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Summary

Eine Leidenschaft, die Leiden schafft – Rock 'n' Ink Tattoo Festival 2016

Eine Tattooconvention mit über 50 Tattoostudios aus 13 Ländern, umrahmt von 13 Bands an ganzen drei Tagen – Herzlich Willkommen auf dem Rock 'n' Ink Tattoo Festival Chemnitz.

Zum fünften Mal feierten Tattooliebhaber, Tätowierer und Interessenten aus der ganzen Welt am ersten Septemberwochenende  in der Stadthalle Chemnitz ihre Leidenschaft – das Tattoo.

Besucher konnten sich die Kunst des Körperkults aus nächster Nähe anschauen oder sich vor Ort selbst verzieren lassen. (Es waren Tätowierer aus Deutschland, dem Vereinigten Königreich, Neuseeland, Griechenland, Australien, Indonesien, den USA, Polen, der Schweiz, Russland, Tschechien, Österreich und Ungarn angereist.)

Der Phantasie waren keine Grenzen gesetzt, jedes erdenkliche Motiv wurde möglich gemacht. So sah man beim Vorbeilaufen Porträts von The Rock Johnson, Terrence Hill und Bud Spencer, Comic- und Tierfiguren, Schriftzüge und und und…
Von lustig über vulgär bis hin zu atemberaubend – es war alles dabei.

Brauchten die Besucher eine Pause vom Tattoo, konnten sie sich im Vorsaal und auf dem Außengelände der Stadthalle mit Essen und Getränken stärken und wurden obendrein noch mit einem Shoppingangebot und einem rockigen Line Up beglückt. 

Am Freitagabend eröffnete die Allgäuer Rocker Stepfather Fred die Bühne, gefolgt von den Speedrockern V8wankers aus Offenbach und den Punkrockern Reno Divorce, die extra aus Denver/Collorado angereist waren. Die Halle füllte sich ordentlich an diesem Abend. Der Hauptsaal war voller Tattoobegeisterter und die Tätowierer hatten keine freien Termine mehr.
Die Streetpunker Toxpack aus Berlin heizten dem Publikum richtig ein. Abgerundet wurde dieser Tag durch den Headliner Hämatom. Das Erfolgsrezept der Band liegt wohl in der Kombination aus Deutschmetal gepaart mit einem düsteren Erscheinungsbild, da alle Musiker nur maskiert auftreten.

Nachdem am Samstagmittag gegen zwölf Uhr der Startschuss für die Tätowiernadeln gesetzt war, hieß es für den einen oder anderen Besucher Arschbacken zusammenkneifen, wenn denn nicht besagte Körperstelle tätowiert wurde. Schmerzende Gesichter, als auch tiefenentspannte musikhörende Menschen konnten vom aufmerksamen Beobachter gesichtet werden. So viel zu der Frage: "Tut ein Tattoo weh?" oder viel mehr "Wie sehr tut es denn nun wirklich weh?".

Die Schmerzgrenze war da wohl sehr verschieden, aber im Grunde kommt es auf die Länge der Session, auf die Körperstelle und das eigene Schmerzempfinden an.

Ab sechzehn Uhr durfte wieder der Musik gelauscht werden: The Lazy Boys aus Dresden starteten den musikalischen Tag mit ihren Rockabily- bis Countryklängen, gefolgt von der nächsten Dresdner Formatierung The Egyptian Gaylovers. Das Publikum wollte an diesem Nachmittag nicht so wirklich in Stimmung kommen, was wohl den warmen Temperaturen zu schulden ist. Schade. Erst bei den Heavy Metallern Nitrodogs, die schon mit Bands wie Mötorhead, Status Quo und Kiss die Bühne geteilt haben, kamen die Zuschauer in Fahrt. Bei ihnen wurde gleich mal auf einer Glasflasche getrommelt, anstatt dem Schlagzeug.
Nachfolgend startete der große Tattoocontest, in drei Kategorien (Best of Black and Grey, Best of Crazy und Best of Saturday) waren jeweils über fünfzehn Teilnehmer gemeldet, die von einer erfahrenen Jury (darunter der bekannteste Tätowierer Deutschlands, Randy Engelhard) beurteilt wurden (Gewinner siehe Foto). Das wohl vulgärste Tattoo des Tages war ein Motiv, auf dem zwei nackte Frauen eine Art Liebsakt vollführten (Gewinner Best of Crazy). Die Pokale wurden den Tätowierern von der Assistentin des Moderators, einem kleinen Mädchen, was mit seinen Eltern die Convention besuchte, überreicht. So süß.
Die niederländische Rockabily-Gruppe Liptease, mit ihren drei umwerfenden Frontsängerinnen und riesen Kontrabässen, brachte das Publikum zum heizen. Es wurde getanzt, gesungen und gelacht. 
The Carburetors aus Norwegen hingegen begeisterten mit Fast Forward Rock’n‘ Roll und der ein oder anderen Pyrotechnik.

