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Summary

Jennifer Rostock bleibt!

Konzertbericht - Erfurt, 30. April 2018

Jennifer Rostock haben eine große Klappe, das haben sie auch auf ihrer großen Best Of Tour wieder bewiesen. Am 30. April machten die Wahl-Berliner in der Thüringenhalle in Erfurt Halt. Vor einigen Wochen hatten sie verkündet, dass dies die vorerst letzte Tour vor einer Pause auf unbestimmte Zeit sein würde. Aufgrund dessen versprach der Abend in der ausverkauften Halle mit 4.000 Fans eine echte Party zu werden.

Den Anfang machten 19.55 Uhr die Jungs von Itchy. Geballte Ladung Punkrock erwärmte das Publikum und spätestens beim Gitarrenstunt auf (!!!) dem Publikum blieb dem letzten Besucher die Luft weg. Eine insgesamt solide Leistung für den Anfang.

Als jedoch 21.00 Uhr das Licht erlosch, hörte man nur noch laute Fanrufe den Saal ertönen. Dunkelheit. Ein Video begann. Ein Video, dass die Band Jennifer Rostock vom Jahr 2018 rückwärts in Etappen bis zur Bandgründung 2007 zeigt. Knapp über zehn Jahre spielen die Musiker zusammen und das sollte mit einer Setlist, die alle veröffentlichten Singles beinhaltete, auf einer Zeitreise gefeiert werden. Mit dem Song Kopf oder Zahl fiel das weiße Banner und endlich konnte das Konzert beginnen. Über die Show hinweg kleidete sich Frontfrau Jennifer Weist fünf Mal um, und zeigte ihre extravaganten und extra für die Tour gefertigten, ausgefallenen Outfits. Jedes neue Outfit leitete, wie sollte es bei dieser Band anders sein, eine Schnapsrunde ein. Jedoch verhaltener, als man es von früher kannte.

„Wir haben euch so viele Gründe gegeben zu gehen, aber ihr seid geblieben“, heißt es von Jennifer. Über verrückte Geschichten wie die BILD-Aktion, den Fernsehgarten-Auftritt über das AFD-Lied bis zu den verrückten Frisuren in zehn Jahren, ließen die Künstler die Bandgeschichte Revue passieren.

Bei den Songs Es war nicht alles schlecht und Kaleidoskop bekam die Sängerin Unterstützung von Metalcore-Mann Nico Webers. Die Menge kreischte! Auch gedachte man Gitarrist Alex, der aus privaten Gründen nicht da sein konnte und für den Elmar eingesprungen war.

Immer wieder feuerten die Musiker die Fans zur Circle- und Moshpit-Bildung an und den Höhepunkt gab es wohl, als die Bandmitglieder Christopher und Elmar in der Mitte zweier Circlepits live musizierten. Sie machten außerdem einmal mehr deutlich, wie die politische Ausrichtung der Band ist, so setzen sie sich für Entwicklungs- und Schwellenländer, Flüchtlinge, Tierrechte und gegen rechte Gewalt ein.

An Special Effects haben sich JR auch nicht lumpen lassen, denn gleich beim zweiten Song, schoss Konfetti durch den Raum. Auch bedienten sie sich bei toll aussehenden Pyro-Effekten. Die Highlights der Redaktion waren die Songs: Kaleidoskop, Hengstin, Schlaflos und Alles cool. Bei letzterem Lied fuhr Jennifer auf einem Bed erhöht durch die Masse. Eine super Show, die die Fans mit einem lachenden und einem tränenden Auge gegen 23 Uhr verließen. Denn obwohl die kreative Pause bevorsteht, versicherten die Musiker: Jennifer Rostock bleibt!

Setlist:

1. Kopf oder Zahl
2. Feuer
3. Himalya
4. Du willst mir an die Wäsche
5. Es tut wieder weh
6. Irgendwo anders 
7. Es war nicht alles schelcht (mit Nico Webers)
8. Mein Mikrofon
9. Der Kappitän
10. Ich kann nicht mehr (unplugged)
11. Ein Schmerz und eine Kehle
12. K.B.A.G.
13. Schlaflos
14. Wir sind alle nicht von hier
15. Kaleidoskop (mit Nico Webers)
16. Irgendwas ist immer 
17. Deiche
18. Wir waren hier
19. Hengstin 
20. Alles cool
21. Haarspray

Zugabe: 
22. Die guten alten Zeiten

Die britische Band Hot Milk, um die beiden Sänger*innen Hannah "Han" Mee und Jim Shaw kommen im Rahmen ihrer „Rehabilitate your Mind“-Tour am 21.11. ins Naumanns nach Leipzig. Die noch sehr neue Gruppe erlebte seit ihrer Gründung im Jahr 2016, der Band zufolge geht diese auf ein zufälliges Treffen von Han und Jim in einer Bar in Nord-London zurück, einen Hype der sie bis auf die größten europäischen Festivalbühnen führte. So spielte die Gruppe aus Manchester letztes Jahr beispielsweise bei Rock am Ring und dieses Jahr auf dem Nova-Rock, außerdem supporteten sie Szene-Größen wie Blink-182, Limp Bizkit oder die Foo Fighters.

