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Summary

Auf den Spuren von Metallica - Apocalyptica Plays Metallica by Four Cellos!

Konzertbericht, Apocalyptica 21.2.17, Stadthalle Chemnitz

Als Apocalyptica im Juni 1996 ihr Debüt-Album mit Coversongs von Metallica veröffentlichten, dachte möglicherweise keiner der Finnen daran, dass dies der Auftakt zu einer großen internationalen Karriere im Musikbusiness sein wird. Nun, gut 20 Jahre später, wird es Zeit, dieses Debüt-Album mit einer passenden Tour durch Europa zu feiern: 20 Years of "Plays Metallica by Four Cellos"! Am 21.02.2017 stand auch Chemnitz mit auf dem Tourplan und man suchte sich für diesen Anlass mit der Stadthalle auch eine besondere Location für das Konzert aus.

Da das Konzert bestuhlt sein sollte, war ich zunächst etwas skeptisch, sind doch die Konzerte von Apocalyptica bekannt dafür, definitiv nicht ruhig auf der Stelle zu stehen, geschweige denn zu sitzen. Aber zugleich kann man sich doch ein solches Event nicht entgehen lassen.

Schon am Einlass merkte man, dass dies nicht das typische Apocalyptica Konzert sein wird. Die sonst übliche Vielfalt an Shirts diverser Metalbands wich heute mehr den stilvollen Gewandungen der Gothic-Szene, die gemäßigten Fans erwogen die bessere Abendgarderobe und Secruities in Hemd und Sakko sieht man auch eher selten bei Auftritten von Bands der härteren Klangwelten.

Als der Saalgong die Besucher aufforderte ihre Plätze einzunehmen und das Licht gedimmt wurde, konnte einem schon fast nostalgisch ums Herz werden, als Apocalyptica, vom ehemaligen Mitbegründer der Band Antero Manninen angeführt, die Bühne betraten. Es ist schon einige Jahre her, dass Antero zusammen mit seinen alten Bandkollegen auf Tour war, aber diese Tour ist dann doch die perfekte Gelegenheit für ein kleines Comeback.

Wie der Tourname schon verrät, steht das Metallica Coveralbum im Vordergrund der Show und so begann das Konzert auch mit dem Opener des Debüt-Album "Enter Sandman". Mit vergleichsweise recht dezenter Beleuchtung und einem kräftigen Klang wurden die Besucher ab dem ersten Takt in den Bann gezogen und jeder Song erntete viel Applaus. Als Eicca Toppinen die Zuschauer begrüßte, kündigte er auch gleich mit an, dass es ein reines Instrumentalkonzert sein wird und dass zunächst das komplette Album "Plays Metallica by Four Cellos" gespielt werden soll. So spielte man sich durch die Tracklist des Debüt-Albums und erntete immer wieder Begeisterungsstürme von den zahlreichen Zuschauern. Ebenso freute man sich sehr in dieser Location spielen zu dürfen, obwohl es laut Eicca auch letztes Jahr in Klaffenbach, viel Spaß machte.

Nach ca. 40min kündigte man den letzten Song "Welcome Home" an und nutzte die Gelegenheit sich bei Antero zu bedanken, dass er mit auf Tour ist. Natürlich unter entsprechenden Jubel des Publikums. Nachdem "Welcome Home" unter großen Beifall verklang, gab es eine kurze Umbaupause um die Bühne für das angekündigte, rockigere Set vorzubereiten.

Der zweite Teil des Konzerts wurde mit "Fade To Black" eröffnet und nun war auch die Zeit gekommen, das Drummer Mikko Siren sein Können unter Beweis stellen konnte. Nun wurde es definitiv schwer ruhig sitzen zu bleiben, selbst Perttu zog es vor, lieber stehend sein Instrument zu malträtieren und spielte zugleich Animator und feuerte die Zuschauer an. Dies zeigte auch recht schnell Wirkung und spätestens bei "Fight Fire With Fire" stand annähernd jeder im Saal und die eingefleischten Metalheads ließen ihre Haare kreisen. So spielte man sich durch Songs wie "Until It Sleeps", "Orion", "Escape" oder "Battery", immer auf den Spuren von Metallica. Zwischen durch zeigte Perttu in kurzen Moderationen gern mal seine Kenntnisse der deutschen Sprache, aber meinte auch, es sei irgendwie komisch, vor sitzendem Publikum zu spielen. Dem konnte aber Abhilfe geschaffen werden, denn die gespielten Songs ließen die meisten Besucher nicht allzu lange in ihren Stühlen ruhen. Auch die Lichtshow wurde zunehmend intensiver und fand im Song "Battery" ihren Höhepunkt als man das Cello von Altmitglied Antero in den Umrissen des Schädels des alten Bandlogos glühen lies.