Als letzte Band des Tages betraten die Briten The Meteors die Bühne. Mit ihrem Psychobilly, eine Mischung aus Rockabilly und Punk, ging auch dieser Festivaltag zu Ende.

Auch am Sonntag gaben die Tätowierer noch einmal alles, bis achtzehn Uhr, denn dann fand der letzte Tattoocontest statt. Die Chemnitzer Band Bandana mit ihrem Sound of Johnny Cash spielte ihr Heimspiel als Opener des letzten Tages. Matt Voodoo, eine rockige Kapelle aus Berlin, sorgte ordentlich für Stimmung, bevor The Lazy Boys noch einmal, als letzte Band des Festivals, auftraten. 

Nach dem Tattoocontest endete die Convention gegen zwanzig Uhr. Vielleicht ist ja der ein oder andere auf die Idee gekommen, sich auch ein Tattoo stechen zu lassen – eine Leidenschaft, die vielleicht beim Machen Leiden schafft. ;)

Acht Jahre nach dem Irievoir ist die genreoffene Stimmgewalt gegen Rechts wieder laut: Irie Révoltés gehen auf Open Air-Tour und spielen unter anderem im Clara-Zetkin-Park Leipzig am 19. Juli! Aber wer sind Irie Révoltés überhaupt und was hat ihre Musik eigentlich mit Aktivismus zu tun?

Irie Révoltés ist eine Band bestehend aus den Brüdern Pablo “Mal Élevé”, Carlos “Carlito” Charlemoine sowie 6-7 weiteren Musikern. Sie existierte zwischen 2000 und 2017 vor ihrer Regruppierung im letzten Jahr. Der Bandname ist dabei Programm: Irie stammt aus dem Jamaikanischen und bedeutet “frei”, “zufrieden” oder “glücklich”, während Révoltés französisch ist für “Aufständische” oder “Rebellen”. Diesen Geist der “positiven Kritiker”, wie die beiden Frontmänner es nennen, tragen die bilingual deutsch-französisch aufgewachsenen Heidelberger mit in ihre Songs.

Einem einzigen Genre lässt sich die Gruppe kaum zuordnen - jedes der fünf Irie-Alben bedient seine eigene Klangfarbe: Angefangen bei Ragga und Ska sind später erst klare Einflüsse von Hip-Hop und Dancehall zu hören, bevor Irie Révoltés mit einer Prise Punk Rock ihren eigenen Stil abseits einer eindeutigen Genreschublade schärften. Molltonarten sucht man in der Diskografie der Gruppe dabei vergebens - wer die deutsch-französischen Texte nicht versteht, könnte denken, hier ginge es schlicht darum, das Leben vollumfänglich zu feiern. Das ist tatsächlich auch die eine, die klangliche Seite der Band. Inhaltlich behandeln Irie Révoltés darüber hinaus unnachgiebig unbequeme Themen wie Rassismus, (Anti-)faschismus, Polizeigewalt oder Fremdenfeindlichkeit und sind damit 2003 wie 2025 zum Leidwesen aller am Zahn der Zeit. Zusehends entwickelt sich um die genrefreie Band mit den politischen Texten eine Fanbase in Deutschland und anderen europäischen Ländern - ironischerweise ist Frankreich nicht darunter.

Allen voran die Brüder Charlemoine engagieren sich Irie Révoltés nicht neben, sondern mit ihrer Musik für zahlreiche gemeinnützige Projekte wie z.B. Viva con Agua, Respekt! Kein Platz für Rassismus oder Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage, sind auf antifaschistischen Demonstrationen vom Band wie live schnell wiederkehrende Gäste und füllen zu ihrem erklärten Unmut immer größere, seelenlosere Venues.

Vor acht Jahren findet das aktivistische Musikprojekt Irie Révoltés schließlich sein vorläufiges Ende und hinterlässt eine Lücke in der linken Musikszene, die bis heute von Größen wie Mono & Nikitaman, Kraftklub, der Antilope...

Ein einzigartiges Konzerterlebnis erwartet Musikfans am 5. Juli 2025 auf der beeindruckenden Festung Königstein. Unter dem Banner des "Festung Königstein Open Air 2025" treffen mit Heilung und The Hu zwei außergewöhnliche Bands aufeinander, die tief in die Klangwelten vergangener Zeiten eintauchen. Ab 18:00 Uhr öffnen sich die Tore, bevor das musikalische Ritual um 19:00 Uhr beginnt.

Heilung: Musik oder Zeremonie?

Die dänisch-deutsch-norwegische Formation Heilung genießt mittlerweile einen nahezu mythischen Ruf. Ihre Live-Shows sind weit mehr als bloße Konzerte – sie gleichen rituellen Zeremonien, die die Zuschauer in eine andere Welt entführen. Von der ersten Sekunde an zieht das Kollektiv das Publikum in seinen Bann, wenn es die Bühne mit uralten Gebeten betritt und das "Ritual" beginnt.