Nach der Veröffentlichung ihres ersten Studioalbums „A Call To The Void“, untermauerten Hot Milk ihre Relevanz als eine der aufstrebenden Alternative-Bands. Das Album ist gespickt mit Hits wie „Breathing Underwater“ oder „Horror Show“ und die dazugehörige Tour sorgte für ausverkaufte Säle in Europa und Großbritannien. Mit ihrer neusten Single „Where Does The Light Get In?“ und der aktuellen Club-Tour mit lediglich sechs Konzerten lässt die Band offen, ob es sich hier bei um Promo für ein mögliches neues Projekt handelt. Die Vorfreude ist bei uns also riesig und Tickets sind ebenfalls noch verfügbar.

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Mit Sleep Token kommt eine der gehyptesten Alternative-Metalbands nach Deutschland, am 16.11. machen die Londoner in der Messe in Chemnitz Halt. Die Gruppe erlebte in ihrer erst 8-jährigen Bandgeschichte einen rasanten Aufstieg, der sie bis zum Headliner-Spot zur 40. Ausgabe von Rock am Ring geführt hat. Ihr drittes Studio-Album „Take me Back To Eden“ hob die Gruppe um Sänger „Vessel“ auf ein ganz neues Level. Die Platte erreichte Platz 3 der offiziellen Album Charts und gewann außerdem den Preis für das beste Album der Heavy Music Awards.

Die Band zeichnet sich vor allem durch ihren einzigartigen Sound aus, der einen Mix aus verschiedenen Rock-, Metal-, bis hin zu elektronischen oder Indie-Elementen. Oder wie es der Sänger „Vessel“ im Interview mit dem Magazin MetalHammer sagte: „man solle sich nicht in Genres verlieren“. Das Konzept scheint für die Band aufzugehen, von Metalfans bis TikTok-Influencer*innen reicht die Bandbreite an begeisterten Hörer*innen.

Begleitet wird die britische Formation von Johnny Franck, besser bekannt unter seinem Post-Hardcore-Projekt Bilmuri. Der ehemalige Attack!Attack!-Sänger und Gitarrist lässt sich ebenso wenig in einem Genre verorten wie Sleep Token und hat vor seiner Gründung im Jahr 2016 schon einige Neugründungen und Namensänderungen hinter sich. Mit seinem aktuellen Projekt scheint es nun aber zu funktionieren, denn Bilmuri hat bereits drei Studio-Alben veröffentlicht.

Damit ist alles für einen interessanten Konzertabend in der Kulturhauptstadt angerichtet. Vor allem die unterschiedlichen Musikstile der Bands, machen Lust auf das Konzert. Auch der kontrast in der Bühnenpräsenz zwischen dem punkigen Bilmuri und der mysteriösen Atmosphäre der maskierten Bandmitglieder von Sleep Token, steigert unsere Vorfreude. Diese Möglichkeit sollte man sich nicht entgehen lassen, noch gibt es Tickets.

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Nach einem intensiven Jahr voller Highlights, mit Album Release und gefeierten Festival-Auftritten, kehrt ENNIO nun mit seiner „Schlaraffenland Tour 2024“ zurück auf die Bühnen. Fans aus der Region dürfen sich gleich auf zwei Konzerte in Sachsen freuen. Am 17.11. im ausverkauften Haus Auensee in Leipzig und am 28.11. im Alten Schlachthof in Dresden erwartet die Fans eine emotionale und gleichzeitig kraftvolle Show.

Mit seinem neuen Album „Schlaraffenland“, welches am 20. September 2024 erschien, wagt sich der Münchner Künstler in neu musikalische Gefilde und bleibt dennoch seinem unverkennbaren Sound treu, wobei er tiefgehende Lyrics mit modernen Indie-Pop-Elementen verbindet. Dabei spiegelt das Album sowohl Leichtigkeit als auch die dunkleren Seiten des Lebens wider. „Im Prinzip ist mein Schlaraffenland unsere Welt, nur auf 120 Prozent hochgefahren. Mit allen Höhen, aber auch Tiefen", sagt er im Interview mit Eventim selbst über sein neustes Werk.

Wollt ihr Teil dieser emotionalen Reise sein? Dann sichert euch jetzt hier noch eure Tickets für Dresden und erlebt ENNIOs „Schlaraffenland“ live!

