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Summary

Der totale Abriss eines Clubs

Billion Dollar Babies 1

Billion Dollar Babies 2

Billion Dollar Babies 3

Billion Dollar Babies 4

Billion Dollar Babies 5

Dynazty 1

Dynazty 2

Dynazty 3

Dynazty 4

Dynazty 5

Dynazty 6

The Vision Bleak 1

The Vision Bleak 2

The Vision Bleak 3

The Vision Bleak 4

Pain 1

Pain 2

Pain 3

Pain 4

Pain 5

Pain 6

Pain 7

Pain – Into The Unknown Tour 2016

Leipzig, Hellraiser, 15.Oktober, 19.22 Uhr – der Saal ist gefüllt, die ersten Getränke fließen die Kehlen hinunter und alles wartet gespannt auf die erste von vier Bands.

Da betreten Billion Dollar Babies die Bühne – ein Quintett aus swedischen Hardrockern, die allerdings auch irgendwie zum Wave Gotik Treffen passen würden. Der Eyecatcher der Band sind zweifelsohne die Locken von Sänger Frankie Rich, die alle Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Aus ihrem aktuellen Album „Chemical Goth“ liefern die Jungs viele gute Songs ab und mein Fazit ist: Ja, kann man sich nochmal live anschauen. Hat durchaus Unterhaltungspotenzial und die Musik ist auch ein guter Stimmungsmacher. 

Nach einem fliegenden Wechsel stehen plötzlich fünf andere Schweden auf der Bühne und wie man von ihrem Banner erfahren kann, nennen sie sich Dynazty. Okay an der Stelle muss man sagen, dass auch dieser Sänger sehr voluminöse Locken hat und man auch hier nur auf herumfliegende Haare schauen muss. Nichtsdestotrotz heizen die Jungs dem Publikum sogar noch mehr ein und jeder ist am Mitwippen. Ein ganz enthusiastischer Fan  übertönte alle Menschen und growlt  nach jedem Song: „THANK YOU!!! THANK YOU SOOO MUCH MUCH!!! IT WAS GREAT!!!“, was alle zum Schmunzeln bringt.

Nach der Halbzeit wird es düster. Gefühlt einhundert Mann mehr betreten den Club und so langsam wird es richtig eng und kuschelig. Links erwächst ein Grab mit Grabstein, Pflazenschlinge, Schädel und Uhu aus dem Bühnenboden und The Vision Bleak erscheinen on stage.
Bei dieser Formation spalten sich die Meinungen. Ist es für die einen guter und finsterer Gothrock, so ist es für die anderen bedrückender, unmelodischer „Irgendwasrock“, der nicht abholt, irgendwie zu langsam zum Mitmachen ist, aber nicht langsam genug, um in der tiefen Stimme des Sängers unterzugehen. Und ausgerechnet diese Band spielt eine gefühlte Ewigkeit.

 22.15 Uhr dann die Erlösung als Pain den ersten Song anstimmen. Obwohl die Abmischung etwas zu wünschen übrig lässt, kocht die Stimmung nach dem Tief der Vorband wieder hoch und endlich kommen die Fans auf ihre Kosten. Beim dritten Song The Great Pretender eskaliert nun auch die letzte stillgestandene Person. Im Gegensatz zum Summer Breeze holt die Band hier eindeutig das Publikum mit sechzehn Industrial Metal Songs, ab, wobei Dirty Woman, Starssed und Shut Your Mouth die Highlights des Abends sind.

Um den wichtigsten Punkt nicht zu vergessen: Pain hatten die beste Lighttechnik, die man sich auf einer kleinen Bühne vorstellen kann. Die komplette Rückwand und das Schlagzeugpodest, sowie die Drums des Schlagzeugs selbst, waren mit LED-Stäben verkleidet, die alle Farben und Muster annehmen konnten und sogar einen Glitzereffekt hatten. Ein Scheinwerfer hat sogar Rosenmuster an die Wände gezaubert. Es war mal etwas anderes, dass nicht nur blaues, rotes, grünes, lila und weißes Licht benutzt wurden, sondern der ganze Regenbogen rauf und runter.

Das Konzert war also nicht nur ein Genuss für die Ohren, sondern auch für die Augen. Mega!

„Konzertfreie Jahre sind so 2020/21“, müssen sich Max, Jonas & Band gedacht haben, als sie ihren Tourplan nach der Pandemiepause wieder füllten.

