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Summary

Premierenabend eines multimedialen Science-Fiction-Erlebnisses: Traum eines lächerlichen Menschen

Am Abend des 17. Oktobers öffnet das Schauspielhaus Chemnitz seine Türen für die Premierenbesucher des Stückes Traum eines lächerlichen Menschen.

Traum eines lächerlichen Menschen (Foto: Dieter Wuschanski)

Es handelt sich bei dem Stück um eine Interpretation von Dostojewskis gleichnamiger fantastischer Erzählung, die im Jahre 1877 entstand. Um 19:30 Uhr haben alle auf ihren Sitzen platzgenommen, nur jede zweite Reihe ist besetzt, drei Sitzplätze bis zur nächsten Person sind freizuhalten, die Maske muss aufbehalten werden bis wirklich alle sitzen. Die Hygienevorschriften werden hier genaustens eingehalten, Menschen, die ihre Maske zu früh absetzen, freundlich aber bestimmt auf die Regelungen hingewiesen.
Das Bühnenbild wirkt reduziert, klar, kalt. Im Hintergrund ist ein großes, von Jalousien verdunkeltes Fenster zu sehen. Es handelt sich um eine Bildprojektion, die sich im Laufe des Stückes auf eindrückliche Art verändern wird. Zu Beginn des Stücks betreten zwei Männer im Anzug die Bühne. Einer von ihnen beginnt eine mystische und befremdliche Melodie auf einem Musikinstrument zu spielen, das einem großen Xylophon ähnelt. Es handelt sich um Bernd Sikora, der seit dieser Spielzeit der neue Kapellmeister am Schauspiel Chemnitz ist. Er wird das ganze Stück mit seinen Klängen begleiten. Der andere Mann (gespielt von Dirk Glodde) stellt sich als lächerlicher Mensch vor. Er spricht das Publikum direkt an, lacht über sich selbst und das Publikum lacht verhalten mit. Je verrückter das Lachen des lächerlichen Menschen wird, desto weniger Erwiderung findet es im Publikum. Der lächerliche Mensch beginnt seine Erzählung. Noch tiefer als sein Wissen über die eigene Wunderlichkeit, säße die tiefe Überzeugung, dass in dieser Welt alles egal sei. Dies habe dazu geführt, dass er alle Menschen einfach ignoriere: „Kopf nach unten. Nichts sehen, nichts hören, nichts fühlen.“ In einem gruselig fröhlichen Tonfall und mit einem verstörend seligen Lächeln auf den Lippen schildert die Hauptrolle ihre absolute Gefühllosigkeit. Dieser Geisteszustand habe den lächerlichen Menschen dazu bewogen, den eigenen Selbstmord zu planen. Eigentlich sei dafür auch schon alles bereit, einzig der richtige Moment habe noch auf sich warten lassen. Doch einen Abend zuvor, als er draußen auf der Straße unterwegs gewesen war, habe er beim Anblick eines kleinen Sterns die Eingebung bekommen, dass der besondere Augenblick endlich gekommen sei. Entschlossen macht er sich auf den Weg nach Hause, als ihn ein kleines, verzweifelt schreiendes Mädchen (gespielt von Lisanne Hirzel) am Arm packt und ihn dazu bringen will ihr und ihrer sterbenden Mutter zu helfen. Diese Begegnung löst ein völlig vergessenes Gefühl in ihm aus: Mitleid. Entsetzt und überfordert brüllt er sie an zu gehen.
Zuhause angekommen denkt der lächerliche Mensch über das Mädchen und seine Gefühle nach. Eigentlich müsse ihm doch alles egal sein? Unbemerkt schläft er ein und träumt davon wie er sich endlich erschießt. Doch anstatt zu sterben, fliegt er im Traum, begleitet von einem sonderbaren Fantasiewesen (gespielt von Wolfgang Adam) zu einem fremden Planeten, einer zweiten Erde. Die Fahrt durchs Weltall wird auf geschickte Weise durch Bild- und Videoprojektionen, die Abbildungen von Sternen und Planeten auf mehreren Ebenen der Bühne wiedergeben, dargestellt. Dadurch entsteht ein fantastisches Bühnenbild, welches aussieht, als würden die Darsteller*innen mitten in einem Sternenmeer stehen. Zusammen mit den Klängen des Kapellmeisters entsteht ein science-fiction-artiges audiovisuelles Erlebnis, welches das Publikum in seinen Bann zieht. Auf der zweiten Erde angekommen, trifft der lächerliche Mensch auf die Frauen, Männer und Kinder, die dort – anders als auf seiner Erde – in völligem Einklang mit der Natur und miteinander leben. Es sind reine und nackte Wesen ohne Verständnis von Gier, Scham und Angst.
