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Summary

In Flames vs. In Flames - Der Festival vs Club-Show Vergleich

Die Götheburger Herren von In Flames geben sich beim Summer Breeze Open Air 2019 die Ehre und spielen ein Tag später im Werk 2 in Leipzig. Wir waren bei beiden Shows dabei und machen den großen Show-Vergleich.

In Flames - Summer Breeze Open Air 2019

In Flames - Summer Breeze Open Air 2019

In Flames - Summer Breeze Open Air 2019

In Flames - Summer Breeze Open Air 2019

In Flames - Summer Breeze Open Air 2019

In Flames - Summer Breeze Open Air 2019

Walkways - Werk 2 Leipzig

Walkways - Werk 2 Leipzig

In Flames - Werk 2 Leipzig

In Flames - Werk 2 Leipzig

In Flames - Werk 2 Leipzig

In Flames - Werk 2 Leipzig

In Flames - Werk 2 Leipzig

Bildergalerie "In Flames vs. In Flames"

Summer Breeze Open Air 2019, 15.08.2019

Der Donnerstag beim Summer Breeze Open Air beginnt eher etwas unfreundlich mit Regen und der Blick auf diverse Wetterkarten und -prognosen lässt ebenso einen verregneten Abend vermuten. Zum Glück kommt alles anders. In Flames stehen bei bestem Wetter um 19:40 Uhr auf der Main Stage des Summer Breeze und haben es erneut geschafft, ihre Fans in großer Zahl um sich zu scharren. Das Infield ist ordentlich gefüllt, die Fans stehen bis dicht an die, das Gelände einfassenden, Essensstände heran – nicht gerade eine Regelmäßigkeit beim Summer Breeze. Etwa 30.000 Besucher erwarten die Show der Göteborger Melodic Death Metal Kapelle. Diese lassen sich nicht lumpen und starten mit dem knackigen Opener des aktuellen Albums I, The Mask, dem Song Voices. Die Fans sind vom ersten Takt an voll dabei und schicken direkt ein paar Crowdsurfer nach vorn. Der erste Evergreen von In Flames lässt auch nicht lange auf sich warten und mit Pinball Map drehen vor allem die Fans im vorderen Bereich vor der Bühne komplett frei und eröffnen einen amtlichen Circle Pit, der auch bei Dead Ships nicht zur Ruhe kommen soll. Die Show bietet somit von Anfang an einen guten Mix aus älteren und neueren Songs, den die Fans wohlwollend aufnehmen. Natürlich darf dabei auch nichts von den Alben Colony oder Reroute To Remain fehlen. Auch wenn das Set einen soliden Querschnitt der letzten 20 Jahre darstellte, lag der Fokus ganz klar beim neusten Silberling I, The Mask. Mit (This Is Our) House gibt man direkt wieder Vollgas und steigert die Stimmung im Publikum. So werden auch zu I Am Above oder auch Cloud Connected die Fans ordentlich angeheizt. Passend zu diesem energiegeladenen Set passt eine opulente Lichtshow, die glücklicherweise nicht so krass überladen war, wie die mit LED-Wänden ausgestatteten Shows des letzten Jahres.

Einzig die vielen längeren Pausen zwischen den Songs trüben den Flow der Show. Leider auch bei Songs, die eigentlich schön hätten ineinander gespielt werden könnten. Es kommt dann doch das Gefühl auf, dass die Band, so solide wie sie auch spielt und die Fans begeistert, doch eine Show im Sinne "Dienst nach Vorschrift" abliefert. Ein wenig mehr Interaktion mit dem Publikum wäre hier sehr zweckdienlich.

Die Fans scheinen sich davon allerdings nicht großartig gestört zu fühlen und feiern die Göteborger inbrünstig bis sich das Konzert mit dem Song The End zum Ende neigt. Mit lautem langanhaltenden Applaus und unerfüllte Zugabe-Rufe bedankt sich das Publikum für dieses solide Festivalkonzert, was die Maßstäbe von In Flames definitiv erfüllt.

Werk 2 Leipzig, 16.08.2019

Deutlich intimer ging es nun in Leipzig zu. In Flames und Walkways erwartete eine ausverkaufte Halle und aufgeregte Fanmengen die einem großartigen Konzertabend entgegen sahen. 

Walkways hatten die Ehre den Abend im Werk 2 zu eröffnen. Erst im Sommer veröffentlichen die Band ihr zweites Album Bleed out, Heal out. Die Jungs aus Telaviv zeigten gleich zu Beginn, dass Leipzig heute einen musikalisch großartigen Abend zu erwarten hat. Mit einer Mischung aus fetten Breakdowns und ruhigen, emotionalen Cleangesängen hinterließen Walkways bei uns bleibenden Eindruck. Besonders Frontman Ran Yerushalmi imponierte mit Stimmakrobatik die ihresgleichen sucht.

