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Summary

Geschmeido - Auf Wiedersehen

Es wäre verwegen, Geschmeidos Musik als "geschmeidig" zu bezeichnen.

Band: Geschmeido
Album: Auf Wiedersehen
Mitglieder: Stefan Wittich – drums, Philippe Frowein - songs, vox, git, keys, Franz Frowein – git, Stefan Schlachter – bass
Herkunft: Berlin, Deutschland


Ich erinnere mich noch genau an meine letzte Rezension eines Tapete Künstlers.
Im nachhinein ärgert es mich, die letztjährige Samba-Platte als Sommeralbum des Jahres gekürt zu haben, nur weil mir damals nichts besseres eingefallen ist.
Es könnte also der Eindruck entstehen, dass mir das nicht noch einmal passieren wird.

Bereits nach dem ersten Hören des neuen Geschmeido Albums „ Auf Wiedersehen“ packte mich eine Idee, die sich bis hierhin hartneckig festgesetzt hat.
Ich werde den Jungs eine Menge Reife und allerbestes Zusammenspiel quittieren. Ihre Platte vor allem wegen der Abwechslung, meinem Lieblingslied „Möwen“ und der Vielzahl von großartigen Momenten aus Soul, Indiepop und Rock loben. Textlich werde ich sagen, dass es jeder selbst wissen muss, ob ihm Sätze, wie aus „Kalt Kalt Kalt“

Du kommst wieder denn
Du warst nie da
Nur eine Nacht im Schein
Deiner Liebe


etwas sagen.

Nur klingen diese Zeilen doch eher nach einem Fazit und das steht bekanntlich ganz am Ende einer Rezension. Hilfe bietet hier der kulturell-perspektivische Umweg.
Dieser, im Gegensatz zum profitorientierten, oft besprochene Weg führt meist über Umwege zum Ziel, während er am Wegesrand die schönsten Geschichten bereit hält bzw. im Falle von Geschmeido, die nicht ganz überflüssigen Fakten über eine deutsche Band liefert.
So ist „Auf Wiedersehen“ ihr drittes Album im fast zehnjährigen Bandkosmos und das erste bei Tapete Records in Hamburg. Zuvor gab es eine EP anno 1997, zwei nachfolgende Alben „Zwischen den Mahlzeiten“ 1999, „Same Same“ 2000 bei Community/Virgin und eine sechsjährige Abstinenz.
In dieser Zeit muss es passiert sein. Geschmeido haben sich vom oft gezwungen Andersein verabschiedet. Sie stehen hinter, über, manchmal vielleicht sogar neben ihrer Musik. Dabei wirken sie so konzentriert, als könnte sekündlich alles mögliche passieren, nur nicht, dass sie ihren Souveränitätsfaden verlieren. Wer so spielt, so singt der muss einiges wissen. Der muss von sich überzeugt sein. Der muss vor jedem Akkord die Garantie abgeben können, dass es einen jeden „wegblasen“ wird. Mal helfen Choreinlagen in „Auf wiedersehen“, mal Streichereinlagen in meinem zweiten Lieblingslied „Ein Stück zu weit“.
In jedem einzelnen Titel zeigen Geschmeido ein Maximum an Seele. Man hat das Gefühl in die 80ger Jahre zu lauschen, nur muss das einem nicht unangenehm sein. Geschmeido haben sich für die richtigen und wichtigen Einflüsse entschieden. Knut Stenert (Samba) erwähnt in seiner Einschätzung zum Album, Bands wie 10 CC, Prefab Sprout, Al Stewart, Gruppen mit denen ich mich aufgrund des heutigen, unübersichtlichen, musikalischen Alltags noch nicht beschäftigen konnte. Aber Knut wird sicher recht haben. Implizieren jene Kapellen doch ein Maß an Reife, das Geschmeido in jedem Akkord ausdrücken. Man möchte tatsächlich wissen, was die Bandmitglieder getrieben haben, bevor sie ein so ausgeglichenes Album abliefern konnten.
Knut schreibt ebenfalls über einen Klang, der ihn an Musiker erinnert, die sechs Alben im Ausland veröffentlicht haben. Das wird Geschmeido wohl nicht passieren. Auf der einen Seite singen sie deutsch und auf der anderen Seite möchte ich diese Band nicht mehr mit dem Ausland teilen müssen. Sie ist einfach zu gut, auch wenn das die Band in punkto Plattenverkäufen sicher anders sehen wird.

eigensinnig: Marco Stahn

Anspieltipps:

  • Kalt, Kalt, Kalt
  • Möwen
  • Auf wiedersehen
  • Ein Stück zu weit
  • Glitter (Goodbye)


Hört doch mal geschmeidig hier rein!

Homepage: www.geschmeido.de

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