Band: Two Gallants
Album: Two Gallants
Mitglieder: Adam Stephens (Gesang, Gitarre, Mundharmonika), Tyson Vogel (Schlagzeug, Gesang)
Herkunft: San Fransisco, USA
Kaum hatte ich ihr zweites Album "What the Toll tells" Ende des Jahres 2006 für mich entdeckt und die Herren Vogel und Stephens samt Interview in Dresden erleben dürfen, stand eine Pause an. Eine wohlverdiente wie ich finde, denn drei Jahre auf Tour gehen nicht ganz Spurlos an einem vorbei. Eine ganze Weile schaute ich immer wieder auf der Band-Homepage nach, ob und wann denn ein neues Werk der Herren ansteht. Nicht nur, weil Sie im Interview verrieten, dass es neues Material gibt - nein, auch weil mein Ohr nach mehr verlangte. Doch ich fand nichts und gab enttäuscht auf. Zeit um mich der Geschichte der Band zu widmen.
Der Weg der Two Gallants, deren Bandname aus einem Buch von James Joyce mit Titel "Dubliners" stammt, begann schon in ihrer Kindheit. Früh lernten sich Adam uns Tyson kennen und entschieden sich bald ihre Freizeit Instrumenten zu widmen. Adam der Gitarre, Tyson dem Schlagzeug. Nennenswerte Erfolge konnten sie mit ihren erstens Bands nicht verbuchen. Seit der Gründung der Two Gallants im Jahr 2002 haben sie sich Schritt für Schritt nach oben gearbeitet. Von Bushaltestellen über Parks, Bars, Clubs schaffen sie es 2004 zu Alive Records und ihrem ersten Album "The Throes". Weitere zwei Jahre und der Wechsel zum größeren Label Saddle Creek (u.a. Bright Eyes) bringen das zweite Album "What The Toll Tells" hervor. Laut, leise, düster, epische, schroff, melodisch - Two Gallants eben.
Die Nachricht des nun dritten Albums erreichte mich überraschend und ich freute mich auf das erste anhören. Der typische Two Gallants Sound ist erhalten geblieben. Die Unverkennbare Art und Weise wie Adam Gitarre spielt, seine schroffe Stimme und Tysons Schlagzeugspiel. Dazu gesellen sich auf "Two Gallants" neben der Mundharmonika Streicher ("Trembling Of The Rose"). Eine Erweiterung, die neue Farbe ins Spiel bringt. Jedes Lied bewegt meinen Körper zum mitschwingen und wackeln.
Der Einstieg ins Album ist weniger explosiv wie beim Vorgänger aber nicht weniger mitreißend. Weiter schlagen sich die Two Gallants von Stück zu Stück und Melodie zu Melodie meisterhaft, wie man es gewohnt ist. Hin bis zum Titel "Fly Low Carrion Crow", der in seiner Ruhe und Stimmigkeit etwas an "Waves of Grain" vom Vorgänger erinnert. Auch die länge der Stücke lässt nich zu wünschen übrig. Das kürzeste zählt 3 Minuten und 18 Sekunden - das längste erstreckt sich auf knapp 6 Minuten.
Doch irgendetwas fehlte. Nach dem hören des letzten Albums wurde es mir klar. Schnelle, energiegeladene und teils aggressive Stücke wie "Las Cruises Jail" oder "16th St. Dozens" sucht man vergebens. Ich habe auch das Gefühl, dass die Stimme von Adam etwas ruhiger und sauberer geworden ist. Das Album gestaltet sich im großen und ganzen ruhiger. Fakten, die den ein oder anderen Anhänger enttäuschen werden. Mich reißt es jedoch weiter in den Bann der Two Gallants.
Sollte jemand nicht genug bekommen: Im Juni erschien eine EP mit dem Titel "The Scenery of Farewell". Eine Sammlung von 5 Stücken, die ganz und gar auf elektronische Hilfe verzichten.
Fazit:
Das neueste Werk der Two Gallants ist weniger energiegeladen als sein Vorgänger. Trotz dieses Minuspunktes sucht das Album seines gleichen sucht den Titel CD der Woche und einen Platz in einem jeden CD-Regal.
Anspieltipps:
- The Deader
- Trembling Of The Rose
- Reflections Of The Marionette
- Despite What You've Been Told
- Fly Low Carrion Crow
www.twogallants.com
www.myspace.com/twogallants
UNiCC durchstöberte ihr Gepäck und das kam dabei raus...
Wäre gern der dritte Gallant: Maik Müller