Künstler: The Builders and The Butchers
Album: Western Medicine
Mitglieder: Justin Baier, Willy Kunkle, Ray Rude, Ryan Sollee, Harvey Tumbleson
Herkunft: Portland, Oregon, USA
Klingt wie: 16Horsepower, Wovenhand, Johnny Cash
The Builders and the Butchers die fünfköpfige Truppe um Justin Baier stammt aus Portland, einer Stadt die bekannt ist für ihre vielfältige Independentszene und die vielen großartigen Musikern wie The Shins, M.Ward, Gossip oder Elliott Smith als Heimat diente.
Nun also The Builders and the Butchers, die mit Western Medicine ein apokalyptisches Meisterwerk der düsteren Folkmusik abliefern. Folkmusik bedeutet hier dunkle, tieftraurige Lieder über die Schattenseiten der menschlichen Existenz. Beeindruckend auch mit welcher Konsequenz die Band ihr Konzept durchzieht. Vom Artwork, welches der ebenfalls aus Portland stammende Lukas Ketner designte, über die Songtitel bis hin zu den Songs selber strahlt das Album eine Dunkelheit aus, die manchmal bedrückend oft aber einfach fesselnd wirkt. In seinen besten Momenten erinnert das Album stark an David Eugene Edwards bzw. an dessen Bands 16 Horsepower und Wovenhand. Mit ihm teilen sich The Builders and the Butchers sowohl die Vorliebe für Americana, die Musik ihrer Vorfahren als auch für die düsteren, oft religiös/spirituell angehauchten Texte die diese Musik so einzigartig machen.
Am besten erkennen lässt sich das in Hellfire Mountain, dem Höhepunkt des Albums von dem Ryan Sollee sagt: „This song is about good and evil and humans relationship with the environment.“
Genauso klingt das auch! Der Sound wirkt trotz aller Finsternis warm und satt, was vor allem daran liegt das The Builders and the Butchers die ganze Bandbreite amerikanischer Musik ausnutzen, wodurch auf Western Medicine so verschiedene Instrumente wie Bratsche, Cello, Trompete oder die Nashville Guitar zum Einsatz kommen.
Insgesamt kann man sagen, dass es The Builders and the Butchers gelungen ist ein großartiges Album aufzunehmen. Ein Album, das beim hören Kopfkino auslöst. Man wünscht sich fast zurück in die archaische Zeit des 19 Jahrhunderts, in dem der amerikanische Westen noch unerschlossen war und die Sehnsucht nach Freiheit und Reichtum ausreichte um alles Bekannte hinter sich zu lassen. Hätte es damals ipods gegeben wären The Builders and the Butchers der Soundtrack gewesen.
Anspieltipps:
- Hellfire Mountain
- Blood Runs Cold
- Redemption Sound
Hätte gern mit Cowboyboots und Grashalm im Mund den staubigen Westen erkundet: Thoralf Kuhnt