All das und viel mehr gibt es im neuen Buch von Matthias Glaubrecht zu entdecken: „Eskapaden der Evolution. Von Menschen, Schimpansen und anderen Kapriolen der Natur“ versammelt 36 Essays zu verrückten Erkenntnissen aus der Evolution. Die Texte sind vor 16 Jahren bereits einmal erschienen, wurden aber durchgesehen und ergänzt, weil in dieser Zeit natürlich viel passiert ist. Hinzu kommt ein aktueller Essay, der das Buch als Epilog abschließt: „Vom Verschwinden der Arten und der Krise des Jahrhunderts“ ist ein Text, den so viele Menschen wie möglich lesen sollten, denn nicht nur der Klimawandel als solcher kommt auf uns zu, sondern Hand in Hand damit ein großes Artensterben, dem wir bereits heute regelrecht zusehen können.
„Die enorme Fülle und Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten ist der größte und der wahre Reichtum, den wir aus diesem Planeten haben; und zwar nur auf diesem Planeten.“ (S. 236)
Diese Vielfalt sichert auch unsere Lebensgrundlage – denkt nur einmal an das Insektensterben und was es für unsere Lebensmittelproduktion bedeutet. Glaubrecht argumentiert dafür, die menschgemachten Probleme anzugehen, statt nur auf künftige technologische Entwicklungen zu hoffen.
Jenseits dieses notwendigen und eindringlichen Aufrufs: Warum lohnt es sich, das Buch zu lesen? Der Schreibstil ist sehr angenehm und kurzweilig; die Themen allesamt faszinierend. Es macht Spaß, auf Entdeckungsreise zu gehen, zum Beispiel dazu, wie erfindungsreich Pflanzen sind, wenn es darum geht, Bestäuber anzulocken. Auch Frühmenschen und Dinosaurier können immer noch mit der einen oder anderen Überraschung aufwarten.
„Eskapaden der Evolution. Von Menschen, Schimpansen und anderen Kapriolen der Natur“ von Matthias Glaubrecht erschien am 19. Mai 2021 im Hirzel Verlag.