Band: The Audience
Album: Dancers and Architects
Mitglieder: Bernd Pflaum(Vocals), Sebastian Wild(Guitar/Vocals), Florian Helleken(Drums/Percussion), Michael Arnold(Bass/Vocals), Johannes Preis(Organ)
Herkunft: Hersbruck/Nürnberg/Deutschland
Klingt wie: aus dem United Kingdom stammend, trotz Interpol Keyboards.
„Architects?“, fragt der Gitarrist der Band mit einem abwesenden Blick. Abseits der allgemeinen Blickrichtung von den anderen Vier. Ja, was will uns das neue Album von The Audience mitteilen? Das sie mit architektonischer Genauigkeit ein extrem tanzbares und mantrahaft daherkommendes Werk aufgenommen haben? Es herrscht Erklärungsbedarf.
The Audience kommen aus dem 12.000 Einwohner zählenden Hersbruck in der Nähe Nürnbergs. Auch wenn die Band selber Analogien zur Hamburger Schule abstreitet, ist die abnorme Häufung von talentierten Musikern aus diesem Örtchen erstaunlich. Zu nennen wären da The Robocop Kraus, Hidalgo, The Plane Is On Fire und Yucca. Gerade mit Ersteren verbindet die Band eine tiefe Freundschaft und das Merkmal, dass beide so britisch klingen.
Ihr neues Album „Dancers and Architects“ bricht nicht mit diesem Merkmal, sondern nährt es weiter. Mit pulsierender Orgel, zackigen Gitarren und eindringlicher Stimme von Sänger Bernd Pflaum, der sich live in einen „Joe-Cocker-Gedächtnis-Rausch“ steigert, kann man das Album in drei Wortgruppen beschreiben. Somit vermag man den Tänzer im Titel auf ihn zurückführen – der persönliche Bezug. Doch das mit dem Architekten ist schwer. Das Album ist eher schlicht und einfach. Sehr funktional. Ohne diesen neumodischen Schnickschnack. Doch trotz alledem schaffen es die The Audience ihrem musikalischen Gewand diesen gewissen Glanz zu verleihen, der zwischen Sixtiessound und indiehaften Postpunk mäandriert.
Fazit: Ein schlichtes, aber sehr tanzbares Album mit mantrahaften (gebetsmühlenartige Wiederholung) Glanz. Das mit dem Titel ist somit ein wenig irreführend. Sind doch The Audience eher die Arbeiter als die Architekten, obwohl sie dieses Handwerk perfekt beherrschen. Neben dem expressiven Ausdruckstanz.
Anspieltipps:
- Fusty Lines
- Picture’s Motion
- Kill the Octaves
- Lucy
die Labelpage: www.hazelwood.de/audience/index.php
ein Tanzvideo: de.youtube.com/watch
der Beitrag für Architekten und Tänzer.
Ist träge: Constantin Muhs