Dargestellt wird dieses Volk von Darsteller*innen des Schauspielensembles und der Statisterie, auch Kinder und sogar Babys sind in der Rolle der friedlichen Erdenbewohner*innen auf der Bühne zu sehen. Eine solche Menge an Menschen auf der überschaubaren Bühne des Schauspielhauses und das während einer Pandemie? Nicht wirklich, denn das Erdenvolk wird per Video auf jene Projektionsflächen übertragen, die eben noch den Sternenhimmel wiedergaben. Diese Videoaufnahmen sind in einer Kooperation mit der Chemnitzer Filmwerkstatt e.V. entstanden. Sie stellen eine kreative Lösung dar, um den Abstand zwischen den Darsteller*innen zu gewährleisten. In diesem Stück fügt sich dieses Medium unglaublich passend und eindrucksvoll ein, sodass das Format nichts von einer Notlösung hat.
Im Hintergrund sieht man die Menschen – mal einzeln, mal in der Gruppe – ihre Gesichter sind gelassen, friedlich, die Bildtemperatur ist warm. Der lächerliche Mensch beschreibt seine neuen Mitmenschen als absolut liebevoll und gut. Er ist erstaunt und entzückt von ihnen und bewundert ihre Lebensweise. Doch langsam verändert sich seine Erzählung. Die anderen Menschen würden durch seine Anwesenheit verdorben, sie beginnen damit zu Lügen und lernen schnell Eifersucht und Gier kennen. Schließlich machen sich in rasantem Tempo alle möglichen düsteren Gefühle und Gesellschaftsformen bei den Menschen breit. Sie werden grausam, führen Kriege und stellen Wissenschaft und Religion über das Glück. Während der lächerliche Mensch dies entsetzt und traurig berichtet, verändern sich die Videosequenzen. Sie werden dunkler und kälter. Eine dunkle Flüssigkeit überströmt die nackten Körper der Menschen, es könnte Blut oder Matsch sein. Schließlich sinken sie zu Boden und winden sich in ihrem Elend. Zugleich wird die Musik des Klanginstruments lauter und schneller, Lisanne Hirzel, die zu Beginn des Stücks das kleine Mädchen gespielt hatte, spielt nun ein geisterhaftes Traumwesen, welches die Szenen mit dramatischem wortlosen Klagegesang begleitet. Die Videos, die Erzählung des Hauptdarstellers, der Gesang und die Klänge werden immer eindringlicher, intensiver, trauriger. Und gerade als es einem die Tränen in die Augen treibt, ist alles vorbei. Die Bewohner*innen der fremden Erde sind verschwunden. An ihrer Stelle ist nun wieder das Fenster zu sehen. Doch kommen einem die Jalousien nun offener vor und der Himmel draußen scheint ein bisschen sonniger und schöner als zuvor zu sein.
Der lächerliche Mensch wurde von dem, was da geschehen ist, eben so wenig kalt gelassen wie das Publikum. Er berichtet, wieder etwas zu fühlen: Liebe für die Menschen. Er hat nun trotz des furchtbaren Verfalls seiner zweiten Erde etwas erkannt: Im Menschen gibt es einen guten Kern. Am Ende gelobt er das kleine Mädchen zu finden und ihm zu helfen.
Das Publikum ist begeistert und schenkt dem Ensemble minutenlangen Applaus. Am Ende bleibt ein Gefühl von Ergriffenheit und Hoffnung zurück. Und beim Verlassen des Theaters gibt es nur einen Gedanken: Wie krass war das denn bitte?!