Nun also In Flames. Und da muss im Vorfeld ein dickes Lob an die Soundengineers ausgesprochen werden. Selten klang eine Band so plattennah wie an diesem Abend. Die Musiker um Björn Gelotte sind dafür natürlich nicht minder mitverantwortlich und da ist wieder einmal zu sehen und zu hören, mit welcher Erfahrung die Herren hier arbeiten und auftreten. Die Setlist unterschied sich zu der vom Summer Breeze nicht. Und während gerade die ersten Reihen den Abend sichtlich genossen und ihre Band feierten, ließ sich der Eindruck nicht verwehren, dass der Funke erst zum letzten Drittel der Show auf den Rest der Halle übersprang. Das gewisse Etwas einer Live Show wollte lange auf sich warten lassen.

In Flames trumpften an diesem Abend mit einer großartigen Mischung aus Musik und Licht auf. Die Lichtshow darf hier getrost extra erwähnt werden. Es war deutlich zu sehen, dass viel Mühe und Überlegung in die Gestaltung des Lichtspiels geflossen sind. Wie der Amerikaner dazu sagen würde: "boy, did it pay off". Die Metaller spielten sich durch die Setlist und es war für jeden etwas dabei, was das Publikum sichtlich genoss. Es ist immer besonders schön zu sehen, dass "neue" und auch "alte" Fangenerationen gemeinsam durch den Abend rocken.

Es bleibt ein zwiespältiger Abend. Einerseits hatte er Momente, wie zum Publikumsliebling des Abends I Am Above, der ohne Probleme in zukünftige Liverperformance- Lehrbücher unter "So muss das sein" gepasst hätte. Da war Bewegung, es wurde getanzt, die Hände in die Luft gestreckt und lautstark mitgesungen. Abdererseits schein die Wirkung der Livemusik stellenweise nicht über 5m hinaus zu gehen. Für manche Fans war es dementpsrechend "nur" eine handwerklich einwandfreie Livepräsentation der Studiotracks, während andere headbangend und tanzend den Abend verbringen konnten. Ob für ein Konzert nun das Eine oder das Andere das Richtige ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.

 

 

Ihr wolltet schon immer mal einen Einblick in die Radioarbeit erhaschen oder habt sogar Lust mitzumachen? Dann kommt jetzt eure Chance. Am Montag, dem 23. Oktober, findet unser erster offizieller "Abend der offenen Radiotür" statt.

Am 25. August 2023 wurde das neue "ganz professionell wirkende" (Zitat vom Vater des Sängers) Album W.A.C.H. von das Lumpenpack veröffentlicht.

Der Relese der 17 Songs starken Doppelvinyl mit 45 Minuten Spielzeit musste natürlich gebührend gefeiert werden und zu diesem Anlass machte die Band nun nach Köln, Stuttgart, München und Berlin auch in der Moritzbastei Halt.

Im Gewölbe der altehrwürdigen Leipziger Location fühlte man sich, passend zum Namen der Minitour-Releaserituale, wie Teil eines exklusiven Kults, was auch dadurch untermauert wurde, dass ein Großteil des Publikums auf Geheiß der Band weiße T-Shirts anhatte und die kleine Location schon nach einem Tag ausverkauft gewesen war. Mit dem Schellenkranz der Verleugnung und Konfetti wurde dem neuen Album ausgiebig gehuldigt, das thematisch mit Songs, die zwischen Allergien, dem Dank an die Strapazierfähigkeit der Leber und einer Rekapitulation der Pandemie bestückt ist. Der Abend wurde nicht nur durch alle Bandmitglieder gestaltet (Jonas Frömming - Gesang, Maximilian Kennel - Gesang/Gitarre, Alex Eckert - Schlagzeug, Jason Bartsch - Gitarre/Keyboard, Lola Schrode - Bass), sondern auch durch die gesangliche Performance des Publikums, das offenbar die sechs Tage zwischen Release des Albums und Konzert mit ausgiebigem Textstudium zugebracht hatte.

Nach der 70-minütigen kurzweiligen Show auf der Bühne nahm sich die Band dann noch Zeit, trotz der schon durch die vier vorherigen Releaseshows leicht lädierten Stimme von Jonas, um mit den Fans zu quatschen, Fotos zu machen oder auch eine Handlesung durchzuführen.

Im Oktober wird die offizielle "Kann es sein, dass" -Tour zum neuen Album von Das Lumpenpack eröffnet, in deren Rahmen auch ein Zwischenstopp im Leipziger Felsenkeller eingeplant ist. Wenn ihr jetzt also Lust bekommen habt, den W.A.C.H.-Kult einmal live zu erleben, dann gibt es hier noch ein paar letzte Restkarten für die unten aufgelisteten Tourdaten.

