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Summary

"We want more! We want more! We want more!"

Konzertbericht: Insominum, Winter’s Gate Tour Berlin

-4°C Außentemperatur, Insomnium (dt.: Traum) hätten sich keinen besseren Tag für ihre „Winter’s Gate Tour“ im Berliner Lido am 22.01.2017 aussuchen können. Und das sahen circa 500 Melodic-Death-Metal Fans genauso, die den ausverkauften Club im Nu füllten.
Jedoch sollte von der winterlichen Kälte bald nichts mehr zu spüren sein, da Wolfheart und Barrens Earth dem Publikum bereits vor dem Hauptact ordentlich einheizten. Und das ist wörtlich gemeint. Es war so warm, dass die meisten Metaler in ihren Pullovern gebadet waren. Aber deshalb ließen sie sich noch lange nicht den Spaß nehmen und so war das legendäre Nackentraining angesagt.

Wolfheart, ein grandioses Projekt von Tuomas Saukkonen, eröffneten überraschenderweise den musikalischen Abend. Obwohl die Band erst seit 2013 Alben produziert, hatten sich doch viele Fans in den vordersten Reihen versammelt. Bereits die ersten Songs luden zum Headbangen ein. Ihre Performance empfand ich als besonders eindrucksvoll, da alle Musiker, außer dem Sänger, synchron im Takt die Haare schwingen ließen und noch dazu eine Vielzahl von Akkorden spielen konnten. Auf den Takt genau!  Wolfheart spielten vor allem Songs aus ihrem Album „Winterborn“ und nur wenige Songs aus dem aktuellen „Shadow World“. Einen kleinen Vorgeschmack auf „Tyhjyys“ liefert sie außerdem den energiegeladenen Fans. Viel zu schnell kündigte die Band den letzten Song an.

Barren Earth betraten nur kurze Zeit später die Bühne und schon bald wurde das Publikum ruhiger. Das lag vor allem daran, dass sie mit ihrem Blackened Death Metal einen anderen Stil als ihre Vorgänger verfolgten. Die Klänge wurden viel doominger und gegen Mitte der Show wurde es dann doch einmal schneller, sodass die Metaller wieder all ihre Energien herauslassen konnten. Highlights der Setlist waren „A Shapeless Derelict“ und „On Lonely Towers“. Im Großen und Ganzen empfand ich die Jungs jedoch ein wenig eintönig. Dem Publikum schien es allerdings sehr gefallen zu haben.

Als Insomnium endlich mit ihrer Show begannen, wurde es so richtig heiß und man kam nicht mehr drum herum Körperkontakt zu anderen Besuchern zu vermeiden. Alles drängte sich eng an eng. Seit nun mehr als 20 Jahren gibt es die finnische Band und das merkt man auch. Das Publikum zogen sie sogleich in ihren Bann und wussten zu performen. Das Konzert bestand aus zwei Teilen, den ersten widmeten sie ganz dem aktuellen Konzept-Album „Winter’s Gate“ und im zweiten Teil spielten sie Songs, die aus der Bandchronik schon nicht mehr wegzudenken sind, wie „While We Sleep“ oder „Only One Who Waits“. Harte Riffs mit gefühlvollen Geschichten in ihren Texten, so kennen und lieben die Fans Insomnium. Sänger Niilo Sevänen schaute immer wieder glücklich in die Masse. Manchmal frage ich mich, was das wohl für ein Gefühl ist, in die Menge zu schauen und Menschen ins Gesicht zu blicken, die die eingenen Texte mitsingen, mitfühlen, mitfeiern und auch miterleiden. Ich glaube, beim nächsten Mal frage ich die Band, denn glücklicherweise kamen alle drei Bands nach dem Konzert zum Autogrammeschreiben und den ein oder anderem Wortwechsel hervor.

Als alle Songs gespielt waren jubelte das Publikum „We want more! We want more! We want more!“ und schwupps bekamen sie „more“. Mit einer fetten Zugabe, bestehend aus drei Songs (Equivalence, Down With The Sun, Weighed Down With Sorrow) beendeten die Musiker das Konzert. Ersatzman Jani Liimatainen absolvierte seinen Job äußerst souverän. Applaus an dieser Stelle.
Irgendwie mag ich Finnen. Und das liegt nicht nur an der zuckersüßen Sprache, die wann immer man ihr zuhört klingt, als würden sie sich über Schmetterlinge, Regenbögen und liebe Dinge unterhalten, sondern an dem Fakt, dass legendär gute Musiker aus diesem Land kommen. Insomnium einbegriffen. J

Am Wochenende vom 16. bis 18. August fand eines der wichtigsten Open-Air-Musikfestivals Ostdeutschlands statt. In Großpösna bei Leipzig reisten rund 30.000 Besucher für das Highfield Festival 2024 an. Seit seiner Gründung 1998 zieht das Festival jedes Jahr zehntausende Musikbegeisterte aus ganz Europa an. Das Line-Up bietet eine beeindruckende Mischung aus internationalen Headlinern, beliebten deutschen Bands und aufstrebenden Künstlern.

