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Summary

So war das Kosmonaut Festival 2019!

Wir können kaum glauben, dass es schon wieder vorbei ist! Das Kosmonaut Festival vom 5.-6. Juli 2019 ist abgehoben – und zwar ordentlich. Es war wie jedes Jahr ein außerirdischer Spaß!

Dieses Jahr hatte ganz Chemnitz das Glück sogar einen Tag länger feiern zu können. Ganz im Zeichen der Vielfalt und Offenheit wurde das letztjährige #WirSindMehr fortgesetzt mit #WirBleibenMehr. Das Kosmos beherbergte große Künstler, die an dem Tag vor dem Kosmonaut (04. Juli 2019) schon die Bühnen in der Innenstadt Chemnitz' rockten. Dafür wurden die Zeltplätze am Rabensteiner See sogar extra früher geöffnet.

Alle näheren Infos haben wir aber auch nochmal in einem einzelnen Bericht für euch!

Ganz offiziell wurde das Festival freitags von Alli Neumann eröffnet. Künstler wie Granada, Serious Klein oder NURA folgten ihr dann auch gleich und heizten der Menge richtig ein. Aber nicht nur auf der Hauptbühne und der Atomino Bühne gabs ordentlich was zu sehen. Auch eine Podcastbühne stand dieses Jahr am Strand. Dort waren unter anderem die Kanackische Welle und Rice & Shine zu hören. Spotify gab auch ihr beliebtes Format Talk-O-Mat zum Besten. Beim Siggi konnte man ordentlich was von den angereisten DJs auf die Ohren bekommen. Die Kosmo-Wash Bühne schien anfangs etwas versteckt, aber war dennoch immer gut besucht. Vor allem, weil Künstler wie YASSIN oder Hoe_mies alle anzogen.

Wie jedes Jahr gab es auch wieder kleine Spiele auf der Steinbühne. Am Freitag konnte man die wahre Liebe bei Herzblatt finden und nach den Konzerten noch am DJ Glücksrad zu zufällig gewählter Musik tanzen. Samstags gab es dann ganz viel zu gewinnen beim Superbingo.

Das Highlight neben den bekannten Sängern und Bands wie TUA, Bosse und den Leoniden war natürlich der geheime Headliner. Nach einer kurzen Begrüßung von der veranstaltenden Band Kraftklub fiel der Vorhang und das Geheimnis lüftete sich. Vollkommen unerwartet, aber dafür umso mehr gefeiert, kapierte jeder schnell: das muss Scooter sein! Mit „Hyper Hyper” und „How much is the Fish?” war die Erde schon vor dem ersten richtigen Lied am Beben.

Die Freude über diesen Act zog sich sogar noch über den zweiten Tag. Oft hörte man vom Publikum die Mitgröll-Melodien Scooters bei verschiedenen Künstlern. Auch K.I.Z konnte es sich nicht nehmen lassen, ganz kurz während ihres Auftritts Scooter zu feiern.

Diese hatten aber auch schon so genug damit zu tun, die Menge vollkommen zu zerstören. In feinster Abriss-Manier brachten sie jeden einzelnen Festivalbesucher zum tanzen und mitsingen. Ganze 90 Minuten spielten sie und lieferten dabei eine mega Bühnenshow, in der wohl die schönste Kulisse des Festivals zu sehen war. Der krönende Abschluss ihres Auftritts wurde gefeiert mit einem besonderen Gast. Henning May – Frontsänger von Annenmaykantereit – half K.I.Z bei ihrem außergewöhnlich guten Song „Hurra, diese Welt geht unter!“.

Viel zu schnell ging der zweite Tag vorbei, weil Künstler wie Giant Rooks, Parcels, Fil Bo Riva und BLOND einen immer auf Trab hielten. Aber auch Highlights, wie das Konzert von Von Wegen Lisbeth machten den Tag unvergesslich. Wer von uns noch laufen, tanzen und mitschreien konnte machte sich am Abend noch auf zu Lari Luke und den Drunken Masters, die nochmal alles aus den Leuten rausholten und zu einem perfekten Ende des Festivals verhalfen.

