Band: Sons and daughters
Album: This Gift
Mitglieder: Adele Bethel (Gesang, Gitarre, Klavier), David Gow (Schlagzeug, Percussion), Ailidh Lennon (Bass, Mandoline,Klavier), Scott Paterson (Gesang, Gitarre)
Herkunft: Schottland
Mit diesen Sätzen rief Bob Dylan seinerzeit zur Revolution auf. Und nun gibt es eine Band aus Schottland, die sich nach genau diesen Zeilen benannt hat.
Ist das dritte Album der Sons & Daughters ein Aufruf zur Revolution oder scheitert die Revolution an ihren eigenen Ambitionen?
Immer ganz vorne mit dabei ist der Gesang von Adele Bethel. Das ist natürlich selbstverständlich, aber man muss dennoch hervorheben, dass diese Frau mit ihrer Stimme ein sehr breites Spektrum abdecken kann. Mal etwas rotziger und spröde wie The Gossip ("Gilt Complex") und im nächsten Lied dann doch wieder zuckersüß wie The Pipettes ("Split Lips").
Immer wieder bekommt sie am Mikrofon Unterstützung von ihren Begleitern und auch dieses Zusammenspiel sieht sehr vielfältig aus. Ob einfach nur als Unterstützung im Refrain ("Flags") oder gleich als ausgefeiltes Duett ("Darling") – in beide Situationen passt sich Scott Paterson gut ein. Allerdings gibt es hier eine Ausnahme: Das wolfsgleiche Gesangsduett zu Beginn des Songs The Gift ist hart an der Grenze des guten Geschmacks. Der Rest des Songs gleicht diesen kleinen Faux pas aber sehr schnell aus.
Instrumental gesehen beschränkt sich die Band größtenteils auf bodenständige Gitarren. Kleinere Experimente wie Mandolinen im Song The Bell oder die Streicher in Split Lips verleihen den Songs aber eine willkommene Abwechslung. Aber solche Elemente sind auch gar nicht in allen Songs nötig. Was die Band aus ihren Gitarren rausholt kann sich durchaus hören lassen und bietet einen guten Eindruck dessen, was mit diesem Instrument und ein bisschen Equipment alles möglich ist.
Betrachtet man das Cover des Albums, fallen die Silhouetten der vier Bandmitglieder ins Auge, die sehr stark an das Mt. Rushmore Nationaldenkmal in den USA erinnern. Ähnlich den vier in Marmor gehauenen Präsidenten thronen die Gesichter der vier Schotten auf dem Frontbild. Die Deutung dieser Geste bleibt dabei dem Hörer überlassen.
Fazit:
This Gift ist kein Album der großen Gesten. Es ist weder der Anfang einer Revolution à la Bob Dylan, noch ist es das in Stein gemeißelte oder Plastik gebrannte Vermächtnis dieser Band.
Es bedarf allerdings auch keiner großen Gesten. Man hört dieses Album und erfreut sich an der einfachen Schönheit und dem Wohlklang der Songs. Nicht mehr und nicht weniger.
Anspieltipps:
- Gilt complex
- Split lips
- Darling
- Rebel with a ghost
die Bandhomepage der Söhne und Töchter Mannheims ähh Schottlands
bedankt sich für dieses Geschenk: Stephan Grunwald