Zu den Top-Acts zählte Peter Fox, der als Headliner am Freitag mit seiner Crew eine mitreißende Show ablieferte. Er gab auch anderen talentierten Artists Raum, die wie er mit Dancehall- und Amapiano-Beats begeisterten. Trettmann bewegte am selben Abend mit seinen Songs die Massen und sprach offen darüber, wie seine jüngsten Kämpfe sich in seiner Musik widerspiegeln. Ennio performte Hits wie „Die Jungs“ und überraschte einige Fans mit einem unveröffentlichten Song per AirDrop. Flogging Molly aus LA versetzten das gesamte Festival mit ihrem Folk-Punk-Rock in eine ausgelassene Feierstimmung. Während Fans zu Bosse im Regen tanzten, zeigte Soho Bani mit „Block Therapie“, dass es okay ist, mal zu strugglen. Ski Aggu überraschte am Samstag das Publikum mit einem Auftritt von 01099. Zahlreiche weitere Artists, ob groß oder klein, sorgten für unvergessliche Momente und boten eine perfekte Mischung aus Rock, Hip-Hop und Pop für jeden Musikgeschmack.

Der Störmthaler See bietet eine einzigartige Kulisse für das Festival, an der sich die Besucher auf dem weitläufigen Gelände zwischen den Konzerten erholen können. Auch dieses Jahr gab es auf dem Festivalgelände zahlreiche Stände mit abwechslungsreichen Angeboten. In der Balea-Shower-World erwartete die Besucher ein Wohlfühlprogramm mit Duschen, Liegestühlen und kostenlosen Testprodukten. An der Winston Lounge konnten individuell bedruckte Gasfeuerzeuge gratis gestaltet werden. Am Billy-Boy-Stand bastelten Besucher Schilder, um ihre Lieblingskünstler zu unterstützen. Der Highfield Merchandise Stand bot neben Fanartikeln der Künstler auch ein eigenes Sortiment des Festivals. An der Fritz-Kola-Stage feierten die Besucher zu einer bunten Musikmischung von Klassikern wie, „Von Party zu Party“ und „Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt“, zu der bis in die Nacht getanzt wurde.

Das Highfield Festival legt großen Wert auf Nachhaltigkeit und ermutigte die Besucher, umweltfreundliche Anreiseoptionen wie die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und den eingerichteten Shuttle-Service zu nutzen. Zudem gab es auf dem Festivalgelände zahlreiche Wasserstationen, an denen die Besucher ihre Trinkflaschen kostenlos auffüllen konnten. In puncto Verpflegung bot das Festival eine breite Auswahl an gastronomischen Angeboten, die von traditionellen Festival-Snacks bis hin zu vegetarischen Optionen reichten. Auch die sanitären Anlagen waren gut ausgebaut, was für ein angenehmes Festivalerlebnis sorgte.

Das Highfield Festival 2024 war definitiv, eines der musikalischen Highlights des Jahres. Ein vielfältiges Line-Up und die traumhafte Location machten den Festivalbesuch zu einem unvergesslichen Erlebnis....

Die Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen sind gerade erst abgehalten worden, in beiden Bundesländern mit erheblichen Stimmgewinnen für die rechtsextreme AfD. Während sich bei uns und vielen anderen Menschen ein Gefühl der Resignation und Ratlosigkeit breitmacht, steht bereits mit einem Konzert der Berliner Punkrockband ZSK am 13.09. im Chemnitzer AJZ Talschock eine erste Möglichkeit vor der Tür, um zumindest für einen Abend diese niederschmetternden Wahlergebnisse zu vergessen.

Die Gruppe um Sänger Joshi ist gerade sehr aktiv und viel unterwegs, nach der Tour zum aktuellen Album Hass↯Liebe Ende letzten Jahres standen in diesem Jahr die Jubiläumstour für das Album Herz für die Sache, sowie die ersten Auftritte der Band in Japan und ein voller Festivalsommer mit Auftritten beispielsweise auf dem Vainstream Rockfest in Münster. Eine Pause ist erst einmal nicht in Sicht, denn mit der im Titel bereits genannten Tour sind bis zum Januar im nächsten Jahr Konzerte geplant. Unterstützt wird die Berliner Band von Heart A Tact einer Punkrockgruppe aus Zwickau und Lefly aus Hamburg genauer St. Pauli, welche Rap, Rock und Raggae kombiniert.