  • 11.10.23 Heidelberg - halle02
  • 13.10.23 Leipzig - Felsenkeller
  • 14.10.23 Berlin - Huxleys
  • 15.10.23 Hamburg - GeorgElserHalle
  • 19.10.23 Bielefeld - Lokschuppen
  • 20.10.23 Dortmund - FZW
  • 21.10.23 Köln - Palladium
  • 22.10.23 Saarbrücken - Garage
  • 01.11.23 Wiesbaden - Schlachthof
  • 02.11.23 Stuttgart - Liederhalle
  • 03.11.23 München - Backstage
  • 05.11.23 Erlangen - E-Werk

Nach einem prall gefüllten Festialsommer, in dem beispielsweise das Highfield, Deichbrand oder die Fusion 2023 bespielt wurden, geht es für die Berliner Indie-Band Von Wegen Lisbeth ab Mitte Oktober auf captcha-Tour, während sich in Hamm ein ICE teilt.

Auch im Chemnitzer AJZ wird die Band hoffentlich mit allerlei Synthies und Kinderinstrumenten am 26.10. anreisen und den ausverkauften Club die ganze Zeit im Kreis Tanzen zu bringen. Mit langen Elektro-Intros, die vor allem den Sound des 2022 erschienenen Albums EZ Aquarii formten und einer Mischung aus Indie-Rock und Synth-Pop spielt sich die als Schülerband gegründete Gruppe schon seit 2006 in die Herzen ihres Publikums. Neben der Genremischung, die die Band auf die Bühne bringt, sind auch die unterschiedlichen verwendeten Instrumente ein Markenzeichen von Von Wegen Lisbeth. Neben Gitarre, Bass und Schlagzeug wird sich auch dem Omnichord, der Steel Drum oder einem Kinderglockenspiel bedient. Also schmeißt eure iPhones grazil in die Chemnitz und kommt ohne Störung im Betriebsablauf ins AJZ!

Wenn ihr Lust habt bei der neuen Tour dabei zu sein dann gibt es hier noch Restkarten!

youtubevideo

Bei sengender Hitze machten wir uns am Donnerstag, den 17. August, auf den Weg zum Highfield-Festival am Störmthaler See bei Leipzig um zusammen mit ca. 35.000 Menschen Musik und Dosenbier zu feiern. Einen Tag vor Programmbeginn öffneten die Campingplätze um 11 Uhr und der Andrang am Donnerstagmittag war entsprechend groß. Nach Teilnahme an der Gepäckkarawane - Profis setzten wegen längerer Laufwege auf Bollerwagen - wurden die Lager aufgebaut und der poetischen Ergüsse gelauscht, die aus den Lautsprecherboxen umliegender Camps drangen. Aus Helene Fischer über alles, was das 2023er Lineup hergab und den heißesten Tracks der Hardstyle-Remix-Szene bis zu härtestem Death Metal webte sich auf den Campingplätzen ein bunter Klangteppich. Diese Vielfalt spiegelte sich auch im diesjährigen Lineup wider: Kleine (z.B. Tyna) wie große (z.B. SDP), Newcomer (z.B. Giant Rooks) wie alte Hasen (z.B. Die Ärzte), laute (z.B. Heaven Shall Burn) wie leise (z.B. Lostboi Lino), blumig-gemäßigte (z.B. Von Wegen Lisbeth) wie chaotisch-verrückte (z.B. Enter Shikari) Acts gehörten zum Aufgebot. Hier ein paar ausgewählte Einblicke in das diesjährige Highfield:

Die Chemnitzer Band Blond weihte am Freitagnachmittag die Mainstage vor großer Menge ein und verdeutlichte mit einem enthusiastisch betanzten, aber viel zu kurzen Set nebst Mitmach-Choreos, dass hier ein richtig starker Act zu Unrecht auf einen 30-minütigen Nachmittags-Slot gelegt wurde.

Die relativ junge Hamburger Punkgruppe Tyna legte vor noch überschaubarer Zuschauerschaft einen energiegeladenen Auftritt hin und lud zu einem Keytar Performance Contest zwischen Publikum und Band ein!

Der praktischerweise direkt am Festivalgelände gelegene Störmthaler See lockte mit kühlem Nass Publikum zu den etwas früher angesetzten Konzerten auf der Beach Stage, und sorgte zusammen mit den mehrkostenfreien Duschen dafür, dass die fast durchgehend herrschenden 30 Grad im Schatten aushaltbar blieben. Positive Vibes versprühten auch die vielen netten OrdnerInnen, die mit einer locker-freundlichen Attitüde einen geregelten Ablauf sicherstellten.

Von Wegen Lisbeth spielten ihre Indie-Synthiemelodien abends auf der kleineren Blue Stage und sorgten als Nicht-Headliner, wie unter anderem auch Tokio Hotel und SDP für eine Masse an Menschen, die sich in- und vor allem außerhalb des abgegrenzten bühnennahen Innenraums dicht an dicht drängten.

Die drei Headliner K.I.Z, Die Ärzte und der nicht unumstrittene Marteria lieferten jeweils erwartbar...

Ein Open Air auf der Moritzbastei in Leipzig? Genau das findet am 26. August inmitten der Innenstadt auf dem Dach des beliebten unterirdischen Basteiclubs statt. Im Zentrum steht Indie-Popmusik. Radio UNiCC verlost für das Event 2x2 Tickets.