Künstler: Sigur Rós
Album: Kveikur
Mitglieder: Jon Por Birgisson, Georg Holm, Orri Pali Dyrason
Herkunft: Reykjavik, Island
Klingt wie: Sigur Rós
Sigur Rós zählen zu jenen Bands, denen es gelungen ist, sich trotz ihres mittlerweile recht hohen Bekanntheitsgrads immer ihr Gespür für Innovationen und musikalische Originalität zu bewahren. Dementsprechend hoch sind die Erwartungen, wenn die Isländer ein neues Album veröffentlichen. Das siebte Album Kveikur, welches auch das erste Album seit dem Debüt Von ist, dass ohne den Keyboarder Kjartan Sveinsson aufgenommen wurde, erfüllt diese voll und ganz.
Nach wie vor regieren hier Pathos und die großen Gesten. Exemplarisch hierfür steht die Single Isjaki, eine ausufernde, fünfminütige Hymne an das Leben. Sigur Rós große Stärke ist es, dass sie in der Lage sind große Emotionen zu erzeugen ohne das man zwingenderweise die Texte verstehen muss. Auch wenn die Songs so poetische Namen wie Hrafntinna (Obsidian) oder Isjaki (Eisberg) tragen, sind es vor allem die Musik und die atmosphärischen Soundlandschaften die hier wirklich beeindrucken. Wie man es bereits von früheren Alben kennt, bilden auch auf Kveikur sphärische Synthie-, Streicher- und Bläser-Arrangements das kompositorische Rückgrat. Trotz allem sind Sigur Rós immer für Überraschungen gut. So zum Beispiel auf dem Opener Brennisteinn, der einen sehr kalten, düsteren, fast schon industriellen Klang besitzt.
Alles in allem kann man sagen, dass es sich bei Kveikur um ein typisches Sigur Rós Album handelt. Ein Album auf das man sich erst einmal einlassen muss, das einem aber auch viel zu bieten hat, wenn man sich eine Weile damit beschäftigt.
Anspieltipps: Muss man komplett hören!!!
Lädt absolut zum Träumen ein: Thoralf Kuhnt.