Wir haben außerdem das große Vergnügen ein Interview vor dem Konzert hier in Chemnitz mit ZSK führen zu dürfen. Außerdem gehen alle Gewinne des Abends an den Opferfonds des RAA Sachsen e.V. eine Organisation, welche sich für Integration und Inklusion im Bildungsbereich einsetzt. Das Konzert ist noch nicht ausverkauft, also holt euch noch schnell ein Ticket und habt nicht nur einen geilen Konzertabend, sondern tut noch etwas für einen guten Zweck! Wir freuen uns auf jeden Fall schon riesig.

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Nach der Veröffentlichung des letzten Album Drif in 2022 geht die Nordic Ritual Folk Band Heilung diesen Spätsommer auf Tour um ihre Fans in vergangene Zeiten und andere Welten zu entführen.

Am 11.08. heizte uns die australische Metalcore-Gruppe The Amity Affliction im Conne Island in Leipzig ordentlich ein – im wahrsten Sinne des Wortes. Das gemütliche Konzert fand im Rahmen der Clubtour zum 10-jährigen Jubiläum der Platte „Let the Ocean Take Me“ statt. Während die Temperaturen im Hof des Jungendzentrums im Leipziger Stadtteil Connewitz angenehm sommerlich waren, ging es drinnen so zu wie man es auf einem Metal-Konzert erwarten würde: Moshpits, lauter Sound und Temperaturen die das Wasser von der Decke tropfen lassen hätten können.

Aber der Reihe nach, eröffnet wurde der Abend von der heimischen Rock-Gruppe blacktoothed, welche gerade an ihrem bereits dritten Album arbeiten und einige frische Singles im Gepäck hatten. Schon beim Support-Act war der Saal gut gefüllt und die ersten Moshpit-Enthusiasten kamen auf ihre Kosten.

Nach einer kurzen Umbaupause kam dann Band aus Melbourne auf die Bühne und starte direkt stark mit ihrem Hit „Pittsburgh“ vom eingangs erwähnten Album, was die Menge zum Mitsingen und moshen animierte. Der erste Teil des Sets bestand aus der wie angekündigten Performance von „Let the Ocean Take Me“, während dieser konnte das Publikum vor allem mit Textsicherheit und ausgelassener Tanz- und Moshpitbereitschaft auszeichnen. Weitere Höhepunkte des Sets waren die Songs „Don’t Lean on Me“ und „Drag the Lake“, welche Emo-Metal-Herzen höher schlagen lassen haben. Im zweiten Teil des Sets folgte eine bunte Mischung aus Hits der Band unter anderem „Open Letter“ und „Soak Me in Bleach“. Uns hat außerdem der Mix aus den Scream-Parts von Sänger Joel Birch und den cleanen Vocals von Bassist Ahren Stringer begeistert, welcher Teil des besonderen Klangs der Australier ist.

Wir fanden das dreieinhalbstündige Konzert ein sehr gelungenes kleines Clubkonzert, gerade von einer Band die schon weitaus größere Hallen gefüllt hat. Aber gerade im auslaufenden Festival-Sommer war ein Konzert dieser Größe und von der Stimmung her genau die richtige Vorbereitung auf den bevorstehenden Konzert-Herbst auf den wir bereits mit Vorfreude blicken.

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Die Frau, die den Sound der Neuen Neuen Deutschen Welle derzeit prägt wie keine andere, wird im Herbst gleich mehrere Venues in Sachsen Kopf stehen lassen!

Gerade erst mit Schreien! voll durchgestartet, ging es in den Festivalsommer, die erste - ausverkaufte - Headlinertour, 14 weitere Singles folgten und nun neigt sich schon der nächste Festivalsommer dem Ende entgegen. “Zeit für die zweite Headlinertour” dachte sich die energiegeladene Wahlmannheimerin, die gerade erst mit Extra den Titeltrack ihres Debütalbums releast hat, das am 27.09. erscheint. “Turbulent” beschreibt dabei nicht nur vermutlich den Alltag Paula Carolinas sehr treffend, sondern auch ihre Musik. Das war allerdings nicht immer so. Erst ab dem Frühjahr 2023 brachte die angehende NNDW-Ikone ihre Tracks mit einer Prise Radau auf ein Energielevel, das seitdem mit vielen Menschen zu resonieren scheint und ihre Live-Acts zu ausgelassenen Super-Sausen werden ließ.

Wenn ihr selbst Teil dieser Warnwesten-Ekstase werden wollt, sei euch die Willkommen in der Realität-Tour wärmstens ans Herz gelegt. In Sachsen schaut Paula Carolina am 24.10. (Chemiefabrik Dresden) und 25.10. (Täubchenthal Leipzig) vorbei. Tickets dafür findet ihr hier auf der Homepage der Künstlerin!

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