Aber auch ein solches Konzerterlebnis geht irgendwann zu Ende und unter fast schon ekstatischem Jubel und Getose verklang mit dem Evergreen ihrer Konzerte "Seek & Destroy" der letzte Song des Sets und es ging in die Zugabe. Diese wurde von einem Song eröffnet, auf den wahrscheinlich schon sehr viele Besucher warteten: "Nothing Else Matters"! Interessant an dieser Stelle war der Einsatz eines E-Drumsets, welches dem Song zwar mal einen leicht anderen Charakter gab, aber dennoch irgendwie merkwürdig klang, oder zumindest ungewohnt. Aber gut, Geschmäcker sind verschieden und es war doch auch sehr erfrischend zu hören, wie Apocalyptica manche Songs an ihr Arrangement mit Drumset angepasst haben. Da darf auch ein solches Experiment wie bei "Nothing Else Matters" ruhig mal sein.

Als zweiter und zugleich letzter Song der Zugabe spielten die Finnen "One" von Metallicas Album "... And Justice For All" und beendeten damit ihr Konzert in der Chemnitzer Stadthalle.

Rückblickend war dies wohl eins der eindrucksvollsten Konzerte, welches ich erleben durfte. Sei es nun durch den besonderen Umstand, dass es mal ein Konzert ohne jegliche Supportband war und man sich so voll und ganz auf den Stil dieser einen Band einlassen konnte, dass Songs gespielt wurden, die man selten oder bisher nie auf anderen Konzerten von Apocalyptica zu hören bekam, dass der Rahmen des Konzertes ein, sagen wir, klassischer Konzertsaal war oder einfach alles zusammen. Auf jeden Fall war es ein Event, was direkt Lust auf mehr machte und zumindest mir ein wenig die Skepsis vor Sitzkonzerten nahm, zumindest wenn es sich nicht gerade um die Tribünen großer Stadien handelt ;)

Ihr wolltet schon immer mal einen Einblick in die Radioarbeit erhaschen oder habt sogar Lust mitzumachen? Dann kommt jetzt eure Chance. Am Montag, dem 23. Oktober, findet unser erster offizieller "Abend der offenen Radiotür" statt.

Am 25. August 2023 wurde das neue "ganz professionell wirkende" (Zitat vom Vater des Sängers) Album W.A.C.H. von das Lumpenpack veröffentlicht.

Der Relese der 17 Songs starken Doppelvinyl mit 45 Minuten Spielzeit musste natürlich gebührend gefeiert werden und zu diesem Anlass machte die Band nun nach Köln, Stuttgart, München und Berlin auch in der Moritzbastei Halt.

Im Gewölbe der altehrwürdigen Leipziger Location fühlte man sich, passend zum Namen der Minitour-Releaserituale, wie Teil eines exklusiven Kults, was auch dadurch untermauert wurde, dass ein Großteil des Publikums auf Geheiß der Band weiße T-Shirts anhatte und die kleine Location schon nach einem Tag ausverkauft gewesen war. Mit dem Schellenkranz der Verleugnung und Konfetti wurde dem neuen Album ausgiebig gehuldigt, das thematisch mit Songs, die zwischen Allergien, dem Dank an die Strapazierfähigkeit der Leber und einer Rekapitulation der Pandemie bestückt ist. Der Abend wurde nicht nur durch alle Bandmitglieder gestaltet (Jonas Frömming - Gesang, Maximilian Kennel - Gesang/Gitarre, Alex Eckert - Schlagzeug, Jason Bartsch - Gitarre/Keyboard, Lola Schrode - Bass), sondern auch durch die gesangliche Performance des Publikums, das offenbar die sechs Tage zwischen Release des Albums und Konzert mit ausgiebigem Textstudium zugebracht hatte.

Nach der 70-minütigen kurzweiligen Show auf der Bühne nahm sich die Band dann noch Zeit, trotz der schon durch die vier vorherigen Releaseshows leicht lädierten Stimme von Jonas, um mit den Fans zu quatschen, Fotos zu machen oder auch eine Handlesung durchzuführen.

Im Oktober wird die offizielle "Kann es sein, dass" -Tour zum neuen Album von Das Lumpenpack eröffnet, in deren Rahmen auch ein Zwischenstopp im Leipziger Felsenkeller eingeplant ist. Wenn ihr jetzt also Lust bekommen habt, den W.A.C.H.-Kult einmal live zu erleben, dann gibt es hier noch ein paar letzte Restkarten für die unten aufgelisteten Tourdaten.

  • 11.10.23 Heidelberg - halle02
  • 13.10.23 Leipzig - Felsenkeller
  • 14.10.23 Berlin - Huxleys
  • 15.10.23 Hamburg - GeorgElserHalle
  • 19.10.23 Bielefeld - Lokschuppen
  • 20.10.23 Dortmund - FZW
  • 21.10.23 Köln - Palladium
  • 22.10.23 Saarbrücken - Garage
  • 01.11.23 Wiesbaden - Schlachthof
  • 02.11.23 Stuttgart - Liederhalle
  • 03.11.23 München - Backstage
  • 05.11.23 Erlangen - E-Werk

Nach einem prall gefüllten Festialsommer, in dem beispielsweise das Highfield, Deichbrand oder die Fusion 2023 bespielt wurden, geht es für die Berliner Indie-Band Von Wegen Lisbeth ab Mitte Oktober auf captcha-Tour, während sich in Hamm ein ICE teilt.