Während des ganzen Festivals gabs nicht nur viel zu hören und zu sehen, sondern auch zu schmecken. Wieder waren Buden für alle kulinarischen Möglichkeiten vor Ort. Von Thai-Nudeln über Burritos hinzu Waffeln. Alles was das Herz begehrte war vorhanden. Auch schwimmen oder Tretbootfahren war wieder möglich und wurde gern genutzt. Kleine Nebenaktivitäten, wie das Wettbüro des geheimen Headliners oder die Minigolf-Bahn, standen den Besuchern offen. Ein weiterer Punkt, der auf dem Kosmonaut nie fehlen darf, ist natürlich das Flunkyball-Tunier auf einem der Zeltplätze.

Wie auch letztes Jahr können wir euch nur ans Herz legen wieder vorbeizuschauen beim nächsten Mal! Wir wollen definitiv mehr davon!

Mit der kanadischen Singer-Songwriterin LøLø kommt eine der aufstrebenden Künstlerinnen in der Alternative-Szene das erste Mal nicht als Support-Act auf die europäischen Bühnen. Genauer wird sie am 30. Oktober im LARK in Berlin spielen.

LøLø, welche mit bürgerlichem Namen Lauren Mandel heißt begann ihre musikalische Karriere zunächst mit Covern, unteranderem ihre Interpretationen von Bruce Springsteens "Dancing in the Dark" verhalf ihr früh zu Popularität. Seit 2021 steht sie beim bekannten Alternative-Label Hopeless Records unter Vertrag. In den USA war sie bereits mit Pop-Punk Größen wie Simple Plan oder Less Than Jake auf Tour.

Ihren musikalischen Durchbruch markiert jedoch die 2022 veröffentlichte Single "Debbie Downer" zusammen mit Maggie Lindemann, welcher als einer der der Szene-Hits des Jahres galt. Auf ihrem am 7. Juni erschienen Debüt-Album „falling for robots & whishing i was one“ befinden sich einige Hits welche, ihren ganz eigenen Sound im Alternative-Rock sehr gut repräsentieren wie beispielsweise „hot girls in hell“ oder „u turn me on (but u give me depression)“.

In Europa war die Künstlerin bereits als Support mit Suecco oder JXDN unterwegs und kommt nun endlich auf ihrer eigenen Headline-Tour auf die europäischen und deutschen Bühnen. Die Vorfreude ist riesig bei uns, Tickets gibt's hier.

Video

Nach einem prall gefüllten Festival Sommer, unter anderem bei Rock am Ring, Hurricane und Lido Sounds kommen die Leoniden am 11.10. anlässlich ihrer Sophisticated Sad Songs-Tour und dem gleichnamigen Album nach Leipzig. Im Unterschied zu den letzten Alben nahm sich die Band Zeit, probierte sich mehr aus und warf alte Muster über Bord. So wurde im Entstehungsprozess dieser Platte im Gegensatz zu den vorherigen Alben gemeinsam, live im Studio eingespielt und im Anschluss produziert.

"Wir haben studierte Qualität in gewisser Weise eingetauscht gegen die Möglichkeit die richtigen Takes machen zu können", sagte die Band im Interview mit Bonn FM.

Schon wie bei ihrer letzten Show in Leipzig werden sie dem Felsenkeller in Lindenau die Ehre erweisen.

Unterstützt werden sie dabei von ihrem Voract Damona. 2022 veröffentlichte sie ihre erste Single und hat 2023 ihre erste große Deutschland Tour gespielt.

Habt ihr Lust auf einen Abend mit potenziell crowdsurfenden Bongos? Dann gibts hier noch Tickets.

