Band: EMA
Album: Past Life Martyred Saints
Herkunft: San Fransisco
Klingen wie: Anna Calvi, Cat Power
Gleisend. Sacht. Fließend. Aufbrausend. EMA.
Wer sich heute noch fest einem einzelnen Genre zuordnen lässt ist schon fast wieder eine Rarität unter den Newcomern der Szene. Abwechslungsreich und vielseitig begibt EMA sich ins tiefe Dickicht aus Sythesizer, Gitarre und Gesang, immer hin- und hergerissen zwischen Pfaden von Grunge über Goth bis hin zu countrylastigen Klängen.
Graues Schiff in bunt:
Verregnete Tristesse im spätsommerlichen Saint Davids oder schlicht und einfach am heimischen Fenster mit glasigem Blick in die Ferne, die sich, ohne Bezug zu jeglicher Realität, in Gedankensphären durch wohldosierte Klänge erschließt.
Grey Ship suggeriert Regentropfen und bremst jegliche Aktivität aus.
Langeweile kommt bei diesem gut sieben Minuten andauernden Track jedoch keineswegs auf, da EMA den schmalen Grad zwischen Eintönigkeit und ruhiger Harmonie mit melodischen Gesangsequenzen stimmig meistern.
Kontrasteregen:
Dieser Aspekt erschließt sich in allen Bereichen des Albums. Von der Tracklänge (1 min – 7 min), bis zu den Instrumenten (gar keins bis sehr synthesizerbetont) heben sich die Schwerpunkte immer wieder voneinander ab. „Coda“ kommt völlig ohne instrumentale Untermalung aus, während andere Tracks
mit instrumentalen Klängen sprühen.
Berühmtheiten der Familie:
Vielleicht ist Erika M. Anderson mit ihrer weichen, tief gehauchten Stimme auch die kleine Tochter von Sonic Youth, die gesangstechnisch auf ähnliche Weise ankommt. Dennoch sollte man sich statt eines Familienstammbaumes lieber die Trackliste von „Past Life Martyred Saints“ zu Gemüte führen. Must-hear sind in EMA´s Fall „The Grey Ship“, “Anteroom” und “Breakfast”.
Synthesized: Lena Rieger
Grey Ship: http://www.youtube.com/watch?v=CWcjmsk-0_s