 

Weitere Termine für „Traum eines lächerlichen Menschen“:

Samstag, 24. Oktober 2020

Freitag, 06. November 2020

Samstag, 14. November 2020

Dienstag, 24. November 2020

Jeweils um 19:30 Uhr auf der Großen Bühne des Schauspielhauses.

Wir haben wir den perfekten Plan, um vor dem Start ins Wintersemester nochmal richtig abzuschalten – auf dem größten Mittelalterfestival Deutschlands mit einem Gothic Spezial dieses Jahr.

Vergesst für einen Moment den Campus an der Reichenhainer Straße und stellt euch Folgendes vor: Goldberg und Piratenbucht, Fackelschein mit Ständemeile, Living Chess und mystische Gestalten aus Mittelerde und dazu ein Sound aus der der Gothic Szene mit ASP – Wind Rose – VNV Nattien – Diary of Dreams – Goethes Erben – Mila Mar und noch ganz viel mehr! Vom 12. bis 14. September steigt in Selb das Festival Mediaval – und dieses Jahr wird's mit einem fetten Gothic-Spezial extra düster!

Das Beste für uns von der TU Chemnitz: Selb ist nur rund eineinhalb Autostunde entfernt. Perfekt also für einen epischen Roadtrip mit den Kommilitonen.

Schwarze Klänge statt Hörsaal-Geklimper

Ja, es gibt Dudelsäcke und Schalmeien. Aber dieses Jahr legt das Festival einen besonderen Fokus auf die dunkle Seite der Macht. Die Veranstalter haben einige Hochkaräter der schwarzen Szene eingeladen, die perfekt zur nächtlichen, nebligen Atmosphäre des Geländes passen. Macht euch bereit für:

  • Best Of Show der Legende ASP
  • Melancholie pur mit Diary of Dreams werden mit ihrem atmosphärischen Darkwave für Gänsehautmomente unter dem Sternenhimmel sorgen.
  • Volle Härte englisch-irische Future-Pop-Band: VNV Nation sind am Start
  • Power Metal von Wind Rose macht den Mix der Genres rund
  • und noch viel mehr

Eintauchen in die Dunkelheit – mehr als nur Musik

Wenn die Nacht über den Goldberg hereinbricht, verwandelt sich das Festivalgelände in einen magischen Ort. Hunderte Fackeln erhellen die Wege, und zwischen den Ständen mit Met und deftigem Essen findet ihr düsteren Schmuck, kunstvolle Ledermasken und allerlei obskuren Kram.

Statt nur Ponyreiten gibt es hier düstere Schwertkampf-Vorführungen, Lesungen schauriger Sagen bei Kerzenschein und einen Markt, der selbst die dunkelste Seele erfreut. Es ist die perfekte Flucht aus dem Uni-Alltag – hier zählt nicht die nächste Prüfung, sondern der nächste Becher Met und der Bass im Magen.

Warum sich der Trip lohnt

  • Näher geht's kaum: Rein ins Auto, eine Stunde über die A72 und ihr seid da. Trommelt eure Leute zusammen, schmeißt für den Sprit zusammen – günstiger kommt ihr kaum zu einem Festival dieser Größe.
  • Perfektes Timing: Der Termin liegt ideal in der vorlesungsfreien Zeit. Eine letzte große Party, bevor der Ernst des Wintersemesters wieder losgeht.
  • Echte...

Bernhard und Tobi waren für euch vor Ort und schildern ihre Eindrücke.

Audioplayer

 

Kryptische „goodbye, friend“ Nachrichten auf ihren Socials. Danach haben sie ihren gesamten Feed gelöscht. Kurze Videos, die auch der Trailer zu einem Horrorfilm sein könnten, auf TikTok. Am 08.08.2025 erschien die neue Single „Specter“, ein atmosphärisch intensiver Song mit dem catchy „Can you feel love?“-Refrain. Dann eine Instagram Story im neuen Design und mit einem Link der nur ‚Europe 2025‘ sagt.

Die US-amerikanische Band spannt ihre Fans darauf nicht lang auf die Folter – es gibt noch dieses Jahr eine Europa Tour mit 13 Terminen. Ganze vier davon in Deutschland: Nürnberg (05.12.), Berlin (06.12.), Hamburg (09.12.) und Oberhausen (10.12.). Der allgemeine Vorverkauf startet dabei bereits am Freitag, den 22. August.

Support kommt auf den Shows von Bilmuri und The Ghost Inside.

Natürlich freut man sich als Fan über neue Musik und frische Konzerttermine, das so schnell etwas neues kommt verwundert aber, wenn man bedenkt das die Band 2024 Tour-Termine absagen musste. Grund dafür war der Burnout des Frontsängers Noah Sebastian, nach intensiven Touren in den USA und Europa. Es ist nur zu hoffen, dass die Band für diese neue Era einen gesunden Umgang mit Album- und Tourstress findet.

Video

Vom 15. bis 17. August fand die 27. Auflage des Highfield-Festivals am Störmthaler See bei Großpösna statt. Für viele ist dieses Wochenende ein jährliches Ritual und für Fans von Indie-, Rock- und Hip-Hop-Musik mittlerweile eine echte Institution im Osten Deutschlands. Auch dieses Jahr versammelte sich auf dem Line-Up die geballte Prominenz der deutschsprachigen Indie-Szene.