Dabei verschwimmen die Grenzen zwischen Musik, Performance und spiritueller Erfahrung. Heilung kombiniert archaische Instrumente wie Trommeln, Knochenasseln und die indische Ravanahatta mit moderner Elektronik. Begleitet wird die Klangreise von hypnotischen Vocals, Obertongesang und Texten in verschiedenen alten Sprachen wie Altnordisch, Latein oder Gotisch. Die Shows sind eine visuelle und akustische Zeitreise, die man erlebt haben muss. Wer sie im letzten Jahr verpasst hat, sollte sich beeilen – denn nach dieser Tour wird sich Heilung für eine längere Pause zurückziehen.

The Hu: Mongolischer Rock mit epischer Wucht

Ebenfalls auf der Bühne stehen The Hu, die mit ihrem einzigartigen "Hunnu Rock" weltweit für Aufsehen sorgen. Die Band aus der Mongolei verbindet traditionelle Instrumente wie die Pferdekopfgeige Morin Khuur mit modernen Rock- und Metal-Elementen. Charakteristisch ist ihr tiefer, kehliger Obertongesang, der zusammen mit den mitreißenden Rhythmen eine beinahe hypnotische Wirkung entfaltet.

The Hu haben es geschafft, ihre mongolischen Wurzeln in ein kraftvolles, global gefeiertes Soundgewand zu kleiden. Ihr Durchbruch kam 2019 mit den Hits "Wolf Totem" und "Yuve Yuve Yu", die sie in die internationalen Charts katapultierten. Spätestens nach ihrer Zusammenarbeit mit Metal-Größen wie Jacoby Shaddix (Papa Roach) oder Lzzy Hale (Halestorm) hat sich die Band als feste Größe etabliert.

Ein Abend voller Magie und wilder Energie

Die Kombination von Heilung und The Hu verspricht eine Show voller Magie, Kraft und intensiver Atmosphäre. In der historischen Kulisse der Festung Königstein wird dieses Konzert zu einem unvergesslichen Erlebnis. Die Mischung aus...

Inmitten uralter Klänge und nordischer Mythen formt Einar Selvik mit seiner Band Wardruna Klanglandschaften, die gleichermaßen archaisch wie zeitlos wirken. Im exklusiven Interview spricht der norwegische Musiker über das neue Album Birna, den Ruf der Bärin – und warum sein Konzert am 16. August 2025 bei den Filmnächten am Theaterplatz in Chemnitz mehr als nur ein Auftritt, sondern ein modernes Ritual sein könnte. Ein Gespräch über Natur, Musik und das, was zwischen den Tönen liegt.

Player

Eines der mittlerweile etabliertesten Festivals der Metal-Szene feiert 20-jähriges Bestehen und das mit der wahrscheinlich bisher größten Ausgabe des Impericon-Festivals. Statt nur einem Tag im April wie bisher üblich, können sich die Fans auf zwei volle Tage Musik freuen. Das Festival wird dieses Mal während der Hauptsaison im Sommer am 27. und 28. Juni in der Leipziger Messe in der Halle Eins stattfinden.

Musikalisch dürfen sich die Fans von Alternative-Musik auf ein breit aufgestelltes Line-Up freuen: als Headliner gastieren A Day To Remember, Heaven Shall Burn und Bullet for My Valentine. Die beiden letztgenannten haben sogar jeweils ein Spezielles Set im Gepäck: Heaven Shall Burn veröffentlichen am ersten Tag ihr anstehendes Album Heimat und Bullet For My Valentine spielen ihr Hit-Album The Poison in kompletter Länge live.

Mit Burry Tomorrow, Stick To Your Guns und The Ghost Inside sind einige Metal- und Hardcore-Urgesteine und schon quasi „Stammgäste“ des Impericon Festivals auf dem Line-Up vertreten. Aber aufstrebende Neue Künstlerinnen sind in großer Zahl auf dem Line-Up zu finden, einige Beispiele sind Motionless in White, Polaris, Boston Manor oder As Everything Unfolds. Mit ZSK, den Donots und Swiss und die Anderen sind auch einige Punk-Bands auf dem Line-Up vertreten und zeugen von der musikalischen Vielfalt des Festivals.

Mit dem bedauernswerten Wegfallen des Full Force-Festivals ist das Festival des Merch-Ausstatters das letzte verbleibende große Festival für Metal- und Core-Fans im Osten Deutschlands. Veranstalter Christian Pappenberg ist sich dessen bewusst und sagte im Interview mit MoreCore: „Wie versuchen immer eine Marke zu sein, die anfassbar ist. Wir wollen nicht ‚nur‘ der Onlineshop sein – wir wollen, dass unsere Community von uns profitiert, genauso wie wir von ihnen profitieren.“

Noch besteht die Möglichkeit das Impericon-Festival live mitzuerleben und sich Tickets zu sichern, 80 Prozent der Karten sind bereits vergriffen. Wir fiebern diesen zwei Tagen voller toller Live-Acts schon jetzt vorfreudig entgegen!