Künstler: Metronomy
Album: Love Letters
Mitglieder: Joseph Mount, Oscar Cash, Gbenga Adelekan, Anna Prior
Herkunft: UK
Klingt wie: We Have Band, Foals, The Rapture, Hot Chip
Metronomy- Ja, ihr habt mich wieder erwischt! Ich habe mich wieder verknallt in eure wunderbare Musik, wie damals, als ihr mir mit The English Riviera komplett den Kopf verdreht habt. Dank eurer unbeschwerten Musik habe ich wieder Frühlingsgefühle und Schmetterlinge im Bauch. Nicht nur die Ströme und Bäche sind vom Eise befreit, der Frühling hält auch Einzug in die Musikwelt und beschert uns wieder leichtere und fröhlichere Melodien. Das eingängige Album Love Letters klingt wie ein Vorbote des Sommers, ein Versprechen auf die sonnigen Zeiten des Müßiggangs. Endlich!
Zu Beginn sollte gesagt werden, dass Metronomy kein zweites The English Riviera geschrieben haben. Vermutlich war das aber auch nicht der Plan. Künstler, die sich ständig wiederholen oder versuchen, ihren letzten Erfolg erneut zu kopieren, scheitern immer daran und versinken danach in einem Loch aus Bedeutungslosigkeit und Fan-Hass. Nein, Love Letters ist ein eigenständiges und von neuen Sounds geprägtes Album, welches nicht rückwärtsgewandt ist, sondern Aufbruch verheißt. So passt auch die Jahreszeit der Veröffentlichung des Albums. Spring is calling!
Musikalisch beschreiten die Metronomen neue Pfade ohne Altbewährtes aus den Augen zu lassen. Bei der zweiten Single, Love Letters, schwingt dieser klassische 70er Funkvibe mit. Ein bisschen Glamrock, ein bisschen Funk, alles umschmeichelt von Anna Priors sagenhafter Stimme, die wie ein Mantra in ständiger Wiederholung „Love Letters, Love Letters, Love Letters!“ ruft. Ein höchst willkommener Zeitsprung in eine Epoche, in der nicht jeder Song mit überbordenden Synthiesounds und Autotune und elektronischen Gefrickel vollgeladen sein musste. Das Album hält sich bei seinen elektronischen Passagen dezent zurück, wie bereits bei den vergangenen Alben stehen stets die Instrumente im Vordergrund. Der wunderbar altmodische Klang analoger Synthies mischt sich darunter und kreiert ein herrlich unaufgeregtes Umfeld, in dem sich Joseph Mount und Anna Prior stimmlich austoben dürfen.
Mein persönlicher Höhepunkt des Albums ist und bleibt allerdings die erste Singleauskopplung I´m Aquarius. Anna Prior singt entspannt „Sho-dubdub-wa“ im Refrain während Joseph Mount die Gestirne für das Scheitern seiner Beziehung verantwortlich macht.
I've seen our stars, and//There's nothing aligning.
That's Cause I'm Aquarius Yeah I'm Aquarius
Dazu ein hauchdünner Elektrobeat, und mein Herz schmilzt dahin. Metronomy haben es wieder geschafft mit sehr subtilem Einsatz der Synthies und Sprechgesang einen der besten Songs dieses noch sehr jungen Jahres herauszubringen.
Love Letters besticht mit leichten Melodien und melancholischen Texten. Danke, liebe Metronomen, für dieses Album. Und jetzt Rechner aus, Papier zu Hand und schreibt euren Liebsten doch mal wieder einen Brief.
Anspieltipps:
- I'm Aquarius
- Love Letters
- Month of Sundays
Würde Metronomy endlose Liebesschwüre schreiben: Caroline Niwinska