Am 31. Oktober stattet uns die Münchner Band Blackout Problems in Leipzig im Conne Island auf ihrer RIOT-Tour einen Besuch ab. Die Gruppe um Sänger Mario Radetzky veröffentliche Anfang des Jahres mit dem gleichnamigen Album bereits ihre dritte Platte und sind nun nach dem sie Enter Shikari auf ihrer Europa-Tour begleitet hatten und einigen Festivalauftritten, unter anderem auf dem Highfield, endlich wieder selbst als „Headliner“ unterwegs.

Das neuste Album "RIOT" lässt einem erneut die Frage aufwerfen, warum Blackout Problems trotz ihres internationalen Sounds für viele unter dem Radar fliegt. Die Singles "DNA" und "STASH" sind nur zwei Belege für das musikalische Potenzial das die Gruppe besitzt und wer bereits auf Konzerten der Gruppe war, wird bestätigen können, dass die Münchner auf jeden Fall wissen wie sie die Energie ihrer Songs auf das Publikum übertragen können. Der Song "GLOFS" mit Enter Shikari-Frontmann Rou Reynolds als namhaftes Feature ist ein weiterer Beleg für die Relevanz der Band im Alternative-Genre.

Begleitet wird die Gruppe von Sperling, einer deutschen Rock-Band sowie Lake Malice, ein britisches Alternative-Duo aus Brighton, bestehend aus Alice Guala und Blake Cornwall. Mit letzterer ist vor wenigen Wochen die Single "Quicker than Death" zusammen mit Blackout Problems erschienen, ein Song auf dessen Live-Performance man freudig gespannt sein kann. Es ist also alles angerichtet für einen wunderbaren Konzertabend in Leipzig, wer noch keine Pläne für Halloween hat, sollte sich dieses Konzert nicht entgehen lassen (Tickets gibt’s hier).

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Am Ende hüpft der ausverkaufte Saal ausgelassen mit Paula Carolina, die ihre Show in der Dresdner Chemiefabrik mit ihrer Hitsingle Schreien abschließt. Auch angesichts der immensen Startschwierigkeiten ihres Auftritts ein gelungener Abschluss, doch der Reihe nach:

Es ist ca. 20 Uhr, als sich der Konzertsaal der bunten Location allmählich füllt, am Einlass die Frage aufkommt, ob eine Ananas hineingenommen werden darf und drinnen Paula Carolina ihren Support Act Tiavo auf die Bühne jubeln lässt.

Die Band mit dem Fernseherkopf manifestiert sich über ihr 30-minütiges Set hinweg als Publikumsliebling. Allen voran Leadsänger und Rampensau Leandros, ballern sich die Saarbrücker durch ihr energiegeladenes Neue Neue Deutsche Welle-Set und suchen dabei immer wieder elanvoll den Kontakt zum Publikum. Wüsste man es nicht besser, könnte man denken, hier stünde bereits der Main Act auf der Bühne. Einen herzerwärmenden Moment hat die Gruppe auch speziell für Chemnitz parat: In einer Anmoderation wird dem Publikum der Landeshauptstadt ausführlich vom Ambiente des AJZ vorgeschwärmt, das die Saarbrücker im Vorjahr betourt hatten. So kurios wie Tiavo auftreten, verlassen sie die Bühne wieder: Aus Platzgründen muss das Equipment der Band direkt im Anschluss an das Konzert durch eine Gasse in der Crowd aus dem Konzertsaal befördert werden, was auch dank helfender Hände aus dem Publikum gelingt. Die Gruppe wird im Rahmen ihrer eigenen Tour am 25.03.2025 wieder in Sachsen vorbeischauen, dann aber etwas westlicher in der Leipziger Moritzbastei.

Das stimmungsvolle Warm-Up mit Fernsehkopf können die Zuschauenden an diesem Abend allerdings nicht so richtig mit in die Headliner-Show nehmen, denn als Paula Carolina nebst Band nach einer Lichtshow zu Strauss’ Also sprach Zarathustra die Bühne stürmt, ist schon nach kurzer Zeit Ruhe - technische Probleme. Die für die Choreo benutzten Megaphone stellen sich in diesen Minuten als Glücksgriff heraus. So nutzt die NNDW-Ikone die Zeit, um den trompetenden nonbinären Plüschelefanten Willi vorzustellen und T(h)orbens Ananas aus dem Publikum zu bewundern. Die Frage “Hat noch jemand Obst dabei?” reiht sich im Folgenden ein in die Liste seltener Konzertsätze.

Als einen schlechten Witz später der Defekt behoben ist, steht dem Abriss nichts mehr im Weg. Paula Carolina & Band nehmen die Menge mit auf ein Wechselbad der Gefühle, das schwer in Worte zu fassen ist. In seinen Tiefen birgt es eine wenig optimistische Rede zur politischen Lage...