Am 13.09. gaben sich die Berliner Punkrock Band ZSK gemeinsam mit Lefly aus Hamburg und Heart A Tact aus Zwickau die Ehre und spielten im Chemnitzer AJZ Talschock ein besonderes Konzert, bei welchem die Gewinne des Abends an den Opferfonds des RAA-Sachsen e.V. für Betroffene rechter Gewalt gehen sollten. Trotz des schlechten Wetters fanden an diesem Freitag einige Menschen den Weg in das Chemnitzer Jugendzentrum. Den Abend eröffneten mit Heart A Tact eine Punkgruppe aus Zwickau, welche ZSK bereits auf ihrer Hass↯Liebe-Tour begleiteten. Der relativ klassische Punkrock-Sound der Band ließ das Publikum früh auftauen und ließ gegen Ende des Sets erste kleine Moshpits in der menge aufgehen. Besonderen Bezug zum Anlass des Abends hatte die Sängerin, die als Lehrerin die Wichtigkeit politischer Bildungsarbeit hervorhob.

Nach einer kurzen Umbaupause kam der zweite Supportact auf die Bühne: Lefly aus Hamburg. Die Band selbst beschreibt ihre Musik als eine Mischung aus Rap, Rock und Raggae. Das Kiez-Image der Gruppe brachte ein Stück Rummel auf St. Pauli nach Chemnitz ins AJZ. Die Gute Laune Musik kam wahnsinnig gut beim Publikum an, welche dies mit ausgelassenem Tanzen zum Ausdruck brachte.

Vor dem Auftritt von ZSK kamen noch einmal zwei Vertreter*innen des RAA Sachsen e.V. auf die Bühne und bedankten sich umfangreich bei den Bands und allen helfenden Personen die dieses Konzert möglich gemacht haben. Danach gab die Berliner Band ihren Auftritt zum Besten und es war eine Show wie man sie sich von einer solchen Größe der Punkszene erwartet. Viele Moshpits, ein Sänger, der keine Scheu vor Stagediving im Publikum zeigt und klare Ansagen zu aktuellen politischen Themen. Ein Highlight des Abends war die gute Zusammenarbeit zwischen dem Publikum und Sänger Joshi, der von der Bar hin und zurück stagedivede um einen Kasten Bier zu besorgen. Außerdem war der Abend voller Wertschätzung für Menschen die sich für die linke Subkultur und eine offene demokratische Gesellschaft einsetzen. Und nachdem das Konzert von den Hits der Band „Alle meine Freunde“ und „Antifascista“ zu Ende war, hatte man zumindest für einen Abend das gute Gefühl, nicht alleine zu sein und das die vielen negativen Nachrichten zumindest für die zeit dieses Konzertes sehr weit weg zu seien schienen.

„We don’t know why we’re so huge, but we’re very accepting of it“ beschreibt Dave “Brownsound” Baksh 2024 den unwahrscheinlichen Erfolg seiner kanadischen Rockband Sum 41.

Tatsächlich hätte kaum jemand den vier auf Krawall gebürsteten Teens in den 90er Jahren bescheinigt, einmal ganze Stadien zu füllen, als sie ihre Demos auf einer Videokassette an die Labels verschickten um aus den vielen aufstrebenden Pop Punk-Bands herauszustechen. Auf die Tracks legten die damals 19-jährigen eine Videoclipcollage voller Pranks, Actionfilmparodien und anderen Späßen, aufgenommen mit dem elterlichen Camcorder. Die Idee fruchtete: Labels wurden aufmerksam, rissen sich schon bald um die junge aufmüpfige Band und nach einer ersten EP erschien bereits 2001 das Debütalbum All Killer No Filler, das nichts anderes als den Durchbruch bedeutete für Frontmann Deryck Whibley, Drummer Steve Jocz, Bassist Cone McCaslin und Gitarrist Dave Brownsound.

Das Album erreichte Platinstatus in Kanada, den USA und Großbritannien. Die beiden Singleauskopplungen In Too Deep und Fat Lip sind noch heute die meistgestreamten Spotify-Tracks der Band, die dazugehörigen Musikvideos ebenfalls Pop-Punk-Kult.

