Radio UNiCC
Jetzt bei Radio UNiCC

Summary

2x Wittenberg und 1x Punk Rock: Von Wegen Lisbeth im AJZ Chemnitz

Von Wegen Lisbeth im AJZ Chemnitz

VWL-Bassist Julian zu Beginn der Show

die heimlichen Stars: Massig Instrumente und noch massiger Mikrofone

VWL-Sänger Matthias (l.) und Bassist Julian (r.) im AJZ Chemnitz

Kapa Tult im AJZ Chemnitz

Kapa Tult-Keyboarderin Robin

Grinst: Kapa Tult-Bassist Paul

Am 26. Oktober stattete die Berliner Band Von Wegen Lisbeth Chemnitz einen Besuch ab und brachte ihren unverwechselbaren musikalischen Mix aus Synthies, Glockenspiel und Indie Rock im AJZ auf die Bühne.

Mit seinen abgehängten Boulderwänden, “Love Music Hate Fascism”-Plakat an der Decke und dem unverwechselbaren Mief einer nicht zu großen Veranstaltungshalle, gab sich das alternative Jugendzentrum als relativ raue Venue für die Gruppe um Sänger Matthias, die sie sich selbst zwar als Punkband bezeichnet, dem Klischee der rotzig-rauen, unmusikalisch-lauten 3-Akkorde-Punkband allerdings so gar nicht entsprechen. Dieser Umstand führte zu einem sehr interessanten Subkulturenmix im Publikum vor Ort, das zunächst die Band Kapa Tult auf der Bühne begrüßen durfte.

Die Newcomer-Gruppe aus Leipzig war seit Beginn der Captcha-Tour 2023 Mitte Oktober Support Act für die fünf Berliner und spielte an diesem Abend ihr letztes Konzert als solcher. Wenn ihr Lust auf Texte über Michelle Obamas Oberarme, mütterlichen Druck und die Klimakrise eingebettet in Indie Rockmusik habt, dann hört mal in die neue Platte der Band rein.

Nach einer langen Umbaupause, um die schiere Masse an Instrumenten und Synthesizern aufzustellen, begrüßte Von Wegen Lisbeth gegen 21 Uhr die “Kulturhauptstadt 2025” - ein Begriff, mit dem die Band offenbar nicht wahnsinnig viel anfangen konnte, was man als Ostdeutscher wohl als Berliner Privileg verbucht. Die Show begann, wie mittlerweile bekannt, mit sphärischen Synthesizer-Sounds, die zu den ersten Songs hinleiteten. Mutete es während der ersten 4-5 Tracks wie eine ausgelassene Tanzgesellschaft an, kippte die Atmosphäre im Laufe der bunt gemischten Setlist immer mehr in Richtung Rockkonzert. Zur letzten Nummer vor der Zugabe “Meine Kneipe” wurden schließlich an aus musikalischer Sicht abenteuerlichen Liedstellen enthusiastisch Moshpits eröffnet. Auch textlich konnte das Publikum seine Textsicherheit unter Beweis stellen, trotz kleiner textlicher Neuerungen wie dem Nichtnennen einer politisch fragwürdig aufgestellten deutschen Eisschnelläuferin in “Auf Eis”. Gegen Ende des knapp 3h langen bunten Abends ließen Von Wegen Lisbeth und Kapa Tult schließlich mit einem teilweise neu getexteten Cover von “Maria” nicht nur Blondie-Herzen höher schlagen.

Für die nahezu ausverkaufte Captcha Tour von Von Wegen Lisbeth gibt es lediglich einige Restkarten für die Show in Hamburg, also schlagt hier zu.

Karten für Kapa Tult im November findet ihr hier.

Kalt war es draußen, als die Betterovsche Tourzugabe am 2.12. in den Leipziger Felsenkeller schneite, um die Indie-Gemüter Sachsens zu erwärmen. Die Rolle der Anheizerin übernahm Pano mit kuschelig-ruhigen, teils melancholischen Melodien, begleitet von einem Live-Gitarristen. Ihr erstes Album brachte sie Ende Oktober raus – wer ein- oder zweimal reinhören möchte, kann das hier via Spotify tun.