Wir waren sehr begeistert von der Stimmung des Festivals, vor allem von der Seite der Organisatoren wurde auch in diesem Jahr wieder viel unternommen um das Festival progressiver, inklusiver und nachhaltiger zu machen. Als erstes möchten wir hervorheben, dass das Highfield Haltung zeigt - es wurde sehr vielen Organisationen und NGOs die einen guten Zweck verfolgen, ein Platz geboten. Anders als bei anderen Festivals waren hier nahezu alle großen Namen vertreten: Sea-Watch, Greenpeace, Kein Bock auf Nazis, Viva con Aqua, Amnesty International – um nur einmal die bekanntesten zu nennen. Der hohe Anteil an FLINTA-Artists und explizit feministischen Künstlern wie Ikkimel, Blond oder Paula Carolina und mit Nina Chuba als Headlinerin ist ebenfalls ein Schritt, den viele andere Festivals mit deutlich weniger Entschlossenheit gehen.

Nun aber zu den musikalischen Highlights: der erste Festivaltag startete mit viel Sonne und Staub durch die Trockenheit, was dem feierwütigen Publikum jedoch scheinbar nichts ausmachte. Unser erstes Highlight war die Formation Blond, welche wie schon vor zwei Jahren einen starken energiegeladenen Auftritt hinlegte und damit eine sehr gute Promo für die Ende des Jahres anstehende Tour machte. Die Chemnitzerinnen holten für ihren Song männer futurebae zur Unterstützung auf die Bühne, die zuvor ihren Auftritt an der Beach-Stage hatte. Auf derselben Stage trat danach die Kieler Band Leoniden auf und machte genau da weiter wo Blond aufgehört hat. Die Gruppe hatte sichtlich Spaß an ihrem Auftritt und Sänger Jakob Amr ging gleich mehrmals mit dem Publikum auf Tuchfühlung im Moshpit. Als eine sehr schöne Geste holten die Leoniden Blond noch einmal mit als Unterstützung mit auf die Bühne. Bei Milky Chance und Von Wegen Lisbeth war es weniger moshpitlastig, dafür wurde hier zu einigen der bekanntesten Indie-Klassikern getanzt. Unser Tag endete mit dem Auftritt von Nina Chuba, welche mit ihrem Headliner-Status ihr Standing in der deutschsprachigen Musikszene zementiert hat.

Der Samstag begann für uns mit dem Konzert von Paula Carolina auf der prall gefüllten Blue Stage....

Wenn die norddeutschen Chartstürmer am 5. September 2025 in Halle (Saale) festmachen, wird die Freilichtbühne Peißnitz als Konzertlocation zum pulsierenden Heimathafen für alle, die Sehnsucht nach Freiheit, Wind in den Segeln und einer gehörigen Portion Rock im Herzen tragen.

Mit ihrer Mischung aus Shanty, Folk und Rock haben Santiano in den letzten mehr als zehn Jahren eine Fangemeinde aufgebaut, die Generationen vereint. Jetzt gehen die fünf Seemänner wieder auf große Fahrt: Die „Doggerland Open Airs 2025“ knüpfen an den Erfolg der gleichnamigen Tour 2024 an und bringen die Geschichten rund um die sagenumwobene, versunkene Landmasse zurück auf die Bühne, größer, energiegeladener und mit neuem Material im Gepäck.

Fans dürfen sich auf ein Programm freuen, das die größten Hits mit brandneuen Songs der „Doggerland – Second Edition“ verbindet. Santiano versprechen neben musikalischen Höhepunkte, auch eine Show, die visuell Maßstäbe setzen will. Nach dem Tourauftakt im Mai in Bad Segeberg, schippert die Band quer durchs Land, von Dresden über Mainz bis Fulda. Halle ist dabei einer der Höhepunkte des Spätsommers: Open Air, direkt an der Saale. Die Freilichtbühne Peißnitz bietet Platz für mehrere tausend Besucher und ist bekannt für ihre besondere Akustik sowie die stimmungsvolle Lage direkt an der Saale. Durch die offene Bauweise haben Fans hier freie Sicht auf die Bühne.

Wer also erleben will, wie Rockgitarren und Geigen verschmelzen, sollte sich jetzt Tickets sichern. Karten (freie Stehplatzwahl) sind bei allen regulären Händlern und bspw. hier erhältlich.