Der Physiker Helmut Satz befasst sich in seinem Buch „Heuschrecken haben keinen König“ mit Schwarmbildung und Selbstorganisation in Tierwelt, Physik und Informatik.
Die Erforschung von Schwarmverhalten und Selbstorganisation in der belebten wie der unbelebten Natur ist ein neues Forschungsgebiet: interdisziplinär, dominiert von Biologie, Physik und Mathematik. Und es ist ein beeindruckendes Gebiet, auf dem noch viele offene Fragen zu klären sind.
Helmut Satz möchte mit seinem Buch „die Probleme und Fragen dieses neuen Forschungsgebietes darstellen und zeigen, wie man hofft Antworten zu bekommen“, und zwar für interessierte Laien. Das gelingt ihm, denn mit seinem Buch gibt er einen Einblick in das kollektive Verhalten bei Tieren, er zeigt Parallelen zu physikalischen und technischen Selbstorganisationsprozessen auf, und führt darüber hinaus die unterschiedlichen Varianten von Schwarmbildung und Selbstorganisation an – denn es gibt grundlegende Unterschiede zwischen der von Vögeln und Insekten.
Ausgehend von kollektiven Verhaltensweisen bei Tieren wird der Blick auf ähnliche Phänomene in der statistischen Physik und entsprechenden mathematischen Modellen gewendet. Satz geht der Frage nach der Entstehung von Schwärmen also naturwissenschaftlich auf den Grund und bedient sich dabei vieler Beispiele, unter anderem auch der Evolution des Universums oder der Funktionsweise von Lasern.
In 22 Kapiteln und zwei vertiefenden Anhängen wendet er sich der Thematik anhand verschiedenster Tierarten zu: unter anderem Heuschrecken, Grillen, Rentieren, Ameisen, Zugvögeln und natürlich Lachsen. Die Kapitel sind kurz und verständlich aufbereitet. Die verwendete Literatur, ein Personen- und ein Sachverzeichnis runden das Buch ab.
Helmut Satz „Heuschrecken haben keinen König. Schwarmbildung und Selbstorganisation in Tierwelt, Physik und Informatik“ erschien am 21. April 2021 bei Wiley-VCH.