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KOMMENTAR: Endlich: ab 2022 (k)eine Fernverkehrsanbindung für Chemnitz!

Chemnitz trägt seit langem einen ganz besonderen Titel: Größter Regionalbahnhof Deutschlands! Nun, das ist nichts auf das man stolz sein könnte, denn immerhin ist mit diesem zweifelhaften Titel die Abkoppelung von etwa 1,2 Millionen Menschen in der Region vom Fernverkehr verbunden, aber immerhin, es ist ein Titel. Weil seit kurzem ein neuer Titel, nämlich der der Europäischen Kulturhauptstadt 2025 hinzugekommen ist, bleibt für den alten Schmuddel-Titel, den man immerhin schon seit 2006 trägt, kein Platz mehr.

Der Zug ist abgefahren: sinnvoller Fernverkehr wird in Chemnitz noch bis mindestens 2028 auf sich warten lassen!

Das haben auch die Politiker in Chemnitz, Dresden und Berlin verstanden und nun endlich eine tolle Lösung parat: Anstatt den Ausbau der Strecke zwischen Chemnitz und Leipzig oder der Mitte-Deutschland-Verbindung über Gera nach Erfurt oder gar die Elektrifizierung zwischen Hof und Nürnberg zu beschleunigen, um möglichst bald sinnvollen Fernverkehr von und nach Chemnitz zu ermöglichen, wird mit viel Steuergeld dafür gesorgt, dass sich ab dem kommenden Sommer zumindest ab und an mal ein Fernverkehrszug nach Chemnitz verirrt. Problem gelöst – Chemnitz hat wieder Fernbahnanschluss: Zwei Züge sollen jeden Tag von Chemnitz umsteigefrei nach Berlin und zurück fahren. So weit, so gut.

Für eine solche Verbindung gäbe es tatsächlich auch eine Route, über die eine bequemere und vor allem schnellere Reise zwischen Chemnitz und der Bundeshauptstadt funktionieren würde, als es heute mit vielen Umstiegen und Bummelzügen möglich ist.

Allein soweit soll es gar nicht kommen. Denn im Dresdner Verkehrsministerium ist man sich mit dem SPD-Bundestagsabgeordneten Detlef Müller aus Chemnitz einig, dass die beste Lösung nicht eine Direktverbindung von Chemnitz über Riesa, Elsterwerda nach Berlin ist, sondern eine Verlängerung der bestehenden IC-Linie Rostock-Dresden bis nach Chemnitz in den Tagesrandlagen. Damit fährt man dann zwar morgens etwas bequemer und ohne Umstieg nach Berlin und kommt auch abends etwas bequemer wieder heim nach Chemnitz, aber schneller als die Umsteige-Verbindungen mit der Bummelbahn, die es schon heute gibt, ist das nicht.

Auch für etwaige Gäste, die im Jahr der Kulturhauptstadt nach Chemnitz kommen wöllten, ist die Verbindung eher unlukrativ, eben weil sie nur zwei Mal am Tag und dazu noch in den Tagesrandlagen fahren soll, aber das ist egal, denn schließlich hat Chemnitz dann wieder einen Fernverkehrsanschluss und ist das Schmuddel-Image eines Dorfbahnhofes los.

Eigentlich müssten der sächsische Verkehrsminister Dulig und der ehemalige Lokführer Detlef Müller wissen, dass es sich bei der nun geplanten Verbindung nicht um eine ernstzunehmende Verbesserung des Angebotes, sondern bestenfalls um ein Feigenblatt handelt. Voll des Lobes ob ihrer Errungenschaft sind die SPD-Politiker dennoch, denn es ist ja ein großer Wurf, dass nach nun über 15 Jahren wieder Fernverkehr nach Chemnitz kommen soll.

Interessanterweise gab es eine solche Verbindung schon einmal. Bis zur Fertigstellung der Streckenelektrifizierung zwischen Chemnitz und Riesa im Jahr 1989 sogar mit Umweg über Dresden-Neustadt: Von 1984 bis 1992/1993 verkehrte täglich mit einem Zugpaar der Städteexpress „Fichtelberg“ am frühen Morgen aus der Bezirkshauptstadt Karl-Marx-Stadt nach Berlin, Hauptstadt der DDR, und am Abend wieder zurück. Die Zugkategorie des Städteexpresses war eines der hochwertigsten Reisezugangebote der Deutschen Reichsbahn und wurde vorrangig von Geschäftsreisenden sowie Staats- und Parteifunktionären genutzt. So kam der Zug im Volksmund auch schnell zu einem besonderen Namen: Bonzenschleuder. Heute würde zum Glück niemand mehr ein solches Wort für eine so große Errungenschaft in den Mund nehmen!

Als weltoffener und um Selbstreflexion bemühter Mensch ist es mir – egal, wie unzufrieden ich mit der aktuellen Politik auch sein mag – völlig unbegreiflich, wie man auf die Idee kommen kann, dass eine rassistische und rechtsextreme Partei wie die AfD auch nur im Ansatz eine Alternative sein kann.

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