Und die Gruppe legte unermüdlich nach, schärfte mit den nächsten Alben ihren eigenen Sound, scheinbar bemüht, sich vom mittlerweile zunehmend poppigeren Pop Punk abzugrenzen. Nach einer eskalierten Wohltätigkeitstour durch den Kongo, bei der die damals 23-Jährigen von UN-Soldaten evakuiert werden mussten, erschien das bisher härteste Werk von Sum 41: Chuck.

Benannt nach Charles “Chuck” Pelletier, der die Evakuation leitete, ist das Album zusammen mit dem 2011 erschienenen Screaming Bloody Murder ein Fan-Liebling - wahrscheinlich auch wegen der rohen Energie, die den Songs dieser beiden Platten innewohnt. Chuck Pelletier erhielt für diese Tat übrigens eine Tapferkeitsmedaille.

Über die Zeit stießen Tom Thacker, Leader der Punk Rockband Gob, und Frank Zummo von Street Drum Corps zu Sum 41 und ersetzten zunächst die beiden Gründungsmitglieder Steve Jocz und Dave Brownsound. Letzterer sollte nach 9 Jahren Pause wieder zur Band stoßen.

Vollkommen anlasslos kam diese Wiedervereinigung allerdings nicht. Infolge seines Alkoholkonsums mit starken Nieren- und Leberschäden konfrontiert, beschloss Deryck Whibley 2014 nicht nur sein Trinkverhalten fundamental zu verändern, sondern im Vertrauen auch wieder Kontakt zu seinem ehemaligen Gitarristen zu suchen. So kam es für die überraschten Fans ein Jahr später...

Seit drei Jahren besingt die vierköpfige Indie-Band Kapa Tult alltägliche Herausforderungen mit angenehmen Melodien, und das auf deutsch. Dabei verstehen die LeipzigerInnen es hervorragend, tiefgreifende gesellschaftliche Probleme mit einer simplen Leichtigkeit und ganz viel Realness äußerst tanzbar zu präsentieren. Das beginnt schon bei den Songtiteln: Wer würde schließlich hinter Straßenbahn, Michelle Obama und ½ Cappuccino inhaltliche Auseinandersetzungen mit übergriffigem Verhalten, toxischem, normorientiertem Wettbewerbsdenken in der Beziehung und dem Unterbezahlen neuer Interpreten in der Musikbranche vermuten?

Das Debütalbum Es schmeckt nicht erschien im Sommer 2023 und ist voller glanzloser Glanzmomente mit Meta-Ebene, denn analog zu den Songtiteln geht es auch beim Albumname nur auf den ersten Blick um den Geschmack der auf dem Cover abgebildeten Zitrone. Das Gesamtpaket begeistert nicht nur Indie-Fans, sondern macht vor allem Lust auf mehr, und genau das scheint die Gruppe im Köcher zu haben, misst man sie an ihrer aktuellen Single ½ Cappuccino.

Die kommt ein Stückchen härter daher als bisherige Kapa Tult-Tracks und beschäftigt sich wie erwähnt mit der Schwierigkeit, abseits der ganz großen Bühnen finanziell Fuß zu fassen. Der Track fand unter Gleichgesinnten offenbar so großen Anklang, dass einen Monat nach Singlerelease eine Session-Version veröffentlicht wurde, mit vielköpfigem Backup-Chor aus zahlreichen Indie-Künstler*innen - und einem gewissen Dirk Felsenheimer.

Nach der Es schmeckt nicht-Tour im Frühjahr 2024, gehen die Festivalsommer-Termine von Kapa Tult nun nahtlos über in die Solo-Herbsttour, für die ihr hier Tickets kaufen könnt. Der ostdeutsche Freistaat kann dabei am 22.10. (Groove Station, Dresden) und am 16.11. (Werk 2, Leipzig) Zeuge des Kapa Tultschen Musikhandwerks werden und aktiv dafür sorgen, dass es bei Sängerin Inga & Co. schon bald für einen ganzen Kaffee reicht.

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