vorbildern Biffy Clyro gleich und verzichten auf jegliches akzentfreies Englisch. Sie können wahrscheinlich auch gar nicht anders. Und sie können auch keine andere Musik machen, als die, die auf Vivarium zu hören ist und das lässt sich im weitesten und schwammigsten Sinne als ausgereifter, unvorhersehbarer Alternative-Rock beschreiben. Die gesamte Attitüde einer überzeugenden Live-Band mit all ihrer Gestik, Mimik und Präsenz wurde in Vivarium hineingemischt und wird so zu einem kompakten, griffigen, nahbaren Beispiel dafür, dass auch im Zeitalter oberflächlicher Elektro-Atzen-Mucke irgendwo Perlen mit Herz und Hirn versteckt sind, die sich keinem Sekundentrend hinterherstylen und die es auszugraben gilt.

Jakob Sauerwein

 

Casper – XOXO

Wenn ein deutschsprachiger Künstler in diesem Jahr so richtig durchgestartet ist, dann unser aller Lieblingsrapper Benjamin Griffey alias Casper. Von null auf eins der Albencharts – und das ausnahmsweise mal zu Recht. Denn selten zuvor hat es jemand geschafft, Hip Hop mit den unterschiedlichsten Mitteln massentauglich zu machen, ohne dabei die Qualität zu vernachlässigen. Ob nun Postrock, Singer/Songwriter, oder Pop – alles ist vertreten, und in einem nichtsdestotrotz homogenen Mix zusammengefügt. So muss deutscher Hip Hop klingen!

Christian Laude

 

Bombay Bicycle Club – A different kind of fix

Bombay Bicycle Club schaffen es mit beeindruckender Beharrlichkeit jedes Jahr ein neues Album für die hungrige Meute fertig zu stellen. Nun haben wir Jahr Numero 3 und Album Numero 3. BBC schaffen es dabei, dass es einem nicht langweilig wird und ihrer Musik immer mal wieder eine neue Richtung zu geben. Das diesjährige Produkt der Schaffenskraft wirkt dabei zugegebenermaßen bei den ersten Hördurchgängen etwas beliebig, aber dem eifrigen Zuhörer sei hiermit versprochen das sich dies legen wird und sich schnell auch eine Vorfreude auf das nächste Jahr und somit bestimmt auch auf die nächste Veröffentlichung von BBC einstellen wird. Denn A different kind of fix liefert so eingängige Melodien das man schnell mal unbemerkt auf den Repeat-Knopf drückt um sich das ganze Werk nochmals anhören zu dürfen.
Alles in allem ist für mich A different kind of fix von Bombay Bicycle Club eines der wenigen überzeugenden Platten des Jahres 2011 und hat es dafür natürlich verdient zumindest Nicht-CD der Woche zu werden.

Tobias Schuhmaier


 

Kasabian - Velociraptor!

Mit einem energiegeladenen Urgeschrei aus Leicester durchdringt "Velociraptor!" die Membranen unserer Lautsprecher und bahnt sich seinen Weg in unsere Ohren um dort für einige Zeit nachzuhallen. Denn diese Töne begleiten uns mit einem Charakter, der den der Beatles, der Stones - ja teilweise sogar den der Beach Boys - tangiert. Sich selbst von der Maschinerie der "Über-Bands" abgrenzend, haben sie eine Platte zusammengestellt, die die Grenzen des britischen Rock'n'Roll um einiges erweitern dürfte. Gefüllt mit einer harmonischen Melodieführung, einer verruchten, schwermütigen Athmosphäre und tanzbarem Beat ist es mein Album des Jahres 2011.

Laura Horn

 

Dear Reader - Idealistic Animals

Viel ist bei „Dear Reader“ in den letzten Jahren passiert. Die Veröffentlichung Ihres ersten Albums in ihrer Heimat Südafrika, die musikalische Trennung von Cherilyn McNeil und Daryl Torr und der Umzug Cheris nach Berlin. Jetzt ist Berlin schon so was wie ihre Heimat geworden und im September diesen Jahres veröffentlichte sie ihr zweites Album „Idealistic Animal“. Zwischen Pianoklängen, Oboen, Trompeten und zarten Streichern, geht die zierliche Südafrikanerin nicht unter und verzaubert den Hörer mit einer wunderschönen Stimme.  Der Clue bei dem Album ist der, dass alle Titel nach Tieren benannt sind. Menschen seien nichts anderes als Idealistische Tiere sagte sie in einem Interview und Selbstzweifel, Depression, Melancholie seien die Dinge die den Menschen ausmachen. Und die Kunst bei diesem Album ist es, diese Tiefgängigkeit in Arthouse-Popballaden zu verstecken und dem Hörer trotz der ernsten Themen ein gutes Gefühl zu vermitteln.

Christine Dudek

 

Nicolas Jaar – Space Is Only Noise

Raum und Zeit, Schall und Wahn, Techno und House – ganz egal. Nicolas Jaar reiht sich in die dieses Jahr besonders hell strahlende Riege der jungen Langsamen und sticht doch hervor. Mit einer LP, die Genre-Grenzen sprengt. Ist das noch House oder schon Ambient-Anything oder gar schon Post-Future? Oder ist es einfach das, was es ist: ein verlockend dunkles Plätschern, ein warmer Strudel blubbernder Samples, eine kleine Lektion Französisch, eine fast schon heilig intime Atmosphäre, ein lauter Hauch von Nichts, ein grauer Regenschauer, eine klassische Schönheit, ein zeitloser Wurf, ein umjubeltes Werk elektronischer Kammermusik, Raum und Zeit, Schall und Wahn, maybe only noise, aber definitiv: ein Album des Jahres

 Johanna Eisner

 

Oh Land – Oh Land

Klingt nach Elektropop und fühlt sich an wie Feenstaub. Das liegt möglicherweise an dem feengleichen Aussehen von Frontsängerin Nanna Øland Fabricius, die sich im Musikvideo zu „White Nights“ ebenso durch kreischbunte, glitzernde und obskure Parallelwelten bewegt, die irgendwie um einiges besser aussehen als unsere Welt. Oh Land besticht durch Fabricius’ klare Stimme, vorantreibende Beats und macht irgendwie glücklich.

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