Auch im Chemnitzer AJZ wird die Band hoffentlich mit allerlei Synthies und Kinderinstrumenten am 26.10. anreisen und den ausverkauften Club die ganze Zeit im Kreis Tanzen zu bringen. Mit langen Elektro-Intros, die vor allem den Sound des 2022 erschienenen Albums EZ Aquarii formten und einer Mischung aus Indie-Rock und Synth-Pop spielt sich die als Schülerband gegründete Gruppe schon seit 2006 in die Herzen ihres Publikums. Neben der Genremischung, die die Band auf die Bühne bringt, sind auch die unterschiedlichen verwendeten Instrumente ein Markenzeichen von Von Wegen Lisbeth. Neben Gitarre, Bass und Schlagzeug wird sich auch dem Omnichord, der Steel Drum oder einem Kinderglockenspiel bedient. Also schmeißt eure iPhones grazil in die Chemnitz und kommt ohne Störung im Betriebsablauf ins AJZ!

Wenn ihr Lust habt bei der neuen Tour dabei zu sein dann gibt es hier noch Restkarten!

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Bei sengender Hitze machten wir uns am Donnerstag, den 17. August, auf den Weg zum Highfield-Festival am Störmthaler See bei Leipzig um zusammen mit ca. 35.000 Menschen Musik und Dosenbier zu feiern. Einen Tag vor Programmbeginn öffneten die Campingplätze um 11 Uhr und der Andrang am Donnerstagmittag war entsprechend groß. Nach Teilnahme an der Gepäckkarawane - Profis setzten wegen längerer Laufwege auf Bollerwagen - wurden die Lager aufgebaut und der poetischen Ergüsse gelauscht, die aus den Lautsprecherboxen umliegender Camps drangen. Aus Helene Fischer über alles, was das 2023er Lineup hergab und den heißesten Tracks der Hardstyle-Remix-Szene bis zu härtestem Death Metal webte sich auf den Campingplätzen ein bunter Klangteppich. Diese Vielfalt spiegelte sich auch im diesjährigen Lineup wider: Kleine (z.B. Tyna) wie große (z.B. SDP), Newcomer (z.B. Giant Rooks) wie alte Hasen (z.B. Die Ärzte), laute (z.B. Heaven Shall Burn) wie leise (z.B. Lostboi Lino), blumig-gemäßigte (z.B. Von Wegen Lisbeth) wie chaotisch-verrückte (z.B. Enter Shikari) Acts gehörten zum Aufgebot. Hier ein paar ausgewählte Einblicke in das diesjährige Highfield:

Die Chemnitzer Band Blond weihte am Freitagnachmittag die Mainstage vor großer Menge ein und verdeutlichte mit einem enthusiastisch betanzten, aber viel zu kurzen Set nebst Mitmach-Choreos, dass hier ein richtig starker Act zu Unrecht auf einen 30-minütigen Nachmittags-Slot gelegt wurde.

Die relativ junge Hamburger Punkgruppe Tyna legte vor noch überschaubarer Zuschauerschaft einen energiegeladenen Auftritt hin und lud zu einem Keytar Performance Contest zwischen Publikum und Band ein!

Der praktischerweise direkt am Festivalgelände gelegene Störmthaler See lockte mit kühlem Nass Publikum zu den etwas früher angesetzten Konzerten auf der Beach Stage, und sorgte zusammen mit den mehrkostenfreien Duschen dafür, dass die fast durchgehend herrschenden 30 Grad im Schatten aushaltbar blieben. Positive Vibes versprühten auch die vielen netten OrdnerInnen, die mit einer locker-freundlichen Attitüde einen geregelten Ablauf sicherstellten.

Von Wegen Lisbeth spielten ihre Indie-Synthiemelodien abends auf der kleineren Blue Stage und sorgten als Nicht-Headliner, wie unter anderem auch Tokio Hotel und SDP für eine Masse an Menschen, die sich in- und vor allem außerhalb des abgegrenzten bühnennahen Innenraums dicht an dicht drängten.

Die drei Headliner K.I.Z, Die Ärzte und der nicht unumstrittene Marteria lieferten jeweils erwartbar...

Ein Open Air auf der Moritzbastei in Leipzig? Genau das findet am 26. August inmitten der Innenstadt auf dem Dach des beliebten unterirdischen Basteiclubs statt. Im Zentrum steht Indie-Popmusik. Radio UNiCC verlost für das Event 2x2 Tickets.