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“Hallo, Rostock” - Alligatoah beehrt die Erfurter Messehalle

Alligatoah in Erfurt

Alligatoah in Erfurt

Alligatoah (rechts) mit Band in Erfurt

Alligatoah mit dramaturgischer Zigarette in Erfurt

Metaltute (rechts) performt bei Alligatoah in Erfurt

Alligatoah in Erfurt

Der Fuchs schaut auf, der Büffel gähnt, Alligatoah hat sich am 17.11. nach Erfurt zurück bequemt. Gut zwei Jahre nach seinem letzten Intermezzo in der thüringischen Landeshauptstadt machte der Re-Retour-Nightliner nach Verlegung aus der einsturzgefährdeten Thüringenhalle an der Messe Halt.

Nachdem sich seine Band aus Paketen entpackt hatte, fuhr der Zeremonienmeister per Fließband auf die Bühne und begrüßte das Publikum mit “Hallo, Rostock!”. Diesem Ausrutscher schloss sich ein Konzert mit einer hörbar ausgeklügelten Setlist an, die in Kombination mit Alligatoahs freigeistiger Selbstinszenierung und, vermeintlich AI-gestütztem, bühnenbildnerischem Genius für vielfältige Höhepunkte sorgte. So folgten feuerspeiende Gartenzwerge einer lediglich aus dramatischen Gründen gehaltene Zigarette, es wurde von einer lebensgroßen Kuhfigur aus performt und die Möglichkeiten der beiden laufenden Fließbänder kreativ ausgereizt sowie laufende Pakete über die Messebühne gejagt, die später zu Willst Du in regenbogenfarbenes Licht getaucht wurde. Dazu bot der Konzertabend eine beachtliche Genrevielfalt - immerhin fühlte sich Alligatoah laut eigener Aussage als Rapper im Körper eines Popsängers, begleitet von einer heimlichen Metalband. So wurde neben einer Metalversion von Monet, einem Mini-Cover von Teenage Dirtbag in Mit Dir Schlafen und einem mehrminütigen technoiden Intro zu Nachbeben ein Strobelsches Balladen-Medley zum Besten gegeben.

Die Musik wurde gerahmt von gewohnt witzig-schrägen Zwischenmoderationen: Zwischen fragwürdigen Dating-Tipps und der Selbsterkenntnis, “Du bist nicht Taylor Swift, Du Lappen!” wurde zum wahrscheinlich weltweit kürzesten Power Nap aufgerufen. Zwischen den Gags und Skurrilitäten nutzte Alligatoah schließlich einen flüchtigen ernsten Moment für den Aufruf, die geistige Gesundheit nicht für einen Job aufs Spiel zu setzen. So fand ein sehr bunter Abend seinen pädagogischen Höhepunkt.

Für die verbleibenden Zusatzkonzerte der Retour 2023 gibt es leider keine Tickets mehr. Klickt euch aber gerne durch die Bildergalerie um einen Eindruck vom Konzert zu bekommen.

Wenn ihr pünktlicher als wir vor Ort wart und jetzt verständlicherweise dringend nach Tickets für ok.danke.tschüss sucht, werdet ihr hier fündig.

Kalt war es draußen, als die Betterovsche Tourzugabe am 2.12. in den Leipziger Felsenkeller schneite, um die Indie-Gemüter Sachsens zu erwärmen. Die Rolle der Anheizerin übernahm Pano mit kuschelig-ruhigen, teils melancholischen Melodien, begleitet von einem Live-Gitarristen. Ihr erstes Album brachte sie Ende Oktober raus – wer ein- oder zweimal reinhören möchte, kann das hier via Spotify tun.

Anschließend stürmte nach relativ langer Umbaupause Betterov nebst Band überraschend energiegeladen die Leipziger Bühne. Der gebürtige Thüringer hatte seit seinem Auftritt im Beatpol Dresden (Radio UNiCC berichtete) sichtlich an seiner Bühnenpräsenz geschraubt und fegte zu lauteren Tracks geradezu über die Spielfläche, was aus dem Publikum an einer Stelle mit einem herzhaften „Du geile Sau!“ quittiert wurde.

Allerdings beschränkte sich das Konzert erneut nicht auf die rockig-lauten Höhepunkte, die es in Fülle gab. Mitten in der Setlist hatte seine dreiköpfige Live-Band für ein paar Songs Pause, während sich Betterov ans E-Piano setzte und ein paar seiner größten Titel gefühlvoll präsentierte. Das Publikum wiederum hatte seine Hausaufgaben offensichtlich gemacht, gab sich gerade während des Piano-Abschnitts äußerst textsicher und sangesfreudig, und sorgte damit gemeinsam mit dem Künstler für ein paar Gänsehaut-Momente, bevor es wieder zusammen mit der Band in die Vollen ging. Schließlich hatte auch Pano einen zweiten Auftritt an diesem Abend, als sie in Mein Leben Ist Monoton den Provinz-Frontmann Vincent gebührend vertrat. Insgesamt wurde die Setlist gegenüber der Olympia-Tour im Frühjahr nicht komplett überholt, allerdings um einige seitdem erschienene Songs ergänzt. Dem Leipziger Felsenkeller tat die kühle Winterluft an diesem Abend gut, sodass eine befürchtete Feuchtsauna ausblieb. Unbedingt positiv anzumerken war zudem der gut ausgewogene Ton in der Venue.

Für den zweiten Tourteil der Olympia-Ehrenrunde, welcher von Sofia Portanet supportet wird, gibt es hier noch Tickets zu kaufen!

Am Freitag, dem 1.12. - einem kalter Dezembertag - sorgten ZSK für eine hitzige Atmosphäre im Alten Gasometer in Zwickau.

Mit 5 Shows kehrt Edo Saiya wieder auf die Bühne zurück und das mit der DAYS AFTER TOUR PT. 2. Am 16.12. in Chemnitz im AJZ. Der Rapper aus Köln macht tatsächlich halt in Chemnitz. Der Rapper, der sich ohne Major-Label zu einem der erfolgreichsten Cloud-Rappern Deutschlands hochgearbeitet hat.

Am 16. Januar ist es soweit: Ihr könnt die Musik aus den "Harry Potter"-Filmen live als Konzert in der Stadthalle Chemnitz erleben. Das Ganze wird von einem Orchester mit bildgewaltiger Umrahmung gezeigt.

Alle Jahre wieder kommt die überregionale Bandlandschaft an Weihnachten zusammen und lädt gemeinsam ein ins Atomino im Wirkbau. Normalerweise. Doch was als Regelmäßigkeit geplant war, wurde zuletzt durchkreuzt von Corona und einer langen Umzugspause des chemnitzer Kultur-Klubs. Nun findet die Mania, welche zuletzt 2019 zelebriert wurde, endlich wieder statt.

Dieses Jahr kann man sich unter Anderem auf Power Plush und inner_currents freuen, welche gemeinsam mit sechs anderen Bands die Abende des 25.12. und 26.12. unter dem Motto Rihanna musikalisch gestalten werden, doch auch der Name Die Superspreader sollte Kennern der Chemnitzer Musikszene ein Begriff sein, da sie sich aus den Mitgliedern der Formation Blond, sowie Kraftklub zusammensetzt. Der Anklang unter den Indierock-Fans und Rihanna-Liebhabern scheint enorm zu sein. Bereits Mitte November waren die Tickets für beide Tage ausverkauft. Was genau die Artists sich von Rihanna abschauen und wie sie ihren eigenen Klang in die musikalischen Interpretationen einfließen lassen bleibt vorerst noch ihr Geheimnis.