Anschließend stürmte nach relativ langer Umbaupause Betterov nebst Band überraschend energiegeladen die Leipziger Bühne. Der gebürtige Thüringer hatte seit seinem Auftritt im Beatpol Dresden (Radio UNiCC berichtete) sichtlich an seiner Bühnenpräsenz geschraubt und fegte zu lauteren Tracks geradezu über die Spielfläche, was aus dem Publikum an einer Stelle mit einem herzhaften „Du geile Sau!“ quittiert wurde.

Allerdings beschränkte sich das Konzert erneut nicht auf die rockig-lauten Höhepunkte, die es in Fülle gab. Mitten in der Setlist hatte seine dreiköpfige Live-Band für ein paar Songs Pause, während sich Betterov ans E-Piano setzte und ein paar seiner größten Titel gefühlvoll präsentierte. Das Publikum wiederum hatte seine Hausaufgaben offensichtlich gemacht, gab sich gerade während des Piano-Abschnitts äußerst textsicher und sangesfreudig, und sorgte damit gemeinsam mit dem Künstler für ein paar Gänsehaut-Momente, bevor es wieder zusammen mit der Band in die Vollen ging. Schließlich hatte auch Pano einen zweiten Auftritt an diesem Abend, als sie in Mein Leben Ist Monoton den Provinz-Frontmann Vincent gebührend vertrat. Insgesamt wurde die Setlist gegenüber der Olympia-Tour im Frühjahr nicht komplett überholt, allerdings um einige seitdem erschienene Songs ergänzt. Dem Leipziger Felsenkeller tat die kühle Winterluft an diesem Abend gut, sodass eine befürchtete Feuchtsauna ausblieb. Unbedingt positiv anzumerken war zudem der gut ausgewogene Ton in der Venue.

Für den zweiten Tourteil der Olympia-Ehrenrunde, welcher von Sofia Portanet supportet wird, gibt es hier noch Tickets zu kaufen!

Am Freitag, dem 1.12. - einem kalter Dezembertag - sorgten ZSK für eine hitzige Atmosphäre im Alten Gasometer in Zwickau.

Mit 5 Shows kehrt Edo Saiya wieder auf die Bühne zurück und das mit der DAYS AFTER TOUR PT. 2. Am 16.12. in Chemnitz im AJZ. Der Rapper aus Köln macht tatsächlich halt in Chemnitz. Der Rapper, der sich ohne Major-Label zu einem der erfolgreichsten Cloud-Rappern Deutschlands hochgearbeitet hat.

Am 16. Januar ist es soweit: Ihr könnt die Musik aus den "Harry Potter"-Filmen live als Konzert in der Stadthalle Chemnitz erleben. Das Ganze wird von einem Orchester mit bildgewaltiger Umrahmung gezeigt.

Alle Jahre wieder kommt die überregionale Bandlandschaft an Weihnachten zusammen und lädt gemeinsam ein ins Atomino im Wirkbau. Normalerweise. Doch was als Regelmäßigkeit geplant war, wurde zuletzt durchkreuzt von Corona und einer langen Umzugspause des chemnitzer Kultur-Klubs. Nun findet die Mania, welche zuletzt 2019 zelebriert wurde, endlich wieder statt.

Dieses Jahr kann man sich unter Anderem auf Power Plush und inner_currents freuen, welche gemeinsam mit sechs anderen Bands die Abende des 25.12. und 26.12. unter dem Motto Rihanna musikalisch gestalten werden, doch auch der Name Die Superspreader sollte Kennern der Chemnitzer Musikszene ein Begriff sein, da sie sich aus den Mitgliedern der Formation Blond, sowie Kraftklub zusammensetzt. Der Anklang unter den Indierock-Fans und Rihanna-Liebhabern scheint enorm zu sein. Bereits Mitte November waren die Tickets für beide Tage ausverkauft. Was genau die Artists sich von Rihanna abschauen und wie sie ihren eigenen Klang in die musikalischen Interpretationen einfließen lassen bleibt vorerst noch ihr Geheimnis.