Band: The Teenagers
Album: Reality Check
Mitglieder: Quentin Delafon (Gesang), Dorian Dumont (Gitarre, Synthesizer), Michael Szpiner (Bass)
Herkunft: Paris, jetzt London
Diesen Eindruck zumindest vermittelt das Debüt-Album der französischen Indie- Pop- Band „The Teenagers“. Und die müssten es ihrem Namen nach ja wissen, obwohl die Mitglieder des 2005 in Paris gegründeten Trios das Teenager-Alter schon weit hinter sich gelassen haben.
Doch die wahrscheinlich britischsten Franzosen der derzeitigen Musikszene machen ihren Namen auf „Reality Check“ alle Ehre und singen mit der für Heranwachsende üblichen, unerschütterlichen Coolness von den Dingen, die Teenager eben so beschäftigen. Und das ist neben Partys und Alkohol vor allem eins: Geschlechtsverkehr!
So führen sie den Zuhörer in eine juvenile Welt, die nach einem einzigen großen Springbreak mit sehr viel Sprühsahne und noch mehr „Bitches“ klingt.
Das Spektrum der begehrten Bräute reicht von amerikanischen Cheerleader-Dumpfbacken („Homecoming“), über Mädchen, die sich mit der geliebten Fender Jazzmaster davon stehlen („Sunset Beach“) oder einer gewissen Nicole (Richie!?), die mit ihren zarten 19 Jahren schon die Königin aller „Bitches“ ist („Fuck Nicole“), bis hin zu Hollywood- Star- Lett Johansson.
Textlich also stagnieren die drei Wahl-Londoner irgendwie auf dem Niveau eines fünfzehnjährigen Bravo- Lesers, was aber keineswegs blamabel, sondern vielmehr ziemlich amüsant ist.
Aber abgesehen von den, äh, unwiderstehlich charmanten Texten (“On day two, I fucked her, and it was wild .She’s such a slut [….] I fucked my American cunt“, oder aber “This fucking bitch deserves to die” uswusf.), ist da ja noch die Musik.
Und die schwebt locker zwischen Indie- Pop und dezentem New Rave, liebäugelt dabei arg mit den 80er Jahren, bleibt jedoch immer brav im Rahmen der oben besagten Coolness.
Untermalt von seichten Synthie- Klängen und zarten Beats erzählt Sänger Quentin, der noch schöner spricht, als er singt, mit reizendem französischem Akzent von exzessiven Partys, Zungenküssen und diversen anderen Abenteuern. Dabei bilden die expliziten Texte stets einen Bruch zu der angenehm unaufgeregten, hier und da etwas schwülstigen Musik.
Fazit:
Zwar schreiben „The Teenagers“ mit ihrem Debüt- Album „Reality Check“ nicht unbedingt den kompletten Soundtrack einer wilden Jugend, liefern aber zumindest eine perfekt zur Jahreszeit passende Momentaufnahme für all diejenigen, die derzeit pubertäre Frühlingsgefühle hegen.
Anspieltipps:
- Homecoming
- Feeling Better
- Fuck Nicole
- Sunset Beach
- III
die Bandhomepage: www.theteenagers.net
die MySpace Präsenz: www.myspace.com/theteenagers
den Beitrag zum reinhören: hier
Rezensiert auch an Osterfeiertagen gerne anstößige Texte: Johanna Eisner