Band: Santogold
Album: Santogold
Herkunft: Brooklyn/New York
Musikrichtung: Pop, New Wave, Hip Hop, Dub
Santi White, einst Frontfrau und der New Yorker Untergrund Punkband Stiffed, fasste sich kürzlich ein Herz und zettelte mit ihrem Soloprojekt Santogold eine neue Ära der Popmusik an. Oder klingt das ein wenig übertrieben? Fest steht, dass bereits lange vor der Veröffentlichung ihres selbstbetitelten Debütalbums, sich Kritiker sowie Musikinteressenten aller Herkunft und Ethnie händereibend auf den Erstling gefreut haben. Und, mit Verlaub, sie wurden nicht enttäuscht...
Das Appetithäppchen "Creator/L.E.S.Artistes" war ein gelungener Heißmacher für das am 9.5. erschienene Album "Santogold". Frau White überzeugt mit einer erstaunlichen Sicherheit mit einen gelungenen Mix aus Hip Hop, Rock, elektronischen Elementen, Dub und einer gehörigen Portion Pop. Spielerisch lässt sie Genregrenzen verschwinden und eigentlich unvereinbares ineinander verlaufen. Diese Vielfalt spiegelt ihre eigenen musikalischen Interessen und Einflüsse wieder. Neben The Cure und den Pixies gehören dazu auch Nina Simone und die Talking Heads.
Weitere Aspekte, die zeigen, dass Santi mit den unterschiedlichsten Musikrichtungen arbeiten kann, liegen in ihrer Vergangenheit. Neben Kollaborationen mit unter anderem Mark Ronson, war sie bereits als Songwriterin für Lily Allen und Ashlee Simpson, die kleine Schwester unserer Lieblings-Antipickel-Werbeikone Jessica Simpson, tätig. Nun ist es Zeit für höhere Aufgaben - Vorhang auf für ihr eigenes Projekt, Vorhang auf für Santogold.
Ihr Album klingt nach Spaß und das macht es auch. Von der ersten Minute an merkt man, dass sich da jemand was traut und viel Freude dabei hat. Ihre Musik klingt überraschend ausgereift, selbstbewusst und sicher arbeitet sie sich durch alle möglichen Musikrichtungen. Ihre abwechselnd zarte, kraftvolle und dann wieder weiche Stimme erinnert an die von Shingai Shoniwa, ihres Zeichens Frontfrau und Schreihals von den Noisettes. Das Zusammenspiel von Gesang und Musik ist stimmig, es scheint so als passe einfach alles wie die vielzitierte Faust aufs Auge.
Fazit:
Mit "Santogold" bringt das Jahr 2008 einen weiteren Höhepunkt hervor. Ein neuer Stern am Himmel des internationalen Musikbusiness erstrahlt und sichert sich hoffentlich nicht nur kurzfristig einen festen Platz in der Astronomie der Unterhaltungsakustik. Wer nicht offen gegenüber neuem ist sollte die Finger von Santogold lassen. Allen anderen empfehle ich an dieser Stelle schleunigst ein Ohr auf das Debütalbum der New Yorkerin zu werfen, es lohnt sich wirklich - versprochen!
Anspieltipps:
- L.E.S. Artistes
- You'll Find A Way
- Creator
- Say Aha
- Lights Out
Konzerte:
22. Mai 2008 Berlin, Tape Club
Weblinks:
kreativ wie eh und je, inspiriert von neuer und starker Musik: Marc Gork