So ließe sich erklären, dass nun die emotions-Tour zum gleichnamigen Album (Radio UNiCC berichtete!) nach kurzer Pause in den Open Air-Sommer und die Kann es sein, dass...-Tour im Herbst 2023 übergeht. Das hält die amtierenden Inhaber des Wanderzitroneneises für die meisten Die Ärzte-Vergleiche in Albumkritiken allerdings nicht davon ab, musikalisch nachzulegen: Sage und schreibe sechs neue Lumpenpack-Singles haben Fans seit dem Albumrelease im November 2021 zu hören bekommen! Ausgefuchste Spürhunde wittern bereits die nächste Platte.

Um sich die Zeit bis dahin zu vertreiben, empfehlen wir dringend, es nicht Billie gleichzutun, sondern das neue Material schon einmal live abzufeiern! Wie wäre es zum Beispiel am 15.07. in Dresden auf dem Konzertplatz Weißer Hirsch? Tickets gibt es unter anderem hier auf der Website der Band.

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Die Band Enemy Inside aus Aschaffenburg war am 16. April im Rahmen ihrer "Seven" Tour zu Gast im Hellraiser Leipzig. Ihr zweites Album "Seven" erschien 2021, mitten in der Pandemie.

Am 23.06. um 21 Uhr heißt es wieder „Tore auf!“, wenn die Eminems des Electropunks die Festwiese im Leipziger Sportforum fluten. Lange genug mussten sich Leipziger Freunde des gesellschaftskritischen Pogens gedulden: Zuletzt beehrten die Hamburger im März 2020 die inoffizielle sächsische Landeshauptstadt mit ihren Beats, bevor nur zwei Wochen später der Vorhang erst einmal fiel. Drei Jahre später gibt es nun mit dem frischgepressten Release Neues Vom Dauerzustand einen willkommenen Anlass, kritisch unterversorgte Konzertsynapsen wieder aus allen Rohren feuern zu lassen. Das bereits achte Studioalbum der in den späten 90ern gegründeten Gruppe bringt dabei nicht nur Kontext für Songs wie Kids In Meinem Alter, sondern auch das für Fans gewohnte lyrische Potpourri aus Ironie, Nonsens und Biss mit sich. Darunter massieren einem saftige deichkindsche Electro-Beats die Seele und machen dabei richtig Lust auf die Livedarbietung der neuen Tracks!

Wer die Fete nicht verpennen möchte, der kaufe sich Tickets, z.B. hier im offiziellen Shop der Band!

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Durch einen bunten Innenhof und eine mit Stickern beklebte Tür gelangt man im Westen Leipzigs in das Neue Schauspiel. Die Location besticht ähnlich wie Powerplush, die Chemnitzer Band, die am 23.03. hier zu Gast war, mit einem persönlichen, gemütlichen und vertrauten Charme.

Mit verträumtem Dreampop wärmte am frühen Abend die Dortmunder Band Sloe Noon das Publikum als Vorband erfolgreich an. 2022 starteten sie nach einer Nominierung für den popNRW Preis in der Kategorie beste Newcomer und der Veröffentlichung ihrer zweiten EP Liminality richtig durch und sind dieses Jahr sogar in Köln und Paris zu sehen.

Nach einer kurzen Pause legten dann Powerplush, bestehend aus Anja (Bass, Gesang), Maria (Gitarre, Gesang), Svenja (Gitarre, Gesang) und Nino (Schlagzeug), los und wurden sofort vom Publikum gesanglich unterstützt. Bisher war die Chemnitzer Band hauptsächlich als Support-Act für Bands wie Blond, Tocotronic oder die Beatsteaks unterwegs gewesen, aber jetzt gibt es endlich die erste eigene Tour. Es wurde sowohl ein Großteil des Debütalbums Coping Fantasies gespielt, als auch durch einen Schaumstoffwürfel ein alter Song, der gespielt werden sollte, ermittelt. Das flauschige Gefühl, das der Sound und die Texte der Band auslöst, war auch in Leipzig deutlich spürbar und im Publikum wurden sowohl einige Tränen vergossen als auch im Moshpit gefeiert.

Eine "waschechte Sause" resümiert die Band.

Noch sind nicht alle Shows der Tour ausverkauft. Wenn ihr also Lust habt vorbeizukommen, dann gibts hier noch ein paar Resttickets und im Sommer seht ihr Powerplush unter anderem beim Highfield, Southside und Greenjuice Festival.

Die schwedische Metalkombo Avatar tourt mit ihrem neusten langerwarteten Silberling „Dance Devil Dance“ durch Europa und heizen bei einem Stop im Leipzier Hellraiser ihre Fans richtig ein.