Wie haben die Schulen reagiert? Wie konnten sie reagieren? Welchen Herausforderungen sahen sich die Lehrer:innen von Heute auf Morgen gegenüber? Welche unterschiedlichen Voraussetzungen brachten die Schulen, die Lehrkräfte, aber auch die Schüler:innen sowie ihre Elternhäuser mit? Und wie bekommen wir die Schulen nicht nur „fit in der Krise“, sondern auch wirklich fit für die Zukunft?
In neun Kapiteln untersuchen die Autor:innen, was die Pandemie zutage förderte: Das föderale Bildungssystem mit seinen strukturellen Rahmenbedingungen; die verschiedenen Spannungsfelder von Schule; die Frage nach der Sicherung der Qualität von Schule und Unterricht (und fünf Thesen dazu); das große Thema Digitalisierung auch in Bezug auf Unterrichtsentwicklung; die Möglichkeiten und Voraussetzungen der Lehrer:innen vor, während und nach der Krise. Je ein eigenes Kapitel widmet sich dem Bereich der sprachlichen wie der mathematischen Bildung, und auch zu den deutlich sichtbaren Ungleichheiten in unserem Bildungssystem gibt es einen eigenen Abschnitt.
Mit dem Buch angesprochen werden die Schulen und Lehrer:innen selbst, vor allem aber auch die Bildungspolitik und die Öffentlichkeit. Die Autor:innen wissen, wovon sie berichten: Sie sind Expert:innen aus Wissenschaft und Bildungsverwaltung, und in „Schule weiter denken“ versuchen sie sich an einem konstruktiven Entwurf zur Weiterentwicklung der Bildung im Zeitalter der Digitalisierung, angestoßen von den Erkenntnissen aus Lockdowns und Schulschließungen.
Ich selbst habe sehr viel über das komplexe System „Schule“ gelernt, für das es nicht eine einfache Lösung geben kann, die mit einem Mal alles schön zaubert. Gute Bildung ist ein System aus unzähligen ineinander greifenden und einander beeinflussenden Komponenten, und es gibt viel zu tun. Für die Politik, für die Lehrer:innen, und für die Gesellschaft.
„Schule weiter denken. Was wir aus der Pandemie lernen“ wird herausgegeben von Kai Maaz und Michael Becker-Mrotzek. Es erschien am 19. April 2021 im Dudenverlag.