Album: The Cold Still
Band: The Boxer Rebellion
Mitglieder: Nathan Nicholson, Todd Howe, Adam Harrison und Piers Hewitt
Herkunft: London, England
klingt wie: Editors, The National
Dass Stille nicht unbedingt leise sein muss, beweißt das neue Album „The Cold Still“ von The Boxer Rebellion. Die sphärischen Klänge und die klagende Stimme des Sängers Nathan Nicholson lässt den Hörer in die Tiefen eines anderen Universums eintauchen und lässt ein Gefühl der totalen Leere entstehen. Die durch hymneartige Sounds entstehende Schwerelosigkeit ist das Markenzeichen der 2001 in England gegründeten Band. Nach dem Tod seiner Mutter zieht Nathan Nicholson nach London und trifft dort in einem Pub auf Todd Howe. Die Liebe zur Musik verbindet die beiden und schon kurz darauf wird die Band The Boxer Rebellion gegründet, die später noch von Adam Harrison und Piers Hewitt komplettiert wurde.
Ohne die Unterstützung einer Plattenfirma schaffte es The Boxer Rebellion 2009 mit ihrem -nur digital erhältlichen- Album "The Union" auf Platz Vier der Itunes Charts. Am 7. Februar 2011 veröffentlicht das Quartett ihr nun drittes Album „The Cold Still“ und zur Freude deren, die das Album am Liebsten in den Händen halten wollen, sogar auf ein Stück Polycarbonat gepresst und in einem schön verzierten Jewel Case erhältlich.
Der minimalistische Sound des ersten Liedes „The Harm“ stimmt den Hörer auf eine Reise in die Welt des epischen Gesangs ein und lässt ihn tiefer in den Sessel sinken- Augen zu und durch, nun mal positiv gemeint. Nach dem Gefühl der Ausweglosigkeit wird das Klangbild in „Step out of the car“ durch Gitarren verstärkt und es erklingt nun ein vollerer und härterer Beat, der jedoch von der gleichen sehnsuchtsvollen Stimme des Frontsängers begleitet wird.
Dunkle und hypnotische Tonmalereien erwarten den Hörer bei „Caught by the light“, die ein trübes Weltbild zeichnen und Klänge, die sich von einem Windstoß hin zu einem Sturm aufbauen, um dann in einem Nebel von Melancholie zu verschwinden. „Organ Song“ und „The Runner“ gehen mehr in die Offensive und der Hörer bekommt das Gefühl er müsse abheben, um dieser beklemmenden Traurigkeit zu entfliehen. Der epische Grundton jedoch bleibt dem ganzen Album treu: vom ersten bis zum letzen Ton wird die ganze menschlichen Gefühlsskala beansprucht.
Beginnt das Album mit einem minimalistischen Lied, so dachten sich die vier Musiker von The Boxer Rebellion, so müsse es auch mit einem beendet werden. Die hymnelastigen Klänge bei „Doubt“ werden eingepackt, die Gitarrenlautstärke reduziert und das Augenmerk auf die klare Stimme von Nathan Nicholson gerichtet.
Der Bandname The Boxer Rebellion scheint irreführend dahingehend, dass sie wenig mit den chinesischen Rebellen des Autonomieaufstandes in China gemeinsam haben, nach denen sie sich benannten. Ganz ohne Aufstand, ohne Straßenschlachten lässt sich die großartige Musik des Quartetts aus England genießen, während man in einem Sessel versinkt und träumt.
Unbedingt Anspielen:
- No Harm
- Step out of the car
- Organ Song
- Both sides are even
Infos und Musik:
http://www.myspace.com/theboxerrebellion
Geschichte der Band:
http://www.laut.de/The-Boxer-Rebellion
Video zur ersten Singleauskopplung "Step out of the car":
http://www.youtube.com/watch?v=9KI44Mffs2c
Auf der Reise durch epische Welten verloren gegangen: Christine Dudek.
Und hier: The